Akibas Trip: Undead & Undressed (PS4) im Test

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Releasetermin: 06.02.2015

Medientyp: Blu-ray Disc, Download

Genre: Action-JRPG

Entwickler: Acquire

Herausgeber: NIS America, Flashpoint AG

 

 

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Ich bin glücklich über jedes japanische Rollenspiel, dass es zu uns in den Westen schafft. Mit Akiba’s Trip: Undead & Undressed gelangte einmal mehr ein verrücktes Exemplar zu uns, dass sich auf PS3 und Vita scheinbar gut genug verkauft hat, um einen PS4-Port zu zu rechtfertigen. Der Titel wurde vom japanischen Studio Acquire entwickelt, das bereits einen Vorgänger für die Playstation Portable entworfen hat. Nach dem Release der PS3- und Vita-Fassung werden nun also auch PS4-Spieler bedient, die sich außerdem über neue Features und diverse Extras freuen dürfen. Wie genau das Spiel erweitert wurde und ob sich die PS4-Version von Akiba’s Trip 2 lohnt, klären wir in unserem Test.

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Spielgeschehen unverändert

Akiba’s Trip: Undead & Undressed ist ein sonderbares Spiel, das an einer kurzen Story und zu simplem Gameplay leidet, durch abgefahrenen Humor und etliche Anpassungsmöglichkeiten allerdings auch einen anziehenden Charme bietet. So viel haben wir bereits im letzten Jahr in unserem Review festgestellt, in dem wir die Vita-Fassung unter die Lupe genommen haben. Da sich am Spielgeschehen und auch am Inhalt größtenteils nichts geändert hat, würde ich dieses Fazit auch für die PS4-Umsetzung unterschreiben. Dennoch hat Acquire der neuen Fassung einige Extras spendiert, die Akiba’s Trip 2 auf der PS4 zur spaßigeren Erfahrung machen. Wenn ihr mehr über die Spielmechaniken und die Story des Titels erfahren möchtet, lege ich euch unser Vita-Review ans Herz. In diesem Test werde ich hauptsächlich auf die Änderungen und Neuerungen eingehen.

Verschiedene Story-Ausgänge

Obwohl sich an der Handlung nichts verändert hat, können auch Spieler der Vita-Version mit einem erneuten Spieldurchgang liebäugeln. Das liegt an den fünf möglichen Enden, die durch unterschiedliche Interaktion mit den Spielcharakteren zustande kommt. Habt ihr den Titel also bereits auf PS3 oder Vita erlebt, kann ein erneutes Durchspielen auf der PS4 zu ganz anderen Ergebnissen führen. Trotz der recht kurzen Story ist also für viel Wiederspielwert gesorgt. Wer die charmanten Figuren interessant und unterhaltsam findet, wird sich über die mehrfachen Endmöglichkeiten freuen. Auch neue Waffen und zusätzliche Kleidungsstücke können ein Anreiz dafür sein, erneut den Trip nach Akihabara zu wagen. Ebenfalls attraktiv für Spieler der früheren Versionen kann der Toybox-Modus sein. Hier ist jede Waffe, jedes Kleidungsstückes und jedes Accessoire sind von Beginn an freigeschaltet. Auf Kosten von Trophäen und In-Game-Belohnungen kann man sich in der Toybox-Variante gleich zu Spielbeginn richtig austoben, was ein spaßiges Konzept darstellt.

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Gemeinsam ziehen wir die Synthisters aus!

Eine große Neuerung bringt die Streamingfunktion der PS4 mit sich. Akiba’s Trip ist eines der bisher wenigen Spiele, die das Streaming mit witzigen und hilfreichen Aktionen aktiv fördern. Die Zuschauer werden nämlich in das Spielgeschehen eingebunden. Wer über Twitch oder Ustream bei Spielsitzungen zuschaut, kann den Spieler mit lästigen Eingriffen stören. Zuschauer rufen beispielsweise die In-Game-Polizei oder sorgen dafür, dass nahestehende Bürger den Streamer angreifen. Dies hört sich für den Spieler natürlich erst einmal nach einer negativen Neuerung an. Die Spam-Möglichkeiten resultieren allerdings des Öfteren in lustigen Situationen. Außerdem erhält der Spieler einen Bonus auf die Aufstufung von Waffen und Kleidung, wenn viele Zuschauer aktiv am Stream teilnehmen. Der Spam-Funktion steht weiterhin die Option entgegen, dem Spieler direkt zu helfen. In diversen Situationen können Zuschauer dem Spielenden „Joinen“, sodass im Kampf zufällige NPC-Charaktere mit den Benutzernamen der Unterstützer auftauchen und zusätzlichen Schaden austeilen. Es freut mich, dass die Entwickler dafür sorgen wollen, dass möglichst viele Spieler ihre Spielerfahrung mit Zuschauern teilen wollen. Dass die Zuschauer das Geschehen auf den Kopf stellen können, sowohl in positive als auch negative Richtung, ist ein großer Spaß für alle Beteiligten.

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Weniger Bugs, jedoch kaum grafische Verbesserungen

Das Spielgeschehen von Undead & Undressed fühlt sich auf der PS4 geschmeidiger an, was am Dualshock 4 und an den ausgemerzten Bugs und Glitches liegt. Das Steuerungsschema hat sich zwar nicht verändert, doch sehe ich den Dualshock 4 als präziser und bequemer an als den Dualshock 3 oder die Vita, was ebenfalls in einer besseren Erfahrung resultiert. Während die vorherigen Versionen noch von einigen Spielfehlern geplagt waren, sucht man auf der PS4 nach diesen größtenteils vergeblich. Der Titel läuft auf der PS4 reibungslos, doch ist das Spiel bei weitem kein Hingucker. An der Optik hat sich nicht allzu viel verändert und so präsentiert sich uns weiterhin die Cel-Shading-Grafik, die stellenweise recht detailarm erscheint. Mir gefallen die Gestaltungen der Charaktere in den gezeichneten Sequenzen bei Konversationen, aber überzeugen konnte mich die Umsetzung im Spielgeschehen nicht. Die Umgebungserscheinung ist besser gelungen. Die Straßen von Akihabara machen einen optisch ansprechenden Eindruck, jedoch liegt auch in der Umgebung inkonsistente Qualität vor. Manche Szenerien strotzen nur vor Details, während andere Anblicke absolut trist und karg ausfallen. An der unspektakulären Grafik hat sich in der PS4-Version also nicht allzu viel geändert. Trotz deutlich besserer Hardware wird die Umsetzung nicht durch eine Verbesserung der Technik interessant, sondern durch die kreativen Neuerungen.

Schwarz-weiß, dicke Konturen oder Manga-Filter?

Neben der Stream-Interaktion stellt der Visual Editor den umfangreichsten Bonus dar. Dieser Editor lässt die Spieler quasi sämtliche visuelle Darstellungen im Spiel verändern. Hier gibt es einige Presets, die den Look des Spiels per Knopfdruck verändern. Die Farbpalette aller oder einzelner Objekte lässt sich verstellen, ebenso kann die Dicke von gezeichneten Linien und die Darstellung von Schatten und Nebel gewechselt werden. Hier gibt es umfangreiche Wertveränderungsmöglichkeiten sowie auch die Filter-Presets, die mit wenig Aufwand ebenso viel verändern können. An der grafischen Qualität ändern diese Optionen zwar nichts, allerdings können Spieler auf diese Weise die Optik nach Belieben gestalten. Über diesem Abschnitt könnt ihr einige unterschiedliche Filter und Einstellungen in Aktion sehen.

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Fazit

Akiba’s Trip: Undead & Undressed hat eine fantastische PS4-Umsetzung erhalten! Technisch wurde zwar nicht viel verändert, doch hat der Titel mehrere Neuerungen erhalten, die das Spiel einfach zur spaßigeren Erfahrung machen. Das sonderbare Action-JRPG leidet nach wie vor an einem zu simplem Kampfsystem und einer kurzen Story, was sich auch bei der PS4-Fassung nicht ändert. Dennoch hat die neue Version tolle Neuerungen in petto, wie den fulminanten Toybox-Modus oder den Visual Editor, der zwar die grafische Qualität nicht aufwerten kann, aber jede Menge Optionen zur Personalisierung der Optik liefert. Am meisten haben mich die Streamingfunktionen angesprochen, durch die die Interaktion mit Zuschauern das Spielgeschehen regelrecht auf den Kopf stellt. Wer schon letztes Jahr mit einem Kauf geliebäugelt hat, sollte nun bei der erweiterten PS4-Version zuschlagen. Wer jedoch beim Spielkonzept, Untote nackig zu machen, nur mit dem Kopf schütteln kann, wird auch von den Neuerungen und Änderungen nicht überzeugt werden.

 

Positiv-Icon Engl. & Jap. Sprachausgabe

Positiv-Icon Viele Anpassungsmöglichkeiten des Charakters

Positiv-Icon Visual Editor ermöglicht Personalisierung der optischen Darstellung

Positiv-Icon Streamingfunktionen sorgen für Überraschungen

Negativ-Icon Keine deutsche Lokalisierung

Negativ-Icon Kurze Story

Negativ-Icon Zu simples Kampfgeschehen

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Hey Leute, ich bin der Dominik, Redakteur, und stürze mich für euch gerne in die aktuellsten News und Reviews der PS4 :)