Batman: Arkham VR im Test

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Releasetermin: 13.10.2016

Medientyp: Download
Genre: Action, Rätsel
Entwickler: Rocksteady Games
Herausgeber: Warner Bros.

 

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Wer wollte nicht schon immer einmal in die Schuhe von Batman schlüpfen? Dank Rocksteady haben wir in den letzten Jahren schon viele gute Videospiele zur ikonischen Comicfigur erleben dürfen. Virtual Reality macht den nächsten Schritt möglich und versetzt uns dank Playstation VR tatsächlich in die Rolle von Batman. In den Spiegel schauen und die maskierte Fledermaus sehen – das ist in Batman: Arkham VR nun möglich. Ich habe das Spiel von Rocksteady ausprobiert und bin begeistert.

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Die Eröffnungssequenz von Batman Arkham VR dürfte jedem Fan der Figur bekannt sein. In einer dunklen Gasse werden die Eltern des jungen Bruce Wayne eiskalt erschossen, vor den Augen des Sprösslings – vor unseren Augen. Wir erleben diese Szene hautnah mit und das wohl so immersiv und überzeugend wie noch nie. Diese Einleitung ins Spiel zeigt schnell, auf was sich Batman-Fans freuen können und stellt einen starken Einstieg dar. Was folgt, ist ein Sprung zum erwachsenen Bruce Wayne, der in seine Fledermaus-Montur schlüpft und einem Problem gegenüber steht. Robin ist verschwunden und es liegt an uns, das mysteriöse Verschwinden aufzudecken.

Auch wenn die Handlung kurz ausfällt, ist das Erzählte in feinster Rocksteady-Manier präsentiert. Ich will gar nichts von der Story vorweg nehmen und lediglich einige Worte über sie verlieren. Neben der Startsequenz bietet der Titel denkwürdige Momente und einen absolut fantastischen Abschluss, der die Möglichkeiten von VR brilliant ausnutzt. Das kurze Abenteuer ist geprägt von einer düsteren Stimmung, ist teils gar gruselig und wird sicherlich jedem Batman-Fan mit seiner Interpretationsfreiheit zum Ende eine tolle Zeit bereiten.

Die Tätigkeiten in Arkham VR sind simpel, doch ebenso unterhaltsam. Vorrangig gilt es, kleinere Rätsel zu lösen, um beispielsweise der Falle eines Bösewichts zu entkommen, was mit seichten, mechanischen Puzzeln gelöst wird . Ebenso verbringen wir einige Zeit mit einer Art Detektiv-Leuchttool, mit dem Batman einen Tatort untersucht und Leichen durchleuchtet. Weiterhin können wir gelegentlich einen Batarang werfen, um mit verschiedenen Objekten in der Ferne zu interagieren. Mit einem Grappling-Hook befördern wir uns aus Schauplätzen heraus und wechseln z.B. in der Bathöhle die Areale. Alles eben Dinge, die zum ganz gewöhnlichen Alltag des Superhelden gehört. Dabei sind zwei verschiedene Steuerungsoptionen möglich. Wer über zwei Playstation Move Controller verfügt, kann die Tätigkeiten der Fledermaus mit seinen eigenen Bewegungen ausüben. Weiterhin ist die Kontrolle per Dualshock 4 Controller möglich, doch beziehe ich mich in meinem Test auf die Steuerung mit zwei Move-Geräten.

Auch wenn die meisten Szenarien an stationären Orten stattfinden, können uns hin und wieder fortbewegen. Das ist entweder mit dem Grappling-Tool gut gelöst, oder an verschiedenen Stellen per einfachem Knopfdruck ausgeübt. Arkham VR nutzt dafür ein Teleport-Konzept, das sich für VR schon bewährt hat. Wir zeigen auf eine vorgegebene Stelle, zu der wir uns fortan hinteleportieren. Es ist zugegebenermaßen nicht die beste Lösung zum Bewegen- die große Fortbewegungsproblematik besteht weiterhin in VR. Doch prinzipiell funktioniert die hier implementierte Mechanik gut und erfüllt ihren Zweck. Durch diese Variante dürfte es keinerlei Probleme mit Motion Sickness geben, was den Titel auch für VR-Neulinge zum spannenden Erlebnis macht.

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Doch wie fühlt es sich nun an, in VR in das ikonische Kostüm zu schlüpfen? Es ist wirklich ein beeindruckendes Erlebnis! Rocksteady gibt uns wie erwähnt diverse Werkzeuge, die mit dem weitestgehend gelungenen Tracking für eine verrückte Erfahrung sorgen. Wir haben stets Zugriff auf unseren Gürtel, was sich als tolle Umsetzung für ein Inventar erweist. Während das Headtracking gut funktioniert, haben die Move-Controller bei mir hin und wieder für leichte Probleme gesorgt. Ich bin absolut präzises 360 Grad-Tracking ohne Abrisse von der Vive gewohnt, weshalb mich gelegentlich verschwindende Hände hier aus der Stimmung herausgerissen haben. Dennoch ist Arkham VR wahnsinnig immersiv und vermittelt stark die Welt, die viele bisher nur aus Comics und Filmen kannten. Es ist sehr unterhaltsam, bekannten Figuren gegenüber zu stehen und erstmals Größenverhältnisse richtig einschätzen zu können. Die dreidimensionale Darstellung ist sehr gelungen und macht die Erkundung von Arkhams Gassen, Dächern und der Bathöhle zum großen Spaß.

Dazu trägt auch die tolle Grafik bei. Für VR-Verhältnisse auf der PS4 schaut das Spiel wirklich gut aus! Über die Brille wirken Texturen und Figuremodelle erstaunlich scharf, so dass der Titel der Optik der Arkham-Reihe gerecht wird. Ich würde fast so weit gehen zu sagen, dass Arkham VR zu den optisch besten Spielen gehört, das ich platformunabhängig in Virtual Reality bisher erlebt habe! Die Screenshots werden dem im Headset Gesehenen wahrlich nicht gerecht. Ebenfalls sehr gelungen ist das Sounddesign, das mit tollen Stereo-Soundeffekten für eine realistische Präsentation sorgt. Auch sind die soliden englischen Sprecher vorheriger Arkham-Titel zurückgekehrt und liefern einmal mehr einen tollen Job ab.

Die Erfahrung ist wahrlich unterhaltsam, doch hält sie nicht lange an. Letzten Endes ist das Gebotene zusammengesetzt aus kleineren Minispielen, die zum rund ein- bis zweistündigen Abenteuer aneinander gereiht wurden. In dieser Hinsicht fühlt sich Arkham VR gelegentlich mehr wie eine Tech-Demo als ein vollständig ausgearbeitetes Batman-Spiel an. Natürlich darf man nicht vergessen, dass der Titel digital zum Budget-Preis von 19,99€ angeboten wird. Dennoch ist der überschaubare Umfang etwas enttäuschend. Da können auch die zusätzlichen Riddler-Rätsel nach Vollendung des Abenteuers sowie Sammelobjekte nicht viel dran ändern. Arkham VR gibt aber eine fantastische Aussicht darauf, wie ein vollwertiges Spiel mit tiefgehenden Mechaniken aussehen könnte.

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Fazit

Obwohl der Umfang sehr überschaubar ausfällt und nach einer, maximal zwei Stunden Schluss ist, hat mich Batman Arkham VR überzeugt. In Rätsel- und Interaktionsminispielen lernen wir kennen, wie es sich anfühlt, in den Schuhen von Batman zu stecken. So manch immersiver Moment, beispielsweise die Eröffnungssequenz oder der krönende Abschluss, wird Fans der Figur noch lange in Erinnerung bleiben!

Trotz fantastischer Geschichte und auf Hochglanz poliertem Gesamterlebnis mit toller Grafik wird der Titel nur zum kurzweiligen Spaß. Denn sind wir erst einmal durch, bietet Arkham VR nur noch wenige Reize. Zum Preis von 19,99€ ist das Gebotene aber durchaus empfehlenswert. Ich hatte über das eigene Spielen hinaus große Unterhaltung daran, die Erfahrung mit Freunden und Verwandten zu teilen. Ich konnte dem Titel durch seine Demonstrationsstärke der Technik viel abgewinnen – knapper Inhalt hin oder her. Wer das Abenteuer allerdings einmalig alleine durchspielen will, sollte vielleicht auf einen Sale warten. Arkham VR macht Lust auf ein vollwertiges Batman-Spiel in der virtuellen Realität und so hoffe ich, dass Rocksteady Pläne in diese Richtung hat.

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Hey Leute, ich bin der Dominik, Redakteur, und stürze mich für euch gerne in die aktuellsten News und Reviews der PS4 :)