DmC Devil May Cry: Definitive Edition im Test

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Releasetermin: 10.03.2015

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Action/Hack’n’Slay
Entwickler: Ninja Theory
Herausgeber: Capcom

 

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Dass Capcom im Jahre 2013 das Devil May Cry-Fanlager gespalten hat, sollte den meisten bekannt sein. Entwickler Ninja Theory wurde beauftragt, mit DmC – Devil May Cry ein Reboot der populären Serie anzufertigen. Auch der Protagonist erstrahlte in einem neuen Gewand, das viele Serienanhänger ganz und gar nicht passte. Die Frage, ob der Titel ein spaßiges Spielgeschehen bietet, ging im Zuge der Dante-Debatte fast schon unter. Nun veröffentlicht Capcom eine Remastered-Version des Spiels und wir finden heraus, ob DmC – Devil May Cry in der Definitive Edition der Serie gerecht wird!

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Kämpfen mit Style

Zugegebenermaßen war auch ich kein großer Fan des „hippen“ Dantes. Sowohl Aussehen als auch Verhalten des Hauptcharakters sprachen mich in den Vorgängern mehr an. Doch andere Haarfarbe, anderes Entwicklerstudio hin oder her – ich hatte schon 2013 großen Spaß mit DmC. Die Story bietet keine besonders spannenden Entwicklungen und auch der Figurencast abseits von Dante konnte mich nicht überzeugen. Die Stärke von DmC liegt vielmehr im vielseitigen Kampfsystem, das uns im Spielverlauf immer mehr Waffen zur Seite stellt. Mit jedem neuen Kampfwerkzeug werden viele neue Combos hinzugefügt, sodass die Gefechte sich stets abwechslungsreich spielen. Mit den Wummen Ebony und Ivory ausgestattet hält Dante seine Kombinationsreihe auch aus der Ferne aufrecht. Außerdem können wir entfernte Gegner sowie fliegende Feinde per Dämonenanker zu uns heranziehen. Es sind alle Bedingungen geschaffen, um eine rasante, beeindruckende Spielweise an den Tag zu legen. Mit etwas Übung – dafür liegt ein zusätzlicher Trainingsmodus vor – schleudert man gekonnt Gegner für Gegner durch die Luft, sodass das Rangsystem völlig zur Geltung kommt. Lange Combos und möglichst pausenfreie Gegnerabschlachtung wird mit Rängen von D bis SSS belohnt, die für Fans des Genres einen erstaunlichen Reiz ausmachen. Online-Bestenlisten sind implementiert, um sein Können mit anderen Spielern weltweit zu vergleichen. In Form von verbesserbaren Fähigkeiten wartet das Spiel zudem mit einem befriedigendem Fortschrittsgefühl auf. Je mehr Angriffsvarianten freigeschaltet wurden, desto mehr Möglichkeiten hat man im Kampf verfügbar. Ich hätte mir eine Prise mehr Bosskämpfe gewünscht, doch wissen diese wenigen Bossmomente den Spieler zumindest in den Bann zu ziehen. Fernab der Kämpfe stehen seichte Platforming-Elemente an, weiterhin lohnt sich die Erkundung der Gegend, da Sammelobjekte in der Spielwelt zerstreut sind. Den Großteil der rund 10-stündigen Story macht jedoch das Kämpfen aus, und das ist auch gut so. Für die Handlung und die Charaktere lohnt es sich nicht, DmC zu spielen – dafür macht es das Kampfsystem allerdings zum mehr als fähigen Genrevertreter. Es ist leicht zugänglich, zugleich aber schwer zu meistern und deutlich das Highlight im Spielgeschehen.

Viel Inhalt und angenehme Gameplay-Personalisierung

Neueinsteiger stürzen sich zunächst in die Story, während Kenner des Spiels die Möglichkeit haben, „Vergils Untergang“ zu spielen. Diese Mini-Kampagne mit Vergil in der Hauptrolle findet nach den Ereignissen der DmC-Handlung statt und liefert als Extra-Inhalt weitere Spielstunden. Weiterhin liegt mit „Blutiger Palast“ ein neuer Modus vor, in dem es Wellen an Gegnern zu bekämpfen gilt. Wer das Hauptspiel bereits gespielt hat und sich sofort in den Hordenmodus stürzen will, muss zunächst jedoch einen Rückschlag hinnehmen: Der Blutige Palast lässt sich erst starten, sobald der Story-Modus der Definitive Edition absolviert wurde. Na gut, dann also ab in die Story, schließlich gibt es auch einen neuen Schwierigkeitsgrad auszuprobieren, oder? Auch wenn der neue „Hölle und Hölle“-Schwierigkeitsgrad vorliegt, muss die Story erst auf dem zweithöchsten Grad beendet werden, damit Hölle und Hölle auch spielbar ist. Zum Glück müssen aber nicht alle Neuerungen erst freigespielt werden. Während die Hardcore-Variante jeder Mission das Spielgeschehen und insbesondere das Erreichen hoher Kampfränge erschwert, beschleunigt der „Turbo-Modus“ das Gameplay um 20%. Diese Option mag Anfänger zunächst zwar verschrecken, doch empfehle ich jedem, diese Variante auszuprobieren. Die Schnelligkeit um 20% zu erhöhen klingt auf den ersten Moment zwar nach einer immensen Steigerung. Tatsächlich nahm ich die Änderung nicht als komplette Abänderung des Spielgeschehens wahr, doch ist der Umstieg deutlich zu bemerken. Die Gefechte sind noch flotter und intensiver, nicht aber schwerer. Sie spielen sich meiner Meinung nach mit der Turbo-Option einfach flüssiger, noch spaßiger, weshalb ich das Ausprobieren jedem empfehle. Das Spiel gestaltet es sehr leicht, diese Umstände in Sekundenschnelle zu wechseln. Im Hauptmenü sind Mission und Schwierigkeitsgrad wählbar, optional auch mit Turbo- und Hardcore-Variante. Zusätzlich lassen sich alternative Skins von Dante sowie verschiedene Waffendesigns umändern. Auch wenn mir das Aussehen vom „klassischen DMC1-Dante“ immer noch schlechter gefällt als das richtige DMC1-Original, bin ich über diese Möglichkeit dankbar. Sind alle Einstellungen und Personalisierungen gewählt, startet das Level nach rund 20 Sekunden im Ladebildschirm. Sind wir nicht zufrieden, lassen sich die gewählten Optionen zwar nicht auf der Stelle ändern, doch frisst der Rückschritt ins Hauptmenü so wenig Zeit, dass das auch nicht weiter stört. Eine Galerie mit Artworks zum Spiel, die es als Belohnung für bestimmte Meilensteine im Spielgeschehen gibt, runden den tollen Umfang dieser neuen Fassung ab.

Butterweiches Bild mit Schwächen

Ebenfalls Bestandteil der Aufarbeitung ist selbstverständlich eine Verbesserung im Grafik-Departement. DmC erstrahlt in der Definitive Edition in 1080p-Auflösung bei einer Bildwiederholungsrate von 60 Frames pro Sekunde. Die butterweiche Framerate kommt dem Spiel sehr zu gute – solch rasante Action präsentiert sich einfach besser bei hoher FPS-Zahl! Während die Charaktermodelle scharf und detailliert wirken, zeigen sich einige Umgebungstexturen etwas altbacken und unscharf. Behalten wir im Kopf, dass der Titel mit schwächerer Hardware im Fokus entworfen wurde, macht er optisch dennoch eine solide Figur. Die deutsche Sprachausgabe ist gelungen, ebenso kann der rocklastige Soundtrack überzeugen.

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Fazit

DmC – Devil May Cry lebt von seinem stylischen und rasanten Kampfsystem, das leicht zugänglich und zugleich schwer zu meistern ist. Mit einer ordentlichen Portion Übung lassen sich gekonnt Gegner jonglieren und gewaltige Comboketten erzeugen. Die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten der Definitive Edition, allen voran der „Turbo-Modus“, lassen das Gameplay in einem noch besseren Licht dastehen. Während mich die Handlung sowie die Charaktere nicht überzeugen konnten, punktet DmC mit einem guten Umfang. Die Framerate von 60 FPS tut der Optik wahnsinnig gut, auch wenn das Hack’n’Slay nur selten ein richtiger Hingucker ist. Zum Budget-Preis von 39,99€ ist DmC – Devil May Cry für Actionfans allemal eine Empfehlung wert!

 

Positiv-Icon Abwechslungsreiches Kampfsystem für Anfänger und Profis

Positiv-Icon Vergil-DLC beinhaltet, außerdem mit Gameplay-Anpassungsmöglichkeiten

Positiv-Icon mehrere Dante-Kostüme

Positiv-Icon Geschmeidige 60 FPS tun dem Slasher extrem gut

Negativ-Icon Story und Charaktere bleiben recht blass

Negativ-Icon Grafik zeigt ihren Ursprung

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Hey Leute, ich bin der Dominik, Redakteur, und stürze mich für euch gerne in die aktuellsten News und Reviews der PS4 :)