htoL#NiQ: The Firefly Diary im Test

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Releasetermin: 04.03.2015

Medientyp: Download
Genre: Puzzle-Adventure
Entwickler: Nippon Ichi Software
Herausgeber: NIS America

 

Im Playstation Store kaufen

Die Entwickler von Nippon Ichi Software sind am besten bekannt für ihre Disgaea-Reihe, die auch im Westen passionierte Fans hat. Das Studio arbeitet neben den Disagea Spielen jedoch auch an anderen Titeln, die aber nicht immer den Weg aus Japan schaffen. Letzte Beispiele für Exemplare, die es zu uns geschafft haben, sind die PS3-Spiele The Witch and The Hundred Knight sowie The Guided Fate Paradox. Nun tritt ein weiteres Spiel den Weg aus Japan nach Europa an und erscheint diese Woche im Playstation Store: htoL#NiQ: The Firefly Diary für die Playstation Vita. Keine Angst vor dem Titel – htoL#NiQ ist lediglich die „stylische“ Schreibweise für den japanischen Titel „Hotaru No Nikki“. Was steckt hinter dem Puzzle-Adventure mit dem konfusen Namen? Wir haben es für euch herausgefunden!

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Story ohne Worte

The Firefly Diary präsentiert eine ungewöhnliche Art der Geschichtserzählung. Bis auf einige Worte zur Erklärung der Handlungsprämisse lassen sich keinerlei Worte im Spiel finden. Kein gesprochener Dialog, kein geschriebener Text, nicht einmal Schilder sind vorzufinden. Stattdessen treiben sämtliche Interaktionen die Story voran. Der Handlungsausgang stellt uns das junge Mädchen Mion vor, das an einer Amnesie leidet und sich in einer düsteren Ruinenstätte wiederfindet. Um sie schwirren zwei Glühwürmchen: Das führende Licht „Lumen“ und der dunkle Schatten „Umbra“. Ich will nicht viel von der Story vorwegnehmen, weshalb ich nicht weiter auf die Ereignisse eingehe. Dass der Titel keinen Text verwendet und mit einer bedrückenden Atmosphäre daherkommt, resultiert in einem ganz besonderem Charme. Die eigentliche Handlung ist zwar keineswegs herausragend oder sonderlich originell, zeigt sich allerdings von einer ansprechenden Seite.

 

Das A & O im Gameplay: Lumen und Umbra

Die beiden Glühwürmchen sind Dreh- und Angelpunkt im Gameplay. Das Spiel schreitet in einem recht trägen Tempo voran. Mit Hilfe von Lumen wird Mion durch die Welt gesteuert, was Hauptbestandteil des Spielgeschehens ist. Mit Hilfe von Umbra hingegen können wir in eine Art Schatten-Parallelwelt schalten, in der wir an Stellen geraten, die sonst unerreichbar bleiben. Durch Umbra in der Schattenwelt müssen wir beispielsweise an Schalter gelangen, die den Weg für Mion und Lumen freigeben. Der Titel beinhaltet viele solcher Rätsel, in denen es sich meist darum dreht, den Weg freizumachen und Hindernisse zu umgehen. Im Laufe des Spieldurchgangs werden neue Spielmechaniken verfügbar, wie z.B. ein schwebender Regenschirm sowie invertierte Steuerung, die wiederum in die Lösung der Puzzle verarbeitet werden. Ein besonderes Highlight stellten für mich stets die Bosskämpfe dar, die an jedem Kapitelende warten. Diese verlangen einen cleveren Umgang mit den Spielmechaniken und schließen jedes Kapitel würdig ab. Neben den Licht- und Schattenwelt-Segmenten stößt noch ein weiteres Umfeld dazu: Mions Flashbacks. Die Protagonistin lernt in diesen Abschnitten ihre Vergangenheit kennen und wird oftmals mit verstörenden Anblicken konfrontiert. Hier kommt die bedrückende Stimmung besonders gut zur Geltung und führt zu wirklich verstörenden Momenten. Die verpixelte Darstellung dieser Gedächtnisfragmente trägt ebenso dazu bei, dass sich diese Momente deutlich vom restlichen Geschehen abheben.

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Schlechte Steuerung – schlechtes Spiel?

Die Steuerung spielt eine große Rolle in Hotaru No Nikki. Ähnlich wie in Murasaki Baby wird der Hauptcharakter nicht direkt kontrolliert, denn das geschieht im Fall von htoL#NiQ über die Glühwürmchen. Um Mion in eine Richtung zu bewegen, müssen wir Lumen in diese Richtung kommandieren. Dies hat Nippon Ichi per Touch-Kontrolle gelöst. Wir ziehen Lumen auf dem Bildschirm entlang dorthin, wo wir Mion befördern wollen. Die Kontrolle von Umbra in der Schattenwelt gelangt über das Rückseiten-Touchpad auf die selbe Weise. Auch wenn mir diese Umsetzung in den ersten Minuten noch gefallen hat, war ich schnell genervt von der Touchkontrolle. Sie ist einfach bei weitem nicht so akkurat, wie sie für die erfolgreiche Lösung der Bewegungs- und Suchrätsel sein sollte. Zum Glück wird uns die Möglichkeit geboten, die Steuerung auf die Analogsticks auszulagern. Dies führt zwar zu einer geringfügig präziseren Kontrolle, ist jedoch trotzdem nicht optimal implementiert. Es ist unmöglich, Lumen langsam zu bewegen. Stattdessen schnellt das Glühwürmchen schon bei leichtester Bewegung des Sticks rasant in diese Richtung. Daraus resultiert die größte Schwäche des Spiels. Denn einige Puzzle-Segmente resultieren durch die ungenaue Steuerung schlicht und einfach in Frust. Einige Abschnitte verlangen beispielsweise von uns, Lumen auf Zeitdruck durch extrem enge Flächen zu manövrieren. Bei der hakeligen Steuerung ist das fast schon ein Glücksspiel. Solche frustrierenden Geduldspiele ziehen die Spieldauer unnötig in die Länge. Im Grunde genommen ist htoL#NiQ nämlich ein recht kurzes Spiel, das sich in unter 4 Stunden beenden lässt. Dass die einzelnen Kapitel erneut gespielt werden können, verleiht dem Titel einen gewissen Wiederspielwert. Einige Rätsel wollte ich unbedingt noch einmal erleben – andere wiederum ließ ich nach dem ersten Durchgang liebend gern aus.

 

Außergewöhnlicher Optikstil

Die Optik von Hotaru No Nikki ist fantastisch. Der Artstil ist natürlich Geschmackssache, doch mir gefällt er sehr. Der Kontrast aus schönen Naturbildern und besonders blutigen Sterbeszenen schockt, ebenso wie die Gedächtnissegmente mit der Pixelgrafik für ein unwohles Gefühl im Magen sorgen. Die Sounduntermalung fällt besonders subtil aus und trägt wunderbar zur bedrückenden Stimmung bei. Die seichten Klänge zogen mich wie durch Hypnose immer wieder ins Spiel.

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Fazit

htoL#NiQ – The Firefly Diary ist leider ein extrem zwiespältiger Fall. Mich hat die nur langsam in Gang kommende Art in Kombination mit der düsteren Stimmung in den Bann gezogen. Außerdem erwarten uns im Spiel einige wirklich interessante Rätsel und Spielmechaniken, präsentiert in einzigartiger Optik. Auf der anderen Seite steht die schwammige Steuerung, die sowohl bei Touch-Variante als auch per Analogsticks zu frustrierenden Momenten führt. Noch dazu ist The Firefly Diary ein wirklich kurzes Spiel, was der Kaufpreis von 15€ nur bedingt rechtfertigt. Wer Gefallen am ungewöhnlichen Stil des Titels findet, kann dennoch einen Blick wagen.

 

Positiv-Icon Interessante Story + ErzählweisePositiv-Icon Grundsätzlich nette Gameplay-Elemente

Positiv-Icon Düstere Atmosphäre

Positiv-Icon Optik und Sound tragen zur Stimmung bei

Negativ-Icon Steuerung zu ungenau…Negativ-Icon …was zu frustrierenden Rätseln führt

Negativ-Icon recht kurze Spieldauer

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Hey Leute, ich bin der Dominik, Redakteur, und stürze mich für euch gerne in die aktuellsten News und Reviews der PS4 :)