Metal Gear Solid V: The Phantom Pain im Test

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Releasetermin: 01.09.2015

 

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre:
Action-Adventure
Entwickler:
Kojima Productions
Herausgeber:
Konami

 

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Lange haben wir auf Hideo Kojimas neueste Schöpfung gewartet und nun können wir euch ausführlich Berichten, wie uns Metal Gear Solid V: The Phantom Pain gefallen hat.

 

Story:

Metal Gear Solid V: The Phantom Pain ist die direkte Story Anknüpfung an Ground Zeroes und erzählt die weiterführende Geschichte von Big Boss. Direkt zu Beginn startet das Spiel äußerst heftig und packend. Man erwacht 1984 in einem Krankenhaus in Zypern und bekommt vom Arzt mitgeteilt, dass man neun Jahre im Koma lag! Als ob dies allein nicht genug wäre, erfährt Big Boss zudem, dass sein linker Arm nur noch aus einer technisch hochwertige Prothese besteht und ein großer Metall-Splitter im Schädel steckt, welcher nicht entfernt werden kann. Bevor der Spieler diese Nachrichten sacken lassen kann, wird obendrein das Krankenhaus von Truppen infiltriert und zahlreiche Patienten sterben vor den eigenen Augen. Glücklicherweise bekommt Big Boss Hilfe von einem bandagierten Mann, der ihn aus dem Krankenhaus befreit.
Wutgeladen beschließt Big Boss zusammen mit Kazuhira Miller und Ocelot (bekannt aus vorherigen Teilen), die in Ground Zeroes zerstörte Mother Base wieder aufzubauen und eine neue Söldnereinheit namens Diamond Dogs zu gründen. Ziel der neu gegründeten Einheit ist die Organisation Cipher zu zerstören, um sich an all den zuvor beschriebenen Taten zu rächen.

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Mit sehr hohen Erwartungen haben wir uns an das Spiel gesetzt und wurden um es auf den Punkt zu bringen maßlos enttäuscht. Natürlich möchten wir unsere Meinung ausführlich begründen. Wie bereits erwähnt beginnt die Handlung sehr gelungen mit viel Potential für mehr. Leider zieht sich der spektakuläre Anfang nicht über das gesamte Spiel hinweg. Stattdessen wird man mit äußerst kurzen und uninteressanten Story-Häppchen abgespeist, die bis auf wenige Ausnahmen keine Lust auf mehr machen. Durch die kurzen Story-Sequenzen entwickeln sich auch bedauerlicherweise die Persönlichkeiten der Charaktere kaum, was besonders für Neueinsteiger der Serie schwer ist, da man ohne Hintergrundwissen nur eintönige Charaktere serviert bekommt. Altgediente Fans der Serie müssen sich auf die mit Abstand fadeste Geschichte von Metal Gear Solid einstellen.

 

Gameplay:

Das Gameplay von The Phantom Pain hingegen kann deutlich mehr überzeugen als die Story, wobei uns auch hier einiges nicht gefallen hat. Das Spiel verfügt über Insgesamt 50 Hauptmissionen, die stets vom Hubschrauber aus angewählt werden und somit dem Spieler die Auswahl-Freiheit gewährt. Zu Beginn empfindet man diese Neuerung als angenehm, doch mit der Zeit ändert sich dies. Durch die übersichtlich dargestellte Missionsbeschreibung bei jedem Auftrag, wird einem schnell ersichtlich, dass sich die Aufgaben immens oft wiederholen. Nahezu bei allen Missionen treffen wir auf eines der folgenden Aufträge:

  • Befreie und rekrutiere Person X
  • Eleminiere Person X
  • Zerstöre Gebäude X
  • Zerstöre Fahrzeug X

Ganze 30 Missionen enthalten diese Aufträge, wodurch das Spiel schnell öde und eintönig wird. Um den ganzen noch eins draufzusetzen wird The Phantom Pain durch das stundenlange Gesuche von Gegenständen oder Personen und das Reiten durch die Landschaft unnötig in die Länge gezogen. Auch der unveränderbare Schwierigkeitsgrad erscheint uns für den Otto Normalverbraucher deutlich zu schwer. Dies wird allerdings dank des Chicken-Modus (Feinde lösen bei Sichtkontakt keinen Alarm aus) relativiert.
Natürlich können wir auch positive Aspekte über das Gameplay aufführen. Zwar sind die Missionsziele wie zuvor nachgewiesen eintönig, doch erfreulicherweise besteht die Möglichkeit jede Mission unterschiedlich durchzuführen. Ob schleichend an allen Feinden vorbei, brachial als Rambo Pendant oder ein Mix aus Beiden bleibt dem Spieler überlassen. Zudem kann jede Mission zu Nacht oder am Tage ausgeführt werden, was zur Folge hat, dass die Feinde anders agieren. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Tatsache, dass man sich beim Missionsstart einen Begleiter auswählen kann, der einem Unterstützung leistet und ebenfalls für mehr Abwechslung sorgt (Tipp: Besorgt euch unbedingt D-Dog, den ihr in Mission 4 vorfindet). Bereits im Jahre 2005 hat Kojima mit der Veröffentlichung von Metal Gear Solid: Portable OPS die Mother Base eingeführt, welche bei The Phantom Pain wieder vorzufinden ist. Die Mother Base ist ein fundamentaler Bestandteil in The Phantom Pain, da man über das gesamte Spiel hinweg stets darauf achten muss, genügend Soldaten durch das Fulton-Rettungsgerät innerhalb der Missionen zu rekrutieren, um neue Waffen und Ausrüstungen entwickeln zu können. Außerdem können die rekrutierten Soldaten für externe Aufträge verwendet werden, mit denen man Materialien zur Erweiterung der Mother Base erhält. Es macht unheimlich viel Laune die eigene Basis wachsen zu sehen und zudem erhält das Spiel dank der strategischen Möglichkeiten eine neue Facette. Alles in allem bietet The Phantom Pain viele tolle Neuerungen im Gameplay im vergleich zu den Vorgängern. Leider wird die Freude an den Neuerungen durch die repetitiven Missionsziele im selben Verhältnis gemindert.

 

Grafik / Sound:

Metal Gear Solid Phantom Pain QuietVisuell und akustisch betrachtet kann sich Metal Gear Solid V: The Phantom Pain an die Spitze aller PS4 Spiele dazugesellen. Sowohl die Landschaften als auch die Charaktere sind detailreich und knackig scharf (zweideutig gemeint: Konturen sind scharf und die weibliche Protagonistin Quiet ebenso :D). Die unterschiedlichen Wetterszenarien sorgen optisch und in der Spielweise für Highlights, was wir so schön noch in keinem Spiel vorfinden konnten. Hervorzuheben ist auch die atemberaubende Tiefenunschärfe, die das Bild natürlicher wirken lässt. Kommen wir nun zum Sound. Explosionen und Dialoge hören sich hochqualitativ an und bis auf ein prägnantes Main-Theme fehlt es an keiner Stelle. Es mag zwar für viele Fans ein herber Schlag gewesen sein, dass Kiefer Sutherland die Synchronstimme von Big Boss übernommen hat (ehem. Gesprochen von David Hayter), jedoch finden wir dass seine Stimme gut passt, auch wenn man das Gefühl hat, dass Big Boss sehr wortkarg ist. Wir finden die Fox Engine zeigt mit Metal Gear Solid V wozu die PS4 im Stande ist und das völlig ruckelfrei!

 

Fazit:

Unser Fazit fällt ernüchternd aus. Aus unserer Sicht verdient The Phantom Pain nicht die Kennziffer 5, da der elementarste Teil eines jeden Metal Gear Spiels nämlich die Story nicht überzeugen konnte. Würde man das Spiel als einen Spin-Off betrachten, so wie die PSP Ableger, dann wären wir auch dazu bereit eine herausragende Wertung abzugeben. Da es sich aber laut Titel um einen Vollwertigen Metal Gear Solid Teil handelt, können wir die fade Story und die repetitiven Missionen nicht ignorieren. Sofern man allerdings gerne online spielt, oder einfach Lust auf ein Spiel mit schöner Grafik und variablem Gameplay hat, dem können wir The Phantom Pain uneingeschränkt empfehlen. Alle anderen verpassen im „5“ Teil keine wichtigen Informationen in der Haupt-Handlungslinie.

 

Positiv-Icon Unterschiedliche Herangehensweisen in Missionen möglich

Positiv-Icon Erstklassige Grafik und sehr gute Soundeffekte

Positiv-Icon Beeindruckendes dynamisches Wetter

Positiv-Icon Mother Base liefert strategische Komponente

Positiv-Icon Online Modus sorgt für immensen Langzeitspaß

Negativ-Icon Öde Gesamthandlung

Negativ-Icon Persönlichkeit der Charaktere kommt schlecht rüber

Negativ-Icon Eintönige Missionsziele

Negativ-Icon Schwierigkeitsgrad kann nicht umgestellt werden

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Hi, ich bin Christian, Projektleiter und Administrator von PS4source. Seit August 2013 versorgen wir die PlayStation Community regelmäßigen mit News, Reviews und spannende Kolumnen. Sollte dir die Seite gefallen, dann unterstütze uns mit einem Like bzw. Abonnement auf facebook, Instagram, Twitter und YouTube!