Uncharted: The Nathan Drake Collection im Test

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Uncharted The Nathan Drake CollectionReleasetermin: 07.10.2015

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Action-Adventure, Third-Person Shooter
Entwickler: Bluepoint Games, Naughty Dog
Herausgeber: Sony Computer Entertainment

 

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Mit Uncharted: The Nathan Drake Collection bringt Sony drei Remaster-Spiele von der PS3 auf die PS4. Hinter der Aufarbeitung stecken die Jungs und Mädels von Bluepoint Games, die sich in der Vergangenheit bereits durch ausgezeichnete Ports einen Namen gemacht haben. Zudem waren einige Entwickler von Naughty Dog im Aufarbeitungsprozess involviert. Drei von Fans und Presse hochgelobte Spiele kommen durch talentierte Studios auf die PS4 – was kann da schon schief gehen? Dass die Nathan Drake Collection ein Paradebeispiel des Remaster-Trends ist, beweise ich euch in meinem Test.

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Drei hollywoodreife Spiele

Für den Fall, dass einige Spieler den charismatischen Nate noch nicht kennen, fangen wir einmal ganz von vorne an. Die Uncharted-Reihe bietet storylastige Abenteuer, die sich durch jede Menge Ballersequenzen, Kletterpassagen und eine Prise Rätselaufgaben auszeichnen. Mit viel Humor im Gepäck, einem sympathischem Figurencast, interessanten Gegenspielern und atemberaubenden Schauplätzen beförderte sich die Serie in die Herzen von Action-Fans.

Angefangen hat das Spektakel mit Uncharted: Drakes Schicksal. Nathan, laut eigener Aussage Nachfahre des berühmten Seefahrers und Entdeckers Sir Francis Drake, begibt sich mit seinem Mentor Sully und der Journalistin Elena Fisher auf die Suche nach dem sagenumwobenen Schatz El Dorado. Auch wenn der Titel sowohl spielerisch als auch inhaltlich der linearste der drei ist, kommt Drakes Schicksal mit einigen netten Twists und Überraschungen daher. Der Nachfolger setzt dem Ganzen in vielerlei Hinsicht einen drauf. In Among Thieves stoßen zum ursprünglichen Trio Chloe Frazer und Harry Flynn hinzu, die alte Freunde von Drake sind. Sie begeben sich auf die Spuren von Marco Polo und sind auf der Suche nach der mystischen Stadt Shambhala. Der zweite Teil kommt mit nicht minder Wendungen aus und bietet eine exzellente Popcorn-Kino-Handlung. Uncharted 3: Drake’s Deception schickt Nate einmal mehr auf die Suche nach einem geheimnisvollen Ziel: Das „Atlantis des Sandes“ in der arabischen Rub‘ al Khali-Wüste. Mit altbekannten Figuren an seiner Seite muss sich Drake zudem mit seiner Vergangenheit und der Verbindung zu Sir Francis Drake beschäftigen. Alle drei Spiele bieten vorzügliche Hollywood-Unterhaltung und finden einen perfekten Spagat aus lockerer, lustiger Atmosphäre und waghalsigen, spannenden Momenten. Die Handlung jedes Titels ist weitestgehend in sich geschlossen, lediglich die wiederkehrenden Figuren verknüpfen die Spiele miteinander. Jede Geschichte lohnt sich als Abenteuer und sollte von jedem Action-Fan erlebt werden, bevor der vierte Uncharted-Teil vermeintlich die Serie abschließt. Der Vita-Ableger Golden Abyss ist übrigens leider nicht enthalten. Auch wenn Nathan Drake einmal mehr Protagonist im Handheld-Spiel ist, wurde der Titel nicht in die Collection mit aufgenommen. Das mag an den Eigenheiten liegen, die das Spiel mit den Hardware-Features der Vita implementiert hat. Da Golden Abyss mit einem anderen Figurencast aber wirklich nicht mehr als einen Ableger darstellt, ist die Absenz zu verkraften.

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Kleine, aber feine Verbesserungen

Das Spielgeschehen ist in der Collection besser denn je. Drake steuert sich beim Rennen, Springen und Schießen präzise. Die Spiele sind im Kern identisch mit den PS3-Versionen, doch haben sie minimale Änderungen spendiert bekommen. So kann beispielsweise die Zielsensitivität mehr verändert werden als noch in den Original-Titeln. Insbesondere Drakes Schicksal musste kleine, aber feine Veränderungen über sich ergehen lassen. Unter anderem wurde das Trefferfenster von Kopfschüssen erhöht. Zudem wurde das Deckungssystem und die Granatenwurf-Mechanik verfeinert. Bluepoint hat diverse Änderungen implementiert, die so subtil sind, dass sie im Grunde genommen kaum auffallen, aber das Spielgeschehen doch verbessern. Ebenfalls neu mit dabei sind erweiterte Trophäen. Zwar sind alle drei Trophäen-Sets der Spiele in ihrer ursprünglichen Fassung vertreten, doch auch neue Trophäen wurden explizit für die Collection entworfen. Diese zielen allen voran auf Speedruns und mehrfache Spieldurchgänge ab, sodass Kennern der Titel eine neue Herausforderung geboten wird. Ein Speedrun-Modus mit sichtbaren Timer und entfernten Zwischensequenzen macht es für Fans des Konzepts einfacher denn je, sich an einem Speedrun zu probieren. Weiterhin sind zwei neue Schwierigkeitsgrade verfügbar, die das Spiel entweder kinderleicht oder bockschwer gestalten. Ansonsten bietet die Nathan Drake Collection das, was viele Fans die Serie ins Herz schließen ließ. Die toll inszenierten Ballersequenzen, clevere Umgebungsrätsel und ein Leveldesign, das seinesgleichen sucht. Auch wenn die Spiele gelegentlich in eine Ballerorgie abdriften und das Rätselgeschehen zu sehr in den Hintergrund gerät, stellen die Uncharted-Titel vorzügliche Abenteuer dar. Lediglich vermisst habe ich die Multiplayer-Modi, die in Among Thieves und Drakes Deception gestrichen wurden. Die Begründung, man wolle PS3- und PS4-Spieler nicht voneinander trennen, leuchtet mir durchaus ein. Dennoch hätte ich die spaßigen Mehrspielerschlachten der PS3-Versionen gerne auch auf der PS4 erlebt.

 

Ausflug in noch hübschere Areale

Da inhaltlich nur subtile Änderungen angefallen sind, hatten die Entwickler umso mehr Resourcen, um die Spiele optisch auf den neusten Stand zu bringen. Schon auf der PS3 waren die Titel angesichts der Hardware und Zeit, in der sie erschienen sind, absolute Grafik-Bomben. Allen voran der erste Uncharted-Teil hat nun allerdings doch so einige Jahre auf dem Buckel, sodass eine grafische Überarbeitung willkommen ist. Auf den ersten Blick fällt auf, dass die Charaktermodelle detaillierter sind. Auch Texturen wurden überarbeitet, ebenso sorgen neue Lichtverhältnisse und farbliche Abstimmungen für einen hübscheren Anblick. In Teil 2 und 3 fallen diese Änderungen weniger auf, da die Spiele im Original schon auf einem grafisch hohem Level waren. Was hingegen in allen Spielen auffällt, ist die erhöhte Framerate. Wurden die PS3-Spiele noch mit 30 Frames pro Sekunde ausgegeben, läuft die Collection durchwegs mit 60 FPS. Das hat zur Folge, dass sich Nate und Co. flüssiger und geschmeidiger anfühlen. Die letzte Neuerung ist ein Foto-Modus, mit dem besonders denkwürdige Anblicke festgehalten und optisch bearbeitet werden können.

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Fazit

Ich freue mich über die Möglichkeit, vor der Ankunft von Uncharted 4 die drei vorherigen Spiele auf der PS4 erneut erleben zu können. Die Nathan Drake Collection bietet zwar nicht viel Neues, doch ist die Kollektion die beste Art, die drei Spiele zu erleben. Eine aufpolierte Grafik lässt die Titel bei 60 FPS noch besser aussehen, als sie es auf der PS3 schon taten. Subtile Gameplay-Anpassungen und ein Speedrun-Modus fügen sich gut ein, machen aus der Collection aber keinen Pflichtkauf für Leute, die die PS3-Versionen ihr Eigen nennen. Wer die bombastischen Popcorn-Kino-Titel allerdings noch nicht gespielt hat, sollte schleunigst zur Collection greifen.

Positiv-Icon Drei unterhaltsame Handlungen mit viel Humor und Spannung

Positiv-Icon Hervorragendes Leveldesign

Positiv-Icon Spaßiges Gameplaykonzept aus Ballern, Rätseln und Springen

Positiv-Icon Atemberaubende Schauplätze und verbesserte Charaktemodelle in 60 FPS

Negativ-Icon Fehlen des Multiplayers und Vita-Ableger Golden Abyss machen die Collection nicht zum absoluten Drake-Gesamtpaket

 

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Hey Leute, ich bin der Dominik, Redakteur, und stürze mich für euch gerne in die aktuellsten News und Reviews der PS4 :)