Releasetermin: 23.01.2018

Medientyp: Download
Genre: Action-Adventure
Entwickler: Ubisoft Montreal
Herausgeber: Ubisoft

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Assassin’s Creed Origins konnte mich im letzten Jahr auf ganzer Linie überzeugen. Lest hier in meinem Review, weshalb mir das Abenteuer im Alten Ägypten so gut gefallen hat. Als Fan des Spiels freute ich mich demnach darüber, in der ersten Erweiterung neuen Inhalt nachgeliefert zu bekommen. “The Hidden Ones” heißt der DLC, der separat zum Preis von 9,99€ oder als Teil des Season Pass erhältlich ist und die Halbinsel Sinai als neuen Schauplatz hinzufügt. Oben drauf gibt es einen neuen Storystrang, eine Handvoll neuer Missionen und andere Tätigkeiten. Lohnt es sich, für rund 10€ die neue Region zu erkunden? Wie viel Inhalt steckt wirklich in der Erweiterung? Diese Fragen kläre ich in meinem Test.

Der Kodex der Assassinen

Die Handlung von The Hidden Ones ist einige Jahre nach dem Ende von Origins angesetzt. Bayek wird zur Hilfe auf die Sinai-Halbinsel gerufen, um dort den Konflikt zwischen Rebellen und den römischen Besatzern zu schlichten. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Erweiterung uns einen tieferen Einblick in die Bruderschaft gibt, die der Protagonist am Storyende des Hauptspiels gegründet hat. Auch hat mir gefallen, dass wir alte Bekannte aus der Geschichte wiedertreffen. Dass wir recht schnell auf Feinde angesetzt werden, die dem Spieler quasi unbekannt bleiben, hat mir weniger zugesagt.

Das ist eben das Problem einer Erweiterung: Oftmals fehlt dem Spiel die Zeit, Figuren so umfassend zu beleuchten, wie es im Hauptspiel nun einmal möglich ist. Mit einer Spielzeit von rund 3 Stunden für die Hauptmissionen ist der “Verborgenen”-DLC in dieser Hinsicht etwas kurz geraten. Die Geschichte, die der Zusatzinhalt erzählt, ist aber durchaus gut gelungen und für Fans von Bayek den Ausflug wert.

Felsiger Schauplatz mit diversen tollen Blickpunkten

Während ich mich im Vorfeld zwar auch auf die neuen Handlungsimpulse gefreut habe, blickte ich allen voran dem neuen Gebiet mit Freude entgegen. Schließlich zählte die Erkundung der Spielwelt im Hauptspiel schon zu meinen Lieblingstätigkeiten. Sinai ist unterteilt in drei Regionen und wird zudem durch das Rote Meer ergänzt. Für eine 10€ teure Erweiterung bin ich mit dem Ausmaß von Sinai rundum zufrieden. Bei der Reise mit einem Pferd dauert es schon einmal rund 10-15 Minuten, bis man vom nördlichsten Punkt der neuen Karte zum südlichsten geritten ist.

Im ersten Moment hat mich die Landschaft von Sinai aber nicht vom Hocker gerissen. Weite Teile der Karte werden von Felsen geziert, oftmals schreiten wir durch triste Täler. Es dauert aber auch nicht lange, bis man merkt, dass das Entwicklerteam sich wieder einmal wahnsinnig viel Mühe gemacht hat, die kleinen Dörfer, Großstädte und Römer-Außenposten mit jeder Menge Details zu gestalten. Von einer Pyramide, die schon halb abgetragen wurde, über riesige Monumente bis hin zu einer beeindrucken großen Burg können Spieler diverse Höhepunkte in Sinai entdecken. Wer schon in Origins einen genauso großen Erkundungsdrang verspürte wie ich, wird sich in Sinai mit ebenso viel Spaß austoben.

Story zwar etwas kurz, doch der weitere Umfang sorgt für ein gelungenes Preis-Leistungsverhältnis

Neben den Hauptmissionen bietet The Hidden Ones auch eine Handvoll Nebenmissionen an, die einmal mehr solide inszeniert sind und die Spielzeit um einige Stunden erweitern. Es gibt drei neue Synchronisierungspunkte zu erklimmen, mehrere Gegnerfestungen zu infiltrieren. Gefangene warten darauf, von uns befreit zu werden. Auch neue Umgebungsrätsel, die auf Papyrusrollen niedergeschrieben sind, hat die Erweiterung in petto. Zwei neue Steinkreise sind in Sinai versteckt. Wer jeden Schatz finden, alle Punkte entdecken und sämtliche Tätigkeiten entdecken möchte, blickt einer Spielzeit von 10-15 Stunden entgegen – je nachdem, wie viel Zeit man sich bei der Erkundung lässt. Das ist für eine Erweiterung in dieser Preisklasse ein wirklich solider Wert.

Seilrutschen und Ausweitung der RPG-Mechaniken

The Hidden Ones hat noch weitere Aspekte auf Lager. In Form von Seilrutschen hat es gar ein ganz neues Gameplay-Element ins Spiel geschafft. Bayek kann an diversen Stellen an gespannten Seilen herunterrutschen und währenddessen Gegner aus der Bewegung heraus im Sprung töten. Eine große Auswirkung hatte dieses neue Element zwar kaum auf meine Spielweise, doch habe ich diese neue Möglichkeit dankend angenommen. Der DLC erhöht zudem die Levelgrenze von 40 auf 45. In diesem Zuge werden auch stärkere Waffen mit höherer Qualität implementiert. Spieler können sich neue Exemplare verdienen oder bereits gefundene Waffen gegen Gold im Level aufstufen.

Gut gefallen hat mir außerdem, dass neue Upgrades für Bayek bereitstehen. Mit Ressourcen können so beispielsweise die maximale Gesundheit, die maximale Pfeilmenge oder auch der Nahkampfschaden erhöht werden. Die Upgrades wurden um jeweils 1 bis 2 Stufen erweitert, worüber sich jeder RPG-Fan freuen wird. Brandneue Waffen und zusätzliche Outfits für den Protagonisten runden den Inhalt der Erweiterung ab.

Fazit

Assassin’s Creed Origins liefert mit seiner ersten Erweiterung tollen neuen Inhalt. Zugegeben: Die Missionen der Geschichte lassen sich in 2 bis 3 Stunden erledigen, was nicht gerade den großartigsten Umfang darstellt. In Kombination mit den Nebenquests, den weiteren Tätigkeiten und der erhöhten Level- und Upgradegrenze hat mich “The Hidden Ones” dann aber doch vollends überzeugt. Sinai ist ein spaßiger Schauplatz, der visuell einige beeindruckende Höhepunkte auf Lager hat. Auch die knackig schweren Außenposten, die mit zahlreichen Römern besetzt sind, möchte ich positiv hervorheben. Unterm Strich bleibt zu sagen, dass The Hidden Ones schlicht mehr von dem Geschehen liefert, das wir in Assassin’s Creed Origins vorfinden. Wer grundsätzlich jedes einzelne Fragezeichen auf der Karte enthüllt, bekommt für seine 10€ viel geboten. Wer hingegen nur die Storymissionen angehen möchte, sollte sich der knappen Spielzeit der Handlung bewusst sein