Rez Infinite (inkl. PSVR-Support) im Test

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Releasetermin: 13.10.2016

Medientyp: Download
Genre: Geschicklichkeit, Rail-Shooter
Entwickler: Enhance Games
Herausgeber:Enhance Games

 

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Auf dem Dreamcast gehörte Rez zu den Geheimtipps. Später wurde der Titel auch auf der PS2 und als Download gar auf der Xbox 360 veröffentlicht. Jahrelang haben Fans sich etwas Neues von Schöpfer Tetsuya Mizuguchi gewünscht, was ihnen 2011 mit Child of Eden erfüllt wurde. Doch nun geht das Team um Mizuguchi nach dem Rez-Nachfolger doch noch einmal das Original an und veröffentlicht mit Rez Infinite eine Remaster-Version des populären Rail-Shooters. Pünktlich zur Veröffentlichung von Playstation VR steht das farbenfrohe Spiele nun mit optionalen VR-Support zum Download bereit. Ist das Remaster gelungen? Wie schlägt sich Rez Infinite im Lauch-Lineup von Sonys Virtual Reality-Brille? Finden wir es heraus!

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Rez Infinite kommt mit einer Handlung daher, die bewusst vage über den Bildschirm gebracht wird. Denn werden wir mit nahezu keinen Informationen ausgestattet. Wir spielen einen Hacker, der in ein Computernetzwerk einzudringen versucht. Doch anstatt diese Geschichte im gewöhnlichen Stil zu erzählen, erleben wir die Reise in die komplexe Welt des Cyberspaces hautnah mit. Spieler steuern eine Figur, die immer mehr virtuelle Feinde beseitigen muss, um immer tiefer in die Sicherheit des ominösen Netzwerks vorzudringen.

Das grundsätzliche Spielgeschehen ist simpel und dadurch schnell erklärt. Wir sehen unsere Figur aus Third-Person-Sicht und kontrollieren sie durch Balleraction auf Schienen. Im Endeffekt steuern wir lediglich einen Cursor, mit dem wir bis zu acht Feinde auf einmal per gedrückt gehaltenem X-Knopf anvisieren können. Lassen wir den Button los, schießen wir die KI-Gegner und auch Projektile ab. Die Levels schreiten automatisch voran und geben dem Spieler nach und nach immer mehr Feinde, die es auszuschalten gilt. Im Grunde genommen ist damit auch schon alles erklärt: Anvisieren, Loslassen. Eine “Smart Bomb” und Power-Ups, die unsere Form verändern und gleichzeitig als Leben fungieren, erweitern das Geschehen geringfügig, doch ist das grundlegende Konzept so simpel wie spaßig. Was nach Repetition klingt, wird im Zusammenspiel mit knallbunter, futuristischer Optik und einem hypnotisierendem Soundtrack zum faszinierendem Erlebnis.

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Das Spiel liefert unheimlich intensive audiovisuelle Eindrücke am laufenden Band. Jeder Treffer wird von grafischen Impulsen gefolgt, während auch die rhythmusbetonte Musik auf unser Spielerlebnis reagiert. Die neonfarbige Optik wirkt einfach gestrickt, doch wird sie in Bewegung zum Spektakel. Für die PS4 wurden sämtliche Grafiken in hoher Auflösung überarbeitet, um zeitgemäß zu wirken. Auch wenn das Geschehen insgesamt etwas hölzern aussehen kann, ist die Aufarbeitung gelungen. Die Musik zeichnet sich durch elektronische Songs aus, die wie die Faust aufs Auge zum Geschehen passen. Rez wurde dafür berühmt, wie es im Jahr 2001 Grafik und Musik mit seinem Gameplay verbunden hat und kann auch heute noch mit diesem Konzept punkten.

 

Rez Infinite ist auf einem regulären Monitor schon ein großer Spaß, doch in Virtual Reality packt der Titel noch eine Schippe drauf. Wir sind inmitten der Cyberspace-Darstellung und haben eine tolle räumliche Ansicht zu bestaunen. Die bunten Farben kommen noch besser herüber und auch der Sound profitiert von VR. Denn haben wir beim Spielen Stereo-Kopfhörer auf, auf denen die treibende Musik und die passenden Soundeffekte noch überzeugender ertönen als beispielsweise über TV-Lautsprecher. Rez Infinite kommt mit mehreren Steuerungskonzepten daher, was wirklich zu loben ist. So können wir nicht nur mit einem Dualshock 4-Pad spielen, sondern auch unsere Move-Controller auspacken. Per regulärem Pad gibt es zwei Varianten. Wir können den Cursor zum Schießen gewöhnlich per Stick steuern, oder aber per Kopfbewegung das Anvisieren vornehmen. Es ist wirklich ein großer Spaß, den Feinden mit schnellen Blicken zu folgen – Übungen gegen Nackenschmerzen inklusive!

Alternativ kommt die Move-Bewegungssteuerung zum Einsatz. Hier zielen wir mit den Controllern in unserer Hand auf die Gegner, was ebenfalls gut funktioniert. Die VR-Umsetzung ist absolut gelungen und bietet dank verschiedener Steuervarianten drei verschiedene Möglichkeiten, das Spiel zu spielen. Die hypnotisierende Wirkung des Titels wird in VR noch weiter verstärkt, was die Musik-Rail-Shooter-Kombination zum Pflichttitel für PSVR-Besitzer macht. Die kreativen Darstellungen sorgen für einen einzigartigen Trip, wenn sämtliches Geschehen weite Teile unseres Sichtfeldes umhüllt. Trotz der bunten Farben und teils turbulenter Action dürfte Rez Infinite den wenigsten VR-Spielern Probleme bereiten. Ich habe mehreren Leuten die Brille aufgesetzt, von denen keiner mit Übelkeit oder starkem Schwindel zu kämpfen hatte. Denn sorgt eine weitestgehend statische Kamera für VR-Anfänger und eine dynamische Ansicht für Fortgeschrittene dafür, dass Spieler mit unterschiedlicher Erfahrung im VR-Segment gleichermaßen Spaß haben. Die Umsetzung ist schlichtweg super gelungen!

Der Umfang von Rez ist nicht sehr hoch und so sollten geübte Spieler in unter 2 Stunden mit dem Durchgang fertig sein. Doch auch danach ruft das Spiel noch zur Highscore-Jagd auf und ist mit seinem faszinierendem Erlebnis immer für eine Runde zwischendurch gut. Dass Infinite kein gewöhnliches Remaster ist, hat der optionale VR-Modus bereits gezeigt. Doch gibt es auch neuen Inhalt.

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Neben dem ursprünglichen Erlebnis ist die Spielvariante “Area X” implementiert. Hier steuern Spieler die Figur erstmals in 3D – und nicht nur den Cursor wie zuvor. Wir können uns hier auch nach vorne und hinten bewegen, was dem Spielgeschehen viel mehr Dynamik einhaucht. Allerdings handelt es sich um nur ein einziges Level, das in der Unreal Engine getrennt vom Original-Spiel entwickelt wurde. An der Grafik zeigt sich, dass der Titel auf einer modernen Engine läuft. Denn sehen die bunten Darstellungen um einiges schärfer aus und machen zudem mit aufwendigen Partikeleffekten ordentlich etwas her. In rund 15 Minuten ist Schluss, doch hat mir Area X so gut gefallen, dass ich das Level mittlerweile schon diverse Male absolviert habe. Hier wird hoffentlich ein Ausblick darauf gegeben, was Rez-Fans in den kommenden Jahren in Form einer vollwertigen Fortsetzung erwarten können.

Fazit

Mit seinem geringen Umfang wird Rez Infinite sicherlich manchen Spielern die Kaufentscheidung erschweren. Nach 2 Stunden ist man durch? Und dafür 29,99€? Kurz und knapp – JA!

Rez ist ein zeitloser Klassiker, der ein ganz besonderes Erlebnis bietet. Schnelle Railshooter-Action wird in einem erstklassigen audiovisuellen Trip präsentiert. Der neue Area X-Modus ist zwar kurz, erweitert das beliebte Geschehen jedoch um mehr Dynamik und bringt moderne Grafikeffekte mit ein. In Boss-Events und Ranglisten versuchen wir mit jedem Versuch, besser abzuschneiden – und schon werden aus 2 Stunden gerne einmal 10, 20 oder noch mehr.

Die optionale VR-Umsetzung des Spiels ist fabelhaft und versetzt uns mitten in das hypnotisierende Erlebnis. Mit verschiedenen Steuervarianten, Zielen per Kopfbewegung oder per Move-Controller, macht das simple Gameplay gar noch mehr Spaß. Allen voran Area X ist in VR ein absoluter Genuss! Für mich ist Rez Infinite mit das beste Spiel in Virtual Reality, das ich bisher spielen durfte – und es zeigt, dass auch alte Klassiker durch das VR-Gewand noch besser werden können.

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Hey Leute, ich bin der Dominik, Redakteur, und stürze mich für euch gerne in die aktuellsten News und Reviews der PS4 :)