Im Test! Synology DiskStation DS416play

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Synology, einer der weltweit führenden Produzenten von NAS Servern, hat uns freundlicherweise die DiskStation DS416play zur Verfügung gestellt. Letztes Jahr hatten wir bereits die Möglichkeit das Vorgängermodell DS215j zu bewerten und wir sind gespannt inwiefern sich das Update lohnt. Im folgenden Testbericht gehen wir auf die wichtigsten Faktoren des NAS Servers ein.

 

Technische Daten

ModellbezeichnungSynology DS416play
CPU-Modell14nm Intel Celeron N3060
CPU-FrequenzDual-Core 1.6GHz (Turbo-Boost bis 2.48GHz)
Arbeitsspeicher1GB SODIMM DDR3L (1 Sockel)
Anschlüsse- 3 x USB 3.0 (Front: 1; Rear: 2)
- 2x RJ-45 1GbE LAN-Port
- Netzanschluss
Maße165 x 203 x 233.2mm (Höhe X Breite X Tiefe)
Gewicht2.04Kg
Geräuschpegel19.4 dB (A)
Gemäß ISO 7779
(gemessen aus 1m Entfernung)
EnergieverbrauchHDD Standby:12.5W
Im Betrieb:29W

 

Ansprechendes Design und reichlich Anschlüsse

Wir beginnen mit dem optischen Erscheinungsbild der DS416play. Im Gegensatz zum DS215j handelt es sich dieses Mal um ein 4-Bay NAS Server. Maximal 40 TB (4 x 10 TB) an interner Rohkapazität können genutzt werden. Sowohl 2.5 als auch 3.5 Zoll SATA Festplatten sind kompatibel und das ohne jegliche Adapter. Es war im letzten Jahr der einzige Kritikpunkt, den wir am DS215j hatten. Dort musste man speziell für die kleineren 2.5 Zoll Laufwerke einen Festplattenhalter erwerben. Nun hat sich Synology dem Problem gewidmet und es äußerst simpel gelöst. Man platziert die 2.5 Zoll Festplatte lediglich an die untere linke Ecke des Laufwerkträgers und befestigt sie mit den mitgelieferten Schrauben. Für 3.5 Zoll Laufwerke, entfernt man die Befestigungen von den Seiten des Trägers und legt die 3.5 Zoll Festplatte ein. Anschließend müssen nur noch die Seitenwände wieder angebracht werden und schon sitzt der Datenträger fest am rechten Platz.

synology-ds416play-festplatte-austausch

Das 165 x 203 x 233.2 mm (Höhe x Breite x Tiefe) große Gehäuse besteht nahezu vollständig aus Kunststoff. Nur die Rückseite enthält zwei Lüfter aus Aluminium. Trotz des Materials wirkt das gesamte Gehäuse sehr hochwertig und exzellent verarbeitet. Neben den Lüftern befinden sich sowohl zwei Gigabit-LAN-Ports sowie zwei USB 3.0 Anschlüsse an der Rückseite. Für den schnellen Zugriff hat Synology des Weiteren einen USB 3.0 Port an der Frontseite bereitgestellt. Darüber hinaus zeigen insgesamt fünf LED-Indikatoren den aktuellen Status der HDDs bzw. des Systems an. Sollte eines der LEDs Orange aufleuchten, so ist sofort ersichtlich wo der Fehler zu finden ist. Getragen wird die kleine Box von vier Gummifüßen, die etwaige Vibrationen komplett absorbieren.

Durch die schicke schwarze Front kann sich die DiskStation DS416play in jedem Wohnzimmer sehen lassen. Die unschönen Laufwerksfächer wurden mit Hilfe der simplen Abdeckungskappe hervorragend verdeckt. Zudem schützt es in gewisser Weise die Laufwerke vor Staub und dem unbefugten Zugang. Kleinkinder werden garantiert nicht ungewollten Schaden anrichten können. Nahezu jedes elektronische Gerät im Wohnzimmer wird heute in einem schwarzen Gehäuse produziert. Sei es der AV-Receiver, die Spielekonsole oder der Fernseher selbst. Es ist daher für die meisten Konsumenten optimal, dass sich die DS416play nahtlos in das Gesamtbild einfügt. Dem Design kann man weder vom praktischen Gesichtspunkt noch von der eigentlichen Optik etwas vorwerfen. Aus unserer Sicht könnte man ohne bedenken dem NAS-Server einen Design-Award verleihen.

 

Anwendungen für Business, Entertainment und mehr

Sobald am DS416play das Ethernet- und Netzkabel korrekt verbunden sind, kann auch schon die Einrichtung des browserbasierten Betriebssystems (DiskStation Manager; kurz: DSM) erfolgen. Hierzu öffnet man im Internetbrowser die Adresse find.synology.com und anschließend gelangt man zum Web Assistenten. Dieser hilft einem beim Herunterladen der neuesten DSM-Version aus dem Internet und der Installation von DSM. Schritt für Schritt wird man durch den gesamten Installationsprozess geführt. Einfacher hätte die Grundeinrichtung nicht verlaufen können.

Angekommen auf der eigentlichen Benutzeroberfläche (DSM), wird man mit einem kurzen Tutorial begrüßt. Vorinstallierte Apps wie Video Station, Audio Station und Photo Station sorgen dafür die eigene Mediensammlung zu lagern und ansprechend wiederzugeben. Mittels DLNA oder anderen Protokollen, können diese Dateien dann im Heimnetzwerk kinderleicht auf jedem Medienplayer (SmartTV, PS4, Apple TV, NVIDIA Shield…)  wiedergegeben werden. Möchte man auch außerhalb der eigenen vier Wände Zugriff zum NAS Server aufbauen, so empfiehlt es sich eine DynDNS Adresse einzurichten und die entsprechenden Ports am eigenen Internt-Router freizugeben. Synology selbst bietet hierfür die Möglichkeit ihren Hauseigenen DynDNS Server zu verwenden. Auf Wunsch können natürlich auch die beliebten DynDNS Server von DynDNS.org, No-IP.com und viele Weitere verwenden werden.

Der DiskStation Manager bietet mehr als nur die Speicherung von Daten. Durch den App-Store lassen sich viele Weitere Einsatzmöglichkeiten nutzen. Mit Note Station und SpreadSheet können Word bzw. Excel ähnliche Dokumente erstellt werden. Klasse dabei ist, dass man ohne große Mühe mit anderen über das Internet zusammenarbeiten kann. Für Arbeitsgruppen sind diese Apps daher besonders empfehlenswert. Die Palette an unterschiedlichen Formatierungen und Befehlen in den jeweiligen Anwendungen, steht den Programmen von Microsoft nahezu in nichts nach.

notestation-spreadsheet

 

Eine Weitere sehr praktische App ist MailPlus. Wie der Name schon vermuten lässt handelt es sich hierbei um einen leistungsfähigen Webmail-Dienst. Besitzt man beispielsweise mehrere Email Accounts, so bietet es sich an jene in MailPlus einzurichten und somit eine zentrale Anlaufstelle zu kreieren. Natürlich kann man direkt über die App aus Mails verfassen und versenden. Unzählige Formatierungen sind möglich und auch Bilder und Dokumente können selbstverständlich an den gewünschten Empfänger versendet werden.

Wer keine Lust auf Business-Programme wie Note Station, SpreadSheet oder MailPlus hat, der kann ohne Frage auch den DS416play als Plex-Server nutzen. Plex scant die eingebauten Festplatten nach vordefinierten Ordner ab, um daraus dann eine ansprechende Mediensammlung zu kreieren. Filmposter werden aus der Datenbank automatisch den entsprechenden Titeln zugeordnet. Und auch Serien werden optimal nach Staffel und Episode sortiert. Mit der PS4 Plex App lässt sich dann auf all die eingescannten Filmtitel zugreifen. Nahezu jedes aktuelle Gerät verfügt mittlerweile über eine entsprechende Plex App. Für jeden kann es daher eine weitere Option neben Streaming-Portalen wie Netflix, Amazon Prime-Video und Co. sein. 3D Filme mit einer Auflösung von 1080p und DTS Sound liefen in unserem Test ohne Mängel. Selbst 4K Material überträgt die Synology DS416play zum Empfangsgerät bestens.

plex-ps4-app

 

Auch Sicherheitsfanatiker können mittels der Surveillance Station Nutzen aus dem NAS Server ziehen, um Überwachungssysteme einzurichten und zu verwalten. Die Benutzeroberfläche erlaubt es einem Live-Aufnahmen mehrerer IP-Kameras zu betrachten. Selbstverständlich können auch aufgenommene Sicherheitsvideos erneut betrachtet werden. Mehr als 50.000 IP-Kameras von nahezu jedem Hersteller sind bereits mit dem Synology NAS kompatibel. Selbst getestet haben wir diese Funktion zwar nicht, allerdings konnten wir recherchieren, dass das System einfach und intuitiv zu bedienen sei. Voraussetzung einer sinnvollen Überwachung ist, dass man neben einer stabilen Software, vor allem auf Qualität der IP-Kamera acht geben sollte.

Jede Anwendung, die Synology selbst für Ihre NAS Systeme entwickelt hat, wurde bis ins kleinste Detail erstklassig umgesetzt. Als Nutzer spürt man regelrecht wie harmonisch alle Programme miteinander kommunizieren. Möchte man beispielsweise eine Email mit MailPlus versenden und dabei eine Spreadsheet Datei anhängen, so reicht es dies mittels Drag’n’Drop zu tun. Das gleiche gilt bei Anhängen wie Videos oder Fotos. Diese Leichtigkeit spiegelt sich über das gesamte System wieder. Durch die langjährige Erfahrung hat Synology es geschafft, ein nahezu perfektes System mit vielen tollen Anwendungen zu erschaffen. Zudem verhelfen regelmäßige Updates etwaige Fehler auszubessern und neue Funktionen im System und den Apps zu integriert.

 

Schreib- und Leseraten im Vergleich

Zu jeder guten Software zählt auch die Leistung der Hardware und die daraus resultierende Geschwindigkeit. Wie zu Beginn erwähnt, haben wir uns im letzten Jahr mit dem Synology DS215j beschäftigt, weshalb es sich nun anbietet die beiden Modelle miteinander zu vergleichen. So lässt sich schnell verdeutlichen, ob die Geschwindigkeit im Laufe der Zeit signifikant zugelegt hat oder nicht. Da der alleinige Vergleich mit dem DS215j auf Grund der älteren Hardware unfair ist, tritt der DS416play zudem gegen den QNAP TS-451A-4G an. Beide Modelle verfügen über den selben Prozessor mit der identischen Taktung. Das Duell verspricht daher spannend zu werden.

 DS215jDS416PlayTS-451A-4G
Preis
(Stand: 10/2016)
156,19€403,00€483,99€
CPU ModellMARVELL Armada 375 88F6720Intel Celeron N3060Intel Celeron N3060
CPU FrequenzDual Core 800 MHzDual Core 1.6 bis 2.48 GHzDual Core 1.6 bis 2.48 GHz
Arbeitsspeicher512MB DDR31 GB DDR34GB DDR3L (2 x 2GB)
Leserate100MB/s107MB/s111MB/s
Schreibrate76MB/s98MB/s105MB/s

Schnell lässt sich ablesen, dass der DS416play in allen belangen Daten schneller überträgt als der DS215j. Um genau zu sein hat sich die Schreibrate um beachtliche 29% erhöht und auch die Leserate ist mit 7% gestiegen. Im Vergleich zum QNAP TS-451A-4G kann die Geschwindigkeit allerdings nicht ganz mithalten. Der große Unterschied des verfügbaren Arbeitsspeichers, verhilft dem QNAP zu etwas besseren Resultaten. Mit wenigen Handgriffen lässt sich jedoch ein RAM-Upgrade am DS416play durchführen. Für gerade mal 41,99€ empfiehlt es sich den Synology NAS Server mit satten 8GB RAM zu bestücken. Damit übertrifft man nicht nur den QNAP um das doppelte an verfügbarem Arbeitsspeicher, sondern liegt auch noch preislich darunter. Doch Vorsicht, das Upgrade des Arbeitsspeichers führt zum Garantieverlust. Fairerweise muss man aber anmerken, dass der QNAP durch den integrierten HDMI-Ausgang auch als PC Ersatz oder Medienplayer verwenden werden kann. Diese Option bietet der DS416play nicht.

 

Fazit

Der DS416play vereint schönes Design, hervorragende Software und gute Hardware in einen Leistungsstarken NAS Server. Alle Synology Anwendung sind exzellent durchdacht und bieten für jeden Anwender den für sich idealen Mehrwert. Rechenintensivere Aufgaben erledigt das NAS absolut reibungslos und in wohltuender Stille. Durch die kinderleichte Einrichtung und dem immensen Funktionsumfang, werden sowohl Neulinge als auch Experten mit dem Synology DS416play viel Freude haben!

 

+ Kinderleichte Inbetriebnahme & Einrichtung

+ Immenser Funktionsumfang

+ Exzellente Weboberfläche

+ Sehr gute Performance

+ Angenehme Lautstärke im Betrieb

+ Kompatibel mit 2.5″ und 3.5″ Festplatten
ohne notwendiges Zubehör

+ RAM erweiterbar

– Kein HDMI-Ausgang zur Nutzung
als Medienplayer oder PC Ersatz
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