Online Spiele gewinnen immer mehr begeisterte Fans, die in ihrer Freizeit virtuelle Abenteuer und unterhaltsame Ablenkung erleben wollen. Darunter sind auch immer mehr Kinder und Jugendliche, weswegen der Jugendschutz vor einer neuen Herausforderung steht.  Denn mit der wachsenden Gaming-Community nimmt das Problemverhalten einiger Spieler zu, die Freude am Spiel kann darunter leiden und vor allem junge Gamer können unter den Folgen “toxischen” Verhaltens leiden. Dazu kommen Funktionen einiger Online Spiele, die bisher für Jugendliche zugelassen waren, aber mittlerweile Inhalte anbieten, die keineswegs für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren geeignet sind.

Toxisches Verhalten wird immer mehr zum Problem

Bei vielen Online Spielen können die User direkt miteinander kommunizieren. Das geschieht in der Regel durch Chats oder per Sprachfunktion. Praktisch jeder Online Gamer hat es beim Spielen schon einmal mit einem “Troll” zu tun gehabt und war der ein oder anderen Beleidigung oder Provokation ausgesetzt. Das toxische Verhalten geht aber leider immer öfter über harmlose Provokationen hinaus. Die Fälle von Diskriminierung, Bedrohungen und Stalking häufen sich.

Aus diesem Grund sind Spieleentwickler und Jugendschutz-Behörden daran interessiert, strenger gegen “toxische” Spieler vorzugehen. Spieler sollen “toxisches” Verhalten über das Spielsystem melden können, Mehrfachtäter werden anschließend gesperrt. Ein Beispiel für dieses Vorgehen ist Blizzard, dessen KI dazu beigetragen hat, die Anzahl an World Of Warcraft Spieler, die sich regelmäßig “toxisch” verhielten, um die Hälfte zu reduzieren.

Auch Riot Games, Entwickler von League of Legends, ist daran Interessiert, den negativen Umgang der Spieler untereinander auf ein Minimum zu reduzieren. In einer Studie, dem Optimus Experiments, wurden einigen Spielern auf dem Ladebildschirmen verschiedene Nachrichten angezeigt. Aussagen wie “Mitspieler werden schlechter, wenn man sie beleidigt” oder “Wer gut zusammenarbeitet, gewinnt öfter” führten dazu, dass bei den Spielen der Studienteilnehmer deutlich weniger Meldungen über aggressives Spielverhalten und negative Nachrichten eingingen.

Strengere Altersbeschränkungen für Online Spiele

Bislang wird die KI hauptsächlich dafür genutzt, um Spielabläufe noch spannender und realistischer zu gestalten. Aber im Online Gaming tut sich davon abgesehen einiges in anderen Bereichen. So wird KI mittlerweile auch zur Spielsuchtbekämpfung im Online Casino eingesetzt. Neben dem erhöhten Suchtpotenzial einiger Online Spiele sind die inkonsequenten Altersbeschränkungen einiger Titel derzeit ein Thema in der Politik. Nicht selten verleiten Online Spiele ihre Nutzer zu vielen täglichen Stunden, da sonst nicht nur ein Weiterkommen im Spiel erschwert wird, sondern teilweise der In-Game-Tod des eigenen Avatars droht.

Andere Spiele wiederum – u.a. Battlefield 1 – sind für Jugendliche ab 16 Jahren zugelassen, enthalten aber blutige Szenen voller Gewalt oder andere Inhalte, die eigentlich nicht für Minderjährige geeignet sind. Auch in der Schweiz sollen die Altersbeschränkungen für Online Spiele und Filme strenger werden und Vergehen härter bestraft werden.

Features von bisher jugendfreien Spielen, die nicht für Minderjährige geeignet sind

Besonders in den Fokus gerückt sind Features, bei denen Online Gamer per Glücksspiel Gegenstände gewinnen können, die ihnen In-Game einen Vorteil verschaffen. Dabei handelt es sich um Lootboxen, Packs oder andere Inhalte, die auf dem Glücksprinzip basieren. Dass der Nervenkitzel beim Gaming höher ist, wenn ein gewisser Glücksfaktor enthalten ist, ist klar, allerdings haben immer mehr Behörden Bedenken, wenn man zum Erhalt dieser Features Echtgeld einzahlen muss.

Vor allem der Online Modus von FIFA, wo Spieler mit Geld Packs kaufen können, ist in den letzten Monaten in den Fokus gerückt, in denen sich Items befinden, die für das Weiterkommen im Spiel enorm erleichtern. Gerade bei jungen Fußballfans, die noch kein ausgereiftes Verhältnis zu Geld haben, besteht hier ein Risiko. Aus diesem Grund wurde “FIFA Ultimate Team” in den Niederlanden als Glücksspiel eingestuft, denn darauf, welche Items am Ende in den Packs enthalten sind, haben Spieler keinen Einfluss. EA muss in den Niederlanden eine Glücksspiellizenz innehaben, um den Modus so fortführen zu können wie bisher. Auch in Deutschland wollen Behörden solche Spielelemente künftig strenger prüfen.

Artikelbild Quelle: unsplash.com, @kellysikkema

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