The Elder Scrolls V: Skyrim Special Edition im Test

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Releasetermin: 28.10.2016

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Rollenspiel
Entwickler: Bethesda Game Studios
Herausgeber: Bethesda Softworks

 

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Nicht wenige RPG-Fans zählen The Elder Scrolls V: Skyrim zu den besten Spielen, die sie je erleben durften. Auch wenn so mancher Genre-Fan da anderer Meinung ist, zeigen zahlreiche Auszeichnungen und allen voran grandiose Verkaufszahlen, dass Skyrim etwas ganz besonderes war. Das rund fünf Jahre alte Spiel hatte sich zum Zeitpunkt Januar 2014 bereits über 20 Millionen Mal verkauft. Angesichts des aktuellen Remaster-Trends ist es da natürlich kein Wunder, dass Bethesda den Titel nun erneut für aktuelle Konsolen herausgebracht hat. Ich habe mich nach all den Jahren wieder nach Himmelsrand begeben und berichte euch, ob The Elder Scrolls V: Skyrim Special Edition eine gelungene Umsetzung ist.

Ich habe Skyrim zu Release auf der PS3 stundenlang gespielt und auch auf dem PC mit allerlei Mods experimentiert. Mein letzter Ausflug in die verschneite Region ist allerdings schon etwas her. Dennoch habe ich mich gleich wieder wohl gefühlt, als ich das Spiel auf der PS4 gestartet habe. Denn auch wenn sich die technischen Eigenschaften verändert haben mögen, ist der Titel vom Inhalt und Spielgeschehen her derselbe wie noch in 2011. Wer also auch spielerische Änderungen erwartet hat, wird enttäuscht werden. Ich muss zugeben: Auch heute noch ist Skyrim in der Special Edition übersät mit Bugs und Glitches. Bei solch einem riesigen Spiel sind technische Fehler wohl schlecht auszubügeln. Doch abseits der Glitches muss es kein schlechtes Omen sein, dass sich Skyrim nicht verändert hat. Denn war es damals schon ein großartiges Spiel.

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Ein magisches Erlebnis – auch heutzutage noch?

In 2011 hat Skyrim seine Spieler richtig in den Bann gezogen. Mit seinem großen Ausmaß, einer umfassenden Fantasy-Geschichte und Drachen (!) hat das Spiel ein neues Zeitalter an RPGs eingeläutet. Auch heutzutage überzeugt die große Spielwelt, die uns Spielern jede Menge Freiheiten bietet. Auch heute habe ich Spaß an den Kämpfen, die mit physischen Waffen und Zaubern gegen allerlei magische Wesen zu unterhalten wissen. Wieder einmal verbrachte ich viel Zeit beim Schmied, um meine Rüstung und Waffen nach und nach zu stärken. Wie damals nahm ich auch auf der PS4 dutzende Quests an, nur um unterwegs dann doch ganz anderen Tätigkeiten nachzugehen – Skyrim ist ein wahnsinnig umfangreiches Spiel. Es hat unglaublich viele Qualitäten, die auch in der modernen Videospielzeit noch mithalten können.

Doch habe ich nach all den Jahren nun auch gemerkt, dass Skyrim wahrlich nicht frei von Fehlern ist. So manche NPC-Interaktion fällt unfreiwillig komisch aus. Über weite Strecken ist die Spielwelt, so beeindruckend groß sie damals auch wirkte, langweilig, da leblos gestaltet. Und auch das Design einiger Quests ist nach heutigen Standards zu repetitiv und hölzern ausgefallen. Ich bin mir sicher, dass neue Spieler großen Spaß mit der Special Edition haben werden. Doch geht heutzutage ein wenig die Magie verloren, die das Spiel noch zu Release versprühte. Wer in letzter Zeit bereits Titel wie The Witcher 3 erleben durfte, wird von Skyrim nun einmal nicht so vom Hocker gerissen werden, wie es 2011 noch der Fall war.

Das ganze Paket

Neben dem Hauptspiel kommt die Special Edition mit sämtlichen DLCs daher, der für Skyrim veröffentlicht wurde. Dawnguard, Hearthfire und Dragonborn sind wirklich gute Zusatzinhalte, die das Spiel um mindestens 15 Stunden Spielzeit erweitern. Wir werden erstmals zum Vampirlord, erkunden die Küste von Morrowind und die Insel von Solstheim und erwerben Grundstücke, die wir von Grund auf einrichten können. Der DLC ist abwechslungsreich und führt dazu, dass das Gesamtpaket noch besser wird. Auf Amazon.de wird das Spiel zudem mit einer Soundtrack-CD angeboten, die für Fans sicherlich interessant ist. Schließlich hat Skyrim einen wirklich tollen Soundtrack! Auch wenn der Vollpreis zunächst für ein Remaster ungewöhnlich scheint, ist der gebotene Wert der Special Edition wahrlich groß.

Hübscher beleuchtet, zum Teil aber noch eingestaubt

Ein Grund, sich die Special Edition von Skyrim zuzulegen, ist die verbesserte Grafik. Da der Titel nun auf stärkerer Hardware läuft, ist eine grafische Aufrüstung nur logisch. Zu PS3-Zeiten war der Titel nämlich durchaus hübsch, ist heutzutage aber etwas angestaubt. Daher hat Bethesda so ziemlich alle Aspekte des Spiels überarbeitet. Das macht sich bei schärferen Texturen bemerkbar. Allen voran Gräser und Waldstücke wirken nun viel detaillierter. Auch die Weitsicht bietet mehr, als ich es in Erinnerung hatte. Angepasste “Volumetric Fog”-Effekte lassen die verschneiten Regionen besonders gut aussehen. Die größte Verbesserung bringt die Beleuchtung mit, die nun mit modernen Effekten für eine stimmige Atmosphäre und einen tollen Anblick sorgt.

Die Figurenmodelle und allen voran die Gesichtsanimationen wirken aber nach wie vor veraltet. Auch kommt die Optik nicht an das heran, was manche Modder auf dem PC bereits erreicht haben. Unterm Strich aber ist das Grafik-Update gelungen, denn ist die große, offene Welt schlicht hübsch anzusehen. Das Spiel läuft dabei in 1920 x 1080p Auflösung bei konstanten 30 FPS. Auch wenn ich mir eine höhere Framerate gewünscht hätte, bin ich froh, dass Skyrim nun auch auf Konsolen mit gleichmäßiger Bildrate läuft. Auf der PS3 wurden Einbrüche der Framerate nämlich zum Problem. Schade, dass auch die kommende PS4 Pro scheinbar nicht mit 60 FPS dienen wird! Dennoch bin ich gespannt, wie der Titel in 4K aussehen wird. Zum Release der PS4 Pro steht Skyrim als native 4K-Umsetzung zur Verfügung, was ebenfalls eine tolle Leistung des Entwicklerteams ist.

Endlich Mods auf Konsolen – leider starke Einschränkungen auf PS4

Weiterhin für einen Kauf spricht, dass Skyrim in der Special Edition Mods auf die Konsolen bringt. Was auf dem PC schon seit Jahren möglich ist, kommt nun auf die Konsolen – jedenfalls auf eine. Während auf der Xbox One ein weitläufiges Angebot an Mods verfügbar ist, sind die Spieländerungen auf der PS4 stark eingeschränkt. Die PS4-Version gibt lediglich 1 GB für Mods frei, während die Konsole von Microsoft 5 GB erlaubt. Die wohl fatalere Limitierung aber ist, dass PS4-Spieler keinerlei externe Assets einschleusen können. Sony erlaubt Spielern lediglich, mit den vorhandenen Daten des Spiels zu arbeiten. Es ist nicht möglich, beispielsweise Texturen oder Sound-Dateien einzubringen. Auch lassen sich Scripts nicht einführen, wodurch wir beispielsweise nur äußerst simple Quests nachreichen können. Umfangreichere Aufgaben, die besagte Scripts erfordern, kommen bei der PS4 nicht dazu. Auch INI-Einstellungen sind tabu, weshalb wir zum Beispiel das Sichtfeld (“Field of View”) nicht vergrößern können.

Auf den ersten Blick scheinen die Limitierung nicht so dramatisch zu sein. Für PS4 stehen zum Zeitpunkt des Reviews 624 Mods zur Verfügung, für Xbox One 958. Kein allzu großer Unterschied, richtig? Da auf der PS4 aber nur simple Veränderungen zugelassen werden, gibt die Anzahl an Mods nicht wieder, wie sehr die Sony-Konsole hier hinterherhinkt. Zunächst waren für die PS4 keinerlei Mods geplant, doch trafen Bethesda und Sony letztendlich eine Abmachung. Angesichts der stark limitierten Umsetzung aber ist die Skyrim Special Edition auf der PS4 wohl die schlechteste Variante. Wer eine Xbox One besitzt, erhält schlicht mehr Möglichkeiten.

Auf dem PC sieht die Sache natürlich noch einmal ganz anders aus. Auf der populären Nexus-Platform gibt es fast 50.000 Mods für den PC. Da die Special Edition nun im Vergleich zur normalen Version auf dem PC in 64-bit läuft, sind zudem weitere Möglichkeiten im Modding gegeben, sodass wir auch in Zukunft noch mit vielen zusätzlichen Mods rechnen können. Es ist äußerst schade, dass Sony mit seinen Restriktionen dafür sorgt, dass Skyrim zum neuen Release auf der PS4 die schlechteste Figur abgibt. Ich kann euch dennoch empfehlen, einen Blick in das Modaufgebot zu werfen. So manches Exemplar hat wirklich hilfreiche Features zum Resultat, die Skyrim spaßiger machen und optisch leicht verbessern!

Übrigens: Wer mit Mods zu spielen plant, muss sich leider von den beliebten Trophäen verabschieden. Spielt man auf einem Speicherstand, auf dem Mods angewandt wurden, ist die Trophäenfreischaltung folglich deaktiviert.

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The Elder Scrolls V: Skyrim Special Edition – Fazit

Viele Spieler haben sich jahrelang eine Remaster-Version von Skyrim gewünscht. The Elder Scrolls V: Skyrim Special Edition bringt den Klassiker gelungen auf die PS4 – mit all seinen Stärken und Schwächen. Grundsätzlich überzeugt das Spiel aber auch heute noch, zudem sorgen die enthaltenen DLCs für weiteren Inhalt. Die grafische Umsetzung lässt sich sehen und so freute ich mich allen voran über eine stabile Framerate. Dieser Punkt hat mich an der PS3-Fassung nämlich am meisten gestört.

Wer Skyrim in seiner Ursprungsform schlicht und einfach noch einmal mit verbesserter Grafik erleben möchte oder seinen allerersten Ausflug nach Himmelsrand plant, ist mit der Special Edition auf der PS4 bestens bedient. Wer sich allerdings darauf freute, sich mit Mods erstmals auch auf der Konsole so richtig auszutoben, muss leider auf der Xbox One spielen. Denn hat Sony der Mod-Unterstützung starke Restriktionen aufgelegt, die insgesamt für einen schlechten Beigeschmack der PS4-Version sorgen.

 

Positiv-Icon Stärken des Spiels bleiben erhalten: Fantastische Spielwelt, Erkundung macht Spaß

Positiv-Icon Riesiger Umfang mit vielen Quests und jeder Menge Geheimnisse

Positiv-Icon Kampfsystem ist grundlegend auch heute noch unterhaltsam

Positiv-Icon Toller Soundtrack

Positiv-Icon Nette Grafik-Verbesserungen, stabile Framerate, native 4K auf PS4 Pro

Negativ-Icon Glitches und Bugs nach wie vor vorhanden

Negativ-Icon Irrwitzige NPC-Dialoge, Schwächen im Quest-Design

Negativ-Icon Mod-Umsetzung auf PS4 durch Sony-Restriktionen misslungen

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Hey Leute, ich bin der Dominik, Redakteur, und stürze mich für euch gerne in die aktuellsten News und Reviews der PS4 :)