
Glück spielt seit jeher eine große Rolle in der Welt der Videospiele. Während man früher auf reine Geschicklichkeit oder Strategie setzte, integrieren moderne Games zunehmend Elemente des Zufalls. Der Reiz liegt in der unvorhersehbaren Belohnung – ähnlich wie beim Glücksspiel. Doch was bedeutet das konkret für Spielerinnen und Spieler?
FIFA Ultimate Team: Die digitale Sammelkartenlotterie
Ein Paradebeispiel für Glücksspielelemente in Games ist FIFA Ultimate Team (FUT). Hier öffnen Spieler sogenannte „Packs“, in denen sich virtuelle Fußballer befinden – mit etwas Glück sogar legendäre Stars wie Messi oder Ronaldo. Welche Karten man erhält, ist rein zufallsbasiert. Wer Pech hat, bekommt mittelmäßige Spieler. Wer Glück hat, landet einen Volltreffer. Die Spannung vor dem Öffnen eines Packs ist vergleichbar mit dem Ziehen am Wunderino spielautomat gewinn – es könnte alles sein oder nichts.
Kritiker werfen dieser Mechanik vor, junge Menschen an Glücksspiele heranzuführen. Die Belohnungsspirale erzeugt ein Verhalten, das stark an klassische Glücksspielmuster erinnert: Einsatz – Spannung – Gewinn oder Enttäuschung.
Shiny Hunting in Pokémon: Geduld und Glück
Auch in Spielen wie Pokémon gibt es Elemente des Glücks. Beim sogenannten „Shiny Hunting“ versuchen Spieler, besonders seltene farblich veränderte Pokémon zu finden. Die Chance, einem solchen Shiny zu begegnen, liegt oft bei unter 1 %. Trotz der niedrigen Wahrscheinlichkeit verbringen Fans Stunden, Tage oder sogar Wochen auf der Jagd nach diesen Raritäten.
Obwohl keine Echtgeldmechanik im Spiel ist, erzeugt das Prinzip eine ähnliche Wirkung wie ein Glücksspiel: Die Hoffnung auf den seltenen Fund motiviert zum Weiterspielen. Vergleichbar mit dem Versuch, beim spielautomaten umsonst spielen den Jackpot zu knacken – nur eben ohne echtes Geld.
Monster Hunter Wilds: Die Jagd nach seltenen Items
In Capcoms kommendem Titel Monster Hunter Wilds wird das Loot-System wieder eine zentrale Rolle spielen. Wer einen Bossgegner bezwingt, hat eine gewisse Chance, seltene Materialien zu erhalten. Diese Materialien sind notwendig, um mächtige Ausrüstung herzustellen. Spieler müssen oft mehrere Kämpfe gegen denselben Gegner bestehen, in der Hoffnung auf den richtigen „Drop“.
Diese Mechanik motiviert, frustriert aber auch. Denn der Fortschritt hängt vom Glück ab – nicht immer von der eigenen Leistung. Das erinnert an klassische Glücksspiel-Elemente: Einsatz (Zeit und Mühe) trifft auf Zufall.
Zufall als Spielprinzip: Harmlos oder gefährlich?
Die Grenze zwischen Spielspaß und problematischem Glückselement ist oft fließend. Während das Zufallsprinzip für Spannung sorgt und Motivation bietet, kann es auch süchtig machen. Besonders problematisch wird es, wenn Echtgeld im Spiel ist, wie bei Mikrotransaktionen oder Lootboxen.
Viele Entwickler setzen bewusst auf Belohnungsmechaniken, die unser Gehirn mit Dopamin belohnen – ähnlich wie bei Glücksspielautomaten. Wer sich also auf virtuelle Glücksmechanismen einlässt, sollte sich der psychologischen Wirkung bewusst sein.
Fazit: Glück gehört dazu – mit Verantwortung
Ob beim Öffnen eines FUT-Packs, dem Shiny-Fund in Pokémon oder der Jagd nach einem seltenen Monster-Loot: Glück ist ein fester Bestandteil moderner Videospiele. Diese Mechaniken erzeugen Spannung und Motivation, können aber auch Frustration hervorrufen – besonders wenn Fortschritt oder Erfolg stark vom Zufall abhängig sind.
Es liegt an den Spielerinnen und Spielern, einen gesunden Umgang mit diesen Glückselementen zu finden. Wer das Spiel als Unterhaltung und nicht als ständige Jagd nach der nächsten Belohnung sieht, hat die beste Voraussetzung für ein ausgeglichenes Spielverhalten. Auch Eltern und Erziehungsberechtigte sollten sich mit diesen Mechaniken auseinandersetzen, um Kinder und Jugendliche für die psychologischen Effekte zu sensibilisieren.
Glück im Spiel kann faszinierend sein – wenn man es reflektiert einsetzt. Entscheidend ist, dass Zufallselemente den Spielspaß bereichern und nicht dominieren. So bleibt Gaming eine kreative und spannende Freizeitbeschäftigung – mit einem Hauch Nervenkitzel, aber ohne Kontrollverlust.