Releasetermin: 05.12.2017
Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Sportspiel
Entwickler: Ubisoft
Herausgeber: Ubisoft
Im vergangenen Jahr veröffentlichte Ubisoft mit Steep das passende Sportspiel für den Winter. Zwar zeigten sich in unserem Test auch einige Kritikpunkte, für einen winterlichen Ausflug in die verschneiten Berge taugte Steep aber trotzdem. Im Laufe des letzten Jahres gab es schon zahlreiche kleinere DLCs, mit Road to the Olympics veröffentlichte Ubisoft Anfang Dezember jedoch die bisher umfangreichste Erweiterung. Die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang stehen vor der Tür und Steep wird kurzerhand zum offiziellen Lizenzspiel für das große Sport-Event. Sinnvolle Erweiterung oder schnelle Geldmacherei?
Auf dem Weg an die Spitze
Am Grundgerüst des Spiels rüttelt auch Road to the Olympics nichts, weswegen ich dafür getrost auf unseren Test aus dem letzten Jahr verweisen kann. Viel interessanter ist, was die DLC-Erweiterung neu macht – und das ist tatsächlich eine ganze Menge. Neue spielbare Gebiete in Pyeongchang und Japan sowie weitere Events, Dropzones und Berggeschichten bieten Anreize, sich erneut stundenlang auf die Piste zu begeben. Ubisoft hat dabei keine Olympia-Sportarten wie Rennrodeln, Curling oder Eishockey integriert, wodurch Road to the Olympics bei Weitem nicht zur Simulation der gesamten Winterspiele geeignet ist. Was Ski- und Snowboard-Disziplinen angeht, gibt es aber viel zu erleben: Challenges wie Slopestyle, Halfpipe, Slalom oder das erstmals bei Olympia vertretene Big Air sind abwechslungsreich und können euch lange unterhalten. Die Kulisse Japans macht auch deshalb Spaß, da sie mit Details wie Kirschblüten oder asiatischen Bauwerken zur Erkundung einlädt.
Mittelpunkt von Road to the Olympics ist aber ein kleiner Story-Modus namens „Werde zur Legende“. In diesem begleitet ihr einen Sportler auf dem Weg zu den Olympischen Winterspielen, was sowohl das Training als auch die Qualifikationen und den letztendlichen Wettbewerb beinhaltet. Es gibt sogar kleinere Missionen, in denen ihr vom großen Tag träumt oder nach Feierabend einen entspannenden letzten Snowboard-Ausflug unternehmt. Zunächst steht aber das Training im Vordergrund, das euch spielerisch verschiedene Sprünge oder Grinding-Tricks beibringt und somit auch absolute Steep-Anfänger an die Hand nimmt. Später profitiert ihr bei anspruchsvolleren Missionen aber vor allem von den schnellen Neustarts: wenn ein mutiger Trick in einem Sturz resultiert oder ihr schon absehen könnt, dass ihr nicht genügend Punkte von den Richtern sammeln werdet, seit ihr binnen Sekunden wieder am Start und könnt es neu versuchen.
Kampagne im Doku-Stil
Ein großes Highlight ist außerdem die Art, wie Ubisoft die neuen Story-Kapitel präsentiert. Zwischen den einzelnen Challenges werden Doku-Ausschnitte eingespielt, die Interviewszenen mit professionellen Wintersportlern zeigen. Nicht nur lernt ihr durch die Erzählungen von Athleten wie Kevin Rolland, Gus Kenworthy oder Lindsey Vonn diverse Kleinigkeiten über die Winterspiele, auch Themen wie mentaler Druck vor einem Wettbewerb oder Motivation für den Sport werden angesprochen. Schade, dass die Kommentare während der Wettbewerbe deutlich schlechter ausfallen: der deutsche Kommentator hat zwar eine passende Moderatorenstimme, wiederholt sich aber viel zu häufig. Ähnlich verhält es sich mit den Freudenausrufen der Spielfigur, die ich meistens eher als störend empfand. Überrascht war ich hingegen von der musikalischen Untermalung. Während einige Stücke den asiatischen Flair unterstreichen, passen andere wunderbar zu einem entspannten Wintersportausflug.
Die neuen Inhalte aus Road to the Olympics gefielen mir also sehr gut, leider ist aber auch die Erweiterung von Steep nicht gänzlich fehlerfrei. Kleinere Bugs wie Physikprobleme oder spielerische Ungereimtheiten stören den generellen Spielfluss zwar nicht komplett, schmälern den Gesamteindruck aber dennoch. Zudem sind die neuen Inhalte unnötig umständlich im Menü aufgeführt, das hätten die Entwickler auch besser lösen können.