Releasetermin: 09.02.2018
Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Beat’em Up
Entwickler: NatsumeAtari
Herausgeber: Bandai Namco Entertainment
Bandai Namco Entertainment ist mittlerweile bekannt dafür, Animeserien in Gaming Form zu vertreten. Auch für die in Japan erfolgreiche Animeserie „Seven Deadly Sins“ wurde nun ein Videospiel entwickelt, dass in Form eines Beat ‘em ups mit den aus der Serie bekannten Charakteren aufwartet. Dieses soll auf die Geschehnisse des Anime eingehen und dessen Geschichte widerspiegeln. Das Entwicklerstudio NatsumeAtari zielt zudem darauf ab, hiermit die Möglichkeit wahrzunehmen, um das Franchise weiter auszubauen. Doch nun stellt sich die Frage, ist das Spiel nur etwas für Fans oder können auch Freunde des Beat ‘em up Genre ihren Spaß mit The Seven Deadly Sins Knights of Britannia haben?
Buntes Getümmel vieler Charaktere
Vorab möchte ich einmal klarstellen, dass ich zwar schon den ein oder anderen Anime gesehen habe, „The Seven Deadly Sins“ aber nur von Bildern gekannt habe und somit das Spiel nicht direkt mit dem Anime bzw. dem Manga vergleichen kann. Trotzdem kann ich somit die Frage, ob das Spiel auch Neueinsteiger begeistern kann, am Ende des Tests besser beantworten. Nun aber zum eigentlichen Test.
In „The Seven Deadly Sins Knights of Britannia“ könnt ihr euer Können mit insgesamt 25 kunterbunten Charakteren und einer großen Auswahl an Maps unter Beweis stellen. Die einzelnen Kämpfer stehen euch nicht von Beginn an zur Verfügung, sondern werden nach und nach durch die Story freigeschaltet. Der Kampfstil der Charaktere wird in 3 unterschiedliche Arten unterteilt. Es gibt Geschwindigkeitskämpfer, die schnelle Kombis ausführen, Machtkämpfer, die zwar langsam unterwegs sind, aber dafür aber mehr Schaden austeilen und Magiekämpfer, dessen Angriffe auch Mana verbrauchen aber dafür auf distanz- und flächendeckend sind.
Das macht sich auch im Kampfstil bemerkbar, denn dieser ist exakt auf den Charakter aus dem Anime angepasst. Kenner der Serie sollten dessen Attacken also sofort wiedererkennen. Für alle anderen ist es dennoch spannend zu sehen, was die unterschiedlichen Kämpfer für unterschiedliche Angriffe ausführen können.

Das Kampfsystem an sich ist recht unkompliziert. Es gibt keine wilden Button Kombinationen wie bei einem Mortal Kombat, sondern mit den Viereck, Dreieck und Kreis Buttons werden die Charakterspezifischen Kombis gestartet. Kleinere Spezialangriffen werden durch die Kombination von R1 und einer Angriffstaste ausgeführt, während die großen Spezialattacken mit der Schultertaste R2 aktiviert werden sobald die dazugehörige Leiste voll aufgeladen ist.
Neben den recht simplen Angriffsmöglichkeiten gibt es aber noch kleinere Gimmicks wie das Teleportieren zum Gegner, schnelle Bewegungen zum Ausweichen feindlicher Attacken oder das Herbeirufen eines Partners, der mit euch zusammen angreift und bei einer erfolgreichen Kombokette eine Teamattacke ausführt. Ihr solltet dabei stets eure Mana Leiste im Auge behalten, da viele dieser Manöver relativ viel Mana verbrauchen.
Es zwar genügend Charaktere, die aber leider über wenig Angriffsmöglichkeiten verfügen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man durch das Kombinieren des linken Analogsticks und der Viereck Taste unterschiedliche Attacken ausführt, ähnlich wie es bei der Naruto Ultimate Ninja Storm Reihe implementiert ist. Daher habt ihr schon sehr schnell alles von einem Charakter gesehen.
An dieser Stelle wurde auch schon alles Essentielle zum Kampfsystem und den Charakteren berichtet.
Was mich jedoch weniger schockiert, aber mehr überrascht hat, ist der Fakt, dass Hawk als spielbarer Charakter zur Verfügung steht. Und nein unter „Hawk“ dürft ihr euch jetzt unter gar keinen Umständen einen Falken vorstellen. Es ist der Name eines sprechenden Schweins, das den Hauptcharakter der Serie auf seinen Reisen unterstützt und sogar in den Arenen als mutiger Kämpfer hervorgeht.
Ihr rennt, hüpft und rollt mit der Sau durch die Maps aus gesamt Britannia und streut euren Widersachern Dreck ins Gesicht, um den Feind niederzustrecken und schlussendlich als Sieger hervorzugehen. Die Krönung des Ganzen ist die Spezialattacke, bei der das Schwein ein noch gigantischeres grünes Schwein aus dem Himmel ruft und auf den Gegner regnen lässt.
Ich habe ja schon viele Beat ‘em ups gespielt, aber dieses Phänomen ist mir bisher noch nie untergekommen.

Dennoch sorgt dieses Gimmick für ein starkes Erlebnis der Belustigung, was ich dem Spiel definitiv nicht negativ bewerten kann.
Die berüchtigten Seven Deadly Sins
Wie bereits erwähnt spiegelt das Spiel die Geschichte des Anime wieder. Dazu gibt es den sogenannten Abenteuermodus im Spiel.
Die Story des Anime Prüglers beginnt mit einem recht verzweifelten Mädchen, das die Seven Deadly Sins sucht, die ihr bei der Bekämpfung der heiligen Ritter beistehen sollen. Elizabeth stößt daraufhin auf Meliodas, dem Anführer der Deadly Sins. Meliodas verspricht ihr, sie zu beschützen und die Seven Deadly Sins zu suchen, die zu dem Zeitpunkt eine längere Zeit gesplittet waren und in der Welt verteilt leben.
Von dort an nimmt die Story ihren Lauf. Leider ist diese im Spiel nicht sonderlich spannend erzählt und weckt wenig Begeisterung. Ihr kämpft euch Hauptquest für Hauptquest durch die Bösewichte und erhaltet als Belohnung eine unspektakuläre Zwischensequenz, bei denen sich die Charaktere gegenüberstehen und unterhalten. Viel mehr passiert leider nicht.

Dafür wurden einige Features in den Storymodus eingebaut. Die Boar Hat ist eine Bar, die von Meliodas geführt wird. Diese dient euch als Hauptquartier für die Truppe. Von hier aus können die einzelnen Charaktere mit Power Ups verbessert werden, Verbesserungen hergestellt werden und Quests gestartet werden. Zu den Power Ups zählen Modifikationen wie beispielsweise das Erhöhen eurer LP oder das Verstärken der Angriffskraft eines Charakters.
Damit die Optimierungen überhaupt hergestellt werden können, müssen Items gefarmt werden. Die nötigen Gegenstände ergattert ihr, indem Prüfungen oder Kämpfe auf der Map des Storymodus erfolgreich abgeschlossen werden. Habt ihr alles zusammen, kann im Hauptquartier das nötige Upgrade gecraftet werden. Diese Kämpfe sind jedoch nicht zwingend für den Storyverlauf notwendig und können bei Bedarf ignoriert werden.

Die Karte des Storymodus habe ich ja schon kurz angesprochen. Ihr bewegt die Boar Hat durch Britannia und steuert einige aus dem Anime bekannten Locations an. Das Ganze geschieht aus der Vogelperspektive. Seid ihr in der jeweiligen Ortschaft angekommen, können dort Hauptquests oder Nebenquests aus der Boar Hat gestartet werden. Besuchen und die Umgebung auskundschaften ist nicht möglich, was ich mir allerdings durchaus gewünscht hätte. Ihr seht lediglich etwas von der Location aus den bereits erwähnten „Videosequenzen“. Die Nebenquests geben euch zusätzliche Details zur Story oder den Hintergrundgeschichten einiger Charaktere. Die Entwickler versuchen hiermit die Handlung noch etwas tiefgründiger zu machen, was durch die sperrigen Dialogsequenzen leider nur bedingt gelingt. Trotzdem ist es lohnenswert, sich diese einmal anzugucken, da dadurch zusätzliche Maps oder Charaktere für den Duellmodus freigeschaltet werden können.

Neben den normalen Kämpfen wurde im Abenteuermodus eine Alternative implementiert, bei denen die wehrlose Elizabeth gesteuert wird und Ressourcen gesammelt werden müssen. Es laufen diverse Soldaten umher, die euch an den Kragen wollen. Ihr selbst könnt nicht kämpfen und müsst den Angriffen der Soldaten ausweichen.
Gott sei Dank gibt es aber einen Retter in Not, der die Dame bei ihrem Werk beschützt. Dieser meisterhafte Retter ist kein geringerer als Hawk, das Schweinchen im Spiel. Während ihr Ressourcen sammelt, könnt ihr Hawk mit der Dreieck Taste auf eure Gegner losschicken. Daraufhin wetzt die Sau los und bearbeitet eure Gegner wie es Schweinchen nun mal machen.
Dieser Modus bringt kurzfristig etwas Abwechslung ins Spiel, da man dieses Mal weniger aufs Kämpfen konzentriert und mehr mit Ausweichen beschäftigt ist, kann aber auf langer Dauer nicht überzeugen, weil es einfach zu oft gemacht worden ist und schnell langweilig wird.

Seid ihr mit der Story durch, werden aber noch zwei weitere Hauptquests freigeschaltet, die zusätzliche Bosskämpfe freischalten. Der letzte Charakter im Spiel wird ebenfalls durch das Abschließen dieser hinzugekommenen Hauptquests freigeschaltet. Trotz der schlecht rüberkommenden Story wird der Ehrgeiz an den Quests eher an dem Fakt erhalten, dass man die letzten Charaktere freischalten kann. Hat man jedoch alle Kämpfer freigespielt und im Duellmodus, bei dem VS Duelle bestritten werden können, ausprobiert, vergeht relativ schnell die Lust am Spiel, da es einfach nicht mehr nach der Story zu tun gibt.
Ein offline sowie online Multiplayer ist für den Duellmodus ebenfalls vertreten.
Technische Umsetzung
Technisch punktet The Seven Deadly Sins Knights of Britannia mit der bunten Grafik und den schön animierten Attacken der einzelnen Kämpfer.
Sieht man allerdings etwas genauer hin, fällt schnell auf, dass ziemlich wenig Details in den Texturen des Spiels stecken, was es teilweise wie ein Last Gen Spiel wirken lässt.
Auch sind mir gerade bei vielen schnellen Angriffen in Kämpfen starke Framedrops aufgefallen, die aber nur stellenweise aufgetreten sind und nicht von langer Dauer waren.
Der Titel ist in japanischer Sprache mit deutschen Texten erschienen. Eine Umschaltung auf eine englische Synchronisation gibt es in dem Fall nicht.