Wer sich ein neues Gaming-Headset für seine Playstation 4 zulegen möchte hat aktuell die Qual der Wahl. Inzwischen sind etliche Geräte auf dem Markt, den Überblick zu behalten ist daher oftmals nicht einfach. Ein weiterer Kandidat für eure Kaufentscheidung kommt von Thrustmaster: das Thrustmaster Y-350P kommt im Design von Tom Clancy’s Ghost Recon Wildlands daher und möchte mit 7.1. Sound und zusätzlichem Sound Commander punkten. Ob das lizensierte Gaming-Headset etwas taugt, erfahrt ihr in unserem Test.

Lieferumfang und zentrale Features des Y-350P

Beim ersten Blick auf den Lieferumfang hat man sich beim Hersteller auf die essenziellen Sachen beschränkt und auf unnötigen Schnickschnack verzichtet. Neben dem kabelgebundenen Kopfhörer sind auch das bewegliche Mikrofon und der Sound Commander enthalten. Die Papierbeilagen sind relativ knapp bemessen, enthalten aber unter anderem ein kleiner Quick Start Guide und die üblichen Garantie- und Haftungsinformationen. Die Inbetriebnahme wird dabei überwiegend durch Bilder erklärt und die mehrsprachigen Hinweise sind sehr kurz – da die Funktion des Gerätes aber überwiegend selbsterklärend ist, ist das kein großer Kritikpunkt. Einzig zusätzliche Informationen zu den Features des Sound Commanders hätte ich mir gewünscht.

Denn dieser ist die zentrale Besonderheit des Headsets. Vor der Nutzung muss der Kopfhörer zunächst in die kleine Sound-Commander-Einheit gesteckt werden, welche anschließend unter eurem Playstation-4-Controller befestigt wird. Falls ihr neben der Tonausgabe auch mit Mitspielern kommunizieren wollt, könnt ihr das Mikrofon problemlos mit dem Headset verbinden. Das angesteckte Kontroll-Panel des Sound Commanders ermöglicht es euch während des Betriebs kleinere Anpassungen am Sound vorzunehmen. Unter anderem könnt ihr zwischen Stereo-Ausgabe und dem virtuellen 7.1.-Sound wechseln sowie die Lautstärke und den Bass regulieren. Dieses kleine Extra offenbart sich als sehr nützliches und vor allem zuverlässiges Tool. Besonders gut gefällt mir dabei auch, dass die Erweiterung des Dualshock 4 durch den Sound Commander beim Spielen keineswegs stört. Zudem ist das Kabel des Headsets von völlig ausreichender Länge.

Gelungenes Design, wertige Verarbeitung

Die Verarbeitung des Geräts macht einen sehr guten Eindruck. Natürlich ist Optik immer Geschmackssache, mich persönlich hat das Design des Kopfhörers aber positiv überrascht. Bei lizensierten Headsets kommt es nicht selten vor, dass Namen und Logos das Gerät dominieren und somit nur eine Sache für absolute Fans sind. Thrustmaster geht hier aber einen guten Mittelweg: die ikonischen Totenköpfe aus Ghost Recon Wildlands zieren das matte Plastik und die Ohrmuscheln, wirken aber nicht wie eine reine Werbetafel. Ansonsten wurde das Headset in schwarzer Farbe gehalten, die wenigen gelben Details wirken passend platziert. Lediglich das Spiele-Logo an der Vorderseite trübt meinen Gesamteindruck etwas.

Was das Thrustmaster Y-350P mit seiner wertigen Verarbeitung und dem ansprechenden Design verspricht, kann es auch in Sachen Hörkomfort halten. Durch die weiche Polsterung an den Ohren und am Kopf ist es angenehm zu tragen und stört auch bei langen Gaming-Sessions nicht beim Spielen. Für ein möglichst geeignetes Passgefühl ist das Thrustmaster Y-350P auch größenverstellbar. Positiv ist mir auch die Geräuschisolierung in Erinnerung geblieben: hier gibt es in höheren Preissegmenten zwar wesentlich bessere Alternativen, ein ordentlicher Teil der Umweltgeräusche wird jedoch auch bei diesem Kopfhörer abgefangen.

Und wie klingt es?

Doch kommen wir zum wichtigsten Punkt: der Soundqualität. Das Thrustmaster Y-350P legt die Messlatte innerhalb der eigenen Preisklasse zwar keinesfalls höher, kann aber besonders dank seines 7.1.-Sounds überzeugen. Dieser lässt euch in aktuellen Titeln wie Star Wars Battlefront 2 unheimlich vom räumlichen Klang profitieren, etwa zum Lokalisieren von Feinden, die in den effektreichen Raumschlachten an euch vorbeirauschen. Beim Indie-Titel Abzû, bei dem die Musik zentraler Faktor des Spiel ist, könnt ihr noch tiefer in die Unterwasserwelten eintauchen und die Immersion zusätzlich steigern. Und auch bei der Design-Vorlage Ghost Recon Wildlands macht der räumliche Sound einfach Spaß: Geräuschquellen lassen sich problemlos orten, was euch beispielsweise beim Infiltrieren eines Feindgebietes unheimlich helfen kann.

Denkt dabei daran, dass viele Playstation-4-Spiele zusätzliche Audio-Optionen für die Ausgabe über Kopfhörer anbieten, die das Audio-Erlebnis teilweise erheblich verbessern. Abgesehen vom räumlichen Sound ist die Soundqualität des Headsets zufriedenstellend, aber nicht außergewöhnlich. Für Anwendungen im Gaming-Bereich ist das Gerät absolut ausreichend, der recht basslastige Klang schränkt den Hörgenuss von Musik jedoch etwas ein. Da es aber ohnehin für den Gaming-Bereich konzipiert wurde, ist diese Kritik nicht wirklich schwerwiegend. Für die Verwendung zum Zocken spricht auch das Mikrofon: hat man einmal die richtige Ausrichtung gefunden, überzeugt dieses durch saubere Stimmqualität bei Online-Spielen.

Fazit:

Ich bin mit dem Thrustmaster Y-350P sehr zufrieden! Für Gaming-Anwendungen überzeugt der virtuelle 7.1.-Sound mit sehr gutem räumlichen Klang. Ähnlich verhält es sich mit der Mikrofonqualität, durch die problemlosen Online-Sessions nichts mehr im Weg steht. Zudem hat mir das stylishe Design des Thrustmaster-Headsets sehr gut gefallen, ebenso ist der Tragekomfort dank der Polsterungen sehr hoch. Der Sound Commander ist mehr als nur ein Gimmick und hat sich durchaus als nützliche Kontrolleinheit bewährt. Wird das Thrustmaster Y-350P damit zum perfekten Headset für die PS4? Das ist eine Frage, die wie so häufig von den Kosten abhängig gemacht werden muss. Für den stolzen Herstellerpreis von 140 Euro hat das Gerät zwar einiges zu bieten, wer auf 7.1. Sound und den Sound Commander verzichten kann, findet mit dem Y-300CPX aber sogar beim gleichen Hersteller eine Alternative, die mit einem Preis von 60 Euro wesentlich günstiger daherkommt.

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