Releasetermin: 13.11.2014
Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Action-Adventure
Entwickler: Ubisoft Montreal
Herausgeber: Ubisoft
Mit Assassin’s Creed Unity hat Ubisoft für einen regelrechten Shitstorm gesorgt. Das Drama um die schlechte Performance zum Launch des Spiels überschattet seit jeher den eigentlichen Inhalt des Titels. Lohnt es sich, dem Spiel auf den Grund zu gehen? Wartet eine spielerisch spaßige Erfahrung unter der geplagten und kritisierten Oberfläche? Wir sind ins virtuelle Paris gezogen und haben uns im umstrittenen Spiel gehörig umgesehen.
Rachefeldzug zur Französischen Revolution
Wie bei den Vorgänger präsentiert Ubisoft Assassin’s Creed Unity mit zwei parallel verlaufenden Handlungen: eine im Hier und Jetzt und eine in der Vergangenheit, die in Unity die Epoche der Französischen Revolution thematisiert. Ebenso in jedem Teil der Serie eine wiederkehrende Thematik: Der Krieg zwischen Assassinen und Templern ist in vollem Gange. Der Franzose Arno Victor Dorian wird unfreiwillig in diesen Krieg verwickelt, nachdem zunächst sein Vater – ein Assassine – von den Templern getötet wird und anschließend auch sein Adoptivvater den Tod durch Templerhand findet. Grund genug für Arno, seinen Rachefeldzug gegen die Templer zu starten und sich den Assassinen anzuschließen. Der Ausgang der Story hat gewisse Parallelen zu den Geschehnissen von Ezio aus früheren Teilen. Anders wie Ezio jedoch ist Arnos Art, sich von seinen Gefühlen leiten zu lassen. Er denkt nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen und begeht Fehler, stolpert von einem Verrat in den nächsten und lässt den Handlungsausgang für den Spieler deshalb bis zur letzten Sekunde offen. Auch wenn sich das Spiel um das Zeitalter der Französischen Revolution dreht, sind wir nicht vollends in die Geschehnisse der historischen Ereignisse involviert. Es liegt zwar der Gedanke nahe, in Arno die Schlüsselfigur zu erwarten, die Ludwig XVI. – nach eigenhändigem Stürmen der Bastille – höchstpersönlich köpft. Die Entwickler haben Arno jedoch eine wenige fulminante, dafür aber deutlich glaubwürdigere Rolle im historischen Kontext verpasst. Arnos Handlung kollidiert hin und wieder mit Ereignissen und Persönlichkeiten, die wir aus den Geschichtsbüchern kennen, bleibt dabei weitestgehend aber passiv. Arno ist vom Gedanken der Revolution weitaus nicht so ergriffen wie seine Landsleute und hat nur Augen für seine Rachemission, was der Geschichte überraschend gut tut. Wer sich auf das Setting gefreut hat, wird dennoch kaum enttäuscht werden, schließlich sind die meisten mit der Revolution zusammenhängenden Ortschaften begehbar. Die Französische Revolution wird ausreichend thematisiert, sie spielt lediglich für Arnos Geschichte keine allzu große Rolle. Nebenher gibt es bereits erwähnte Parallelhandlung, die sich einmal mehr um Abstergo Industries dreht. Dieser Story wird in Unity allerdings ein dermaßen kleiner Teil eingeräumt, dass sie kaum der Rede wert ist – wir erfahren nicht einmal den Namen des Protagonisten. Ich empfand die Zweithandlung der letzten Teile zwar deutlich schlechter als die von Assassin’s Creed 1 und 2, doch haben mich die Handlungsstränge nie besonders gestört. Für Leute, die mit den Parallelgeschichten überhaupt nichts anfangen können, ist es sicherlich erfreulich zu hören, dass sich diese Abschnitte hier auf ein Minimum beschränken.
Wo soll ich nur anfangen?
Die meiste Zeit verbringen wir also im virtuellen Paris des späten 18. Jahrhunderts – und es gibt schier etliche Tätigkeiten zu erledigen, sodass man sehr leicht sehr viel Zeit in das Spiel investiert. Die Story liefert uns viele abwechslungsreiche Aufgaben, die in jedem Kapitel zu einer kniffligen Attentat-Mission führen. Weiterhin gibt es viele zusätzliche Aufgaben, die uns die Pariser Bürger ein wenig näher bringen, die Stadt lebendiger erscheinen lassen und diverse Hintergrundinformationen zur Situation beleuchten, um Motivation und Haltung der Leute deutlich zu machen. Hier stehen oftmals Attentate an, aber auch einige Detektivmissionen sind verfügbar. In diesen sind wir nicht nur auf unser Adlerauge angewiesen, mit dem wir Spuren lesen können, sondern müssen auch Zeugen und Verdächtige ausfragen. Dass wir bei unserer Spurendeutung auch falsch liegen können und für das Bestimmen eines Unschuldigen bestraft werden, stattet diese Aufgaben mit einem besonderen Charme aus. Auch wenn es ein wenig makaber wirken mag, dass Arno als aktivster Mörder der Stadt andere Mordfälle aufklärt, habe ich mich stets über diesen Aufgabentyp gefreut. Wem die etlichen Story- und Nebenmissionen nicht reichen, kann auf Sammeljagd gehen und Paris nach Kokarden – in den Vorgängern stets durch Federn verkörpert – absuchen. Ebenso sind zahlreiche Schatztruhen versteckt, Wachtürme müssen zur Freilegung der Karte erklommen werden. Eine Art sozialer Club der Assassinen-Bruderschaft kann von unserem Protagonisten Schritt für Schritt renoviert und neu aufgebaut werden, wodurch wir für ein regelmäßiges Einkommen sorgen und sogar noch mehr Missionen freischalten. Spontane Ereignisse in der Spielwelt wie das Schnappen eines Diebes oder das Retten von Bürgern sind weitere Zeitschlucker – viel zu oft habe ich mich dabei ertappt, bei solch einem Event einzuschreiten und mein eigentliches Ziel aus den Augen zu verlieren. Assassin’s Creed Unity bietet eine unglaublich hohe Anzahl an Aktivitäten, die tatsächlich auch eine angenehme Abwechslung bieten. Schon nach einer Stunde Spielzeit ist die Spielkarte dermaßen mit Missions- und Aktionssymbolen zugebaut, dass man sich regelrecht erschlagen fühlt.
Feine Veränderungen als Schritt in die richtige Richtung
Das Spielgeschehen hat keine Revolution über sich ergehen lassen müssen, kommt jedoch mit einigen neuen Feinheiten daher. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel verändert: Der Assassinen-Protagonist klettert in Parkour-Manier über die Dächer von Paris, schnetzelt sich in Konter-lastigen Kämpfen durch Templer-Massen und hat ein umfangreiches Arsenal an Gadgets zur Verfügung. Veränderungen sind erst auf den zweiten Blick zu erkennen, stellen glücklicherweise aber Verbesserungen dar. Die Parkour-Manöver wurden um eine hilfreiche Komponente erweitert. Zusätzlich zum Hinaufklettern haben Spieler nun einen Knopf zum kontrollierten Herabschreiten. Stehen wir auf einem Gebäude und lassen beim Rennen den Kreis-Knopf gedrückt, lässt sich Arno auf die nächst erreichbare, tiefergelegene Ebene herab, bis er den Boden erreicht. Versehentliche Tode, weil der Assassine einen zu hohen Sprung vom Dach ausgeführt hat, sollten also der Vergangenheit angehören. Neue Animationen lassen das Klettern und Herumwandern sowohl geschmeidiger als auch stylischer aussehen, doch ist der Titel immer noch davon entfernt, eine reibungslose Fortbewegungsmechanik zu bieten. Es gibt immer noch zu häufig die Momente, in denen Arno nicht so will wie der Spieler und zur falschen Hauskante fasst oder gar nicht agiert, obwohl die Hauswand genügend Griffflächen bietet. Wer bereits einen Assassin’s Creed-Teil erlebt hat, wird diese Problematik kennen. Die neue Mechanik zum kontrollierten Herabschreiten ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, lässt aber immer noch Schwachstellen im Parkour-System bestehen. An anderer Stelle hat man ebenso sinnvoll nachgebessert. Waren die Kämpfe in den Vorgängern zumeist keine wirkliche Herausforderung, muss man im Kampfsystem von Unity deutlich besser aufpassen. Feinde sind stärker und greifen gerne auch mal gleichzeitig an, wenn sie den Spieler umzingelt haben. Die Stärke der Gegner sollte besonders zu Beginn nicht unterschätzt werden, denn nach 3-4 Treffern beißt Arno ins virtuelle Gras. Die Kämpfe sind weiterhin gewohnt Konter-lastig, doch sollte man sich schnell vom Gedanken verabschieden, es ohne Probleme mit einer sechsköpfigen Gruppe aufnehmen zu können. In diesen Fällen erfordert das Spiel ein Umdenken im Vorgehen, sodass verstärkt auf die passablen Stealth-Möhlichkeiten zugegriffen werden muss. Auch wird man gewissermaßen dazu gezwungen, allen Hilfsmitteln Beachtung zu schenken. Die Rauchbombe ist schnell zu meinem besten Freund geworden, da sie eine schnelle Flucht in brenzligen Situationen ermöglicht. Im späteren Spielverlauf können wir uns Waffen leisten, die unseren Gegnern das Leben deutlich schwerer machen. Doch ist es schön zu sehen, dass Ubisoft in den ersten Spielstunden durch den angezogenen Schwierigkeitsgrad größere Abwechslung im Gameplay „erzwingt“. In den bereits angesprochen Attentats-Missionen, die ein Story Kapitel abschließen, kommt die Vielfalt im Spielgeschehen besonders zur Geltung. Hier wird uns eine beachtliche Freiheit geboten und uns steht zumeist ein großes Areal frei, in dem wir unser Attentat sorgfältig planen können. Das Spiel gibt uns zwar einige Tipps und verrät beispielsweise, welche Figur mit einem geheimen Schlüssel ausgestattet ist. Folgt man diesen Vorschlägen, ist dennoch erst die halbe Miete geschafft. Schließlich ist auch eine reibungslose Flucht zu empfehlen, die wir wiederum erst planen müssen. Es ist theoretisch auch möglich, wie Rambo auf sein Ziel loszustürmen, doch hat man dadurch mit der Aufmerksamkeit aller umherstehenden Wachen zu rechnen. Ein Schleichvorgehen, bestenfalls im Voraus durchgeplant, ist in diesen Situationen zu empfehlen und liefert auch ein befriedigendes Erfolgserlebnis ab. Mir gefällt diese Richtung der Freiheit sehr, da ich mich von den Vorgängern oft zu sehr an die Hand genommen fühlte.
Endlich im Koop gemeinsam meucheln
Ebenfalls eine Neuerung stellt die Möglichkeit zum Online-Koop dar. Während die Story-Missionen nicht gemeinsam zu erleben sind, lassen sich fast alle restlichen Aktivitäten kooperativ spielen. Viele Nebenmissionen gewähren zwei Koop-Partner, einige Aufgaben lassen sogar bis zu vier Spieler zu. Auch die freie Erkundung lässt sich zusammen genießen – die Sammelobjekte finden sich in Teamarbeit doch gleich viel leichter! Die Sitzungen können mit Freunden eingegangen, aber auch öffentlich veranstaltet werden, sodass auch mit Fremden gespielt werden kann. Die Einrichtung einer Koop-Sitzung gelingt schnell, weitere Spieler können flott bei einer Mission einsteigen – oder auch wieder zum Solo-Spiel wechseln. Koop habe ich mir spätestens seit Assassin’s Creed Brotherhood gewünscht, denn das Konzept der Assassinen-Bruderschaft bietet sich bestens dafür an. Ich kann nur hoffen, dass Ubisoft das kooperative Spielgeschehen ab sofort in jedem Teil implementiert, denn ein Attentat im Team nach Absprache ist ein tolles Gemeinschaftserfolgserlebnis, das der Serie wahrlich gut tut. Der kompetitive Multiplayermodus, der seit Brotherhood durchgehend vorlag, fällt hier weg. Mir persönlich liegt das Koop-Geschehen in dieser Form mehr, sodass mich das Fehlen von PVP-Modi weniger stört – im Nachfolger können jedoch gerne beide Online-Varianten vorliegen.
Noch mehr Geld verdienen oder Spieler vergraulen?
Eine Neuerung, die ich nicht besonders willkommen geheißen habe, ist die Einführung von vier Währungen. Ja, Unity agiert mit insgesamt vier Spielwährungen, die sich auf unterschiedliche Weise ergattern lassen und für verschiedene Bereiche ausgegeben werden können. Normales Bargeld findet sich in der Form von „Franc“ wieder, mit dem Bestechungen vollzogen, Waffen, Rüstungen und temporäre Boost-Gegenstände erlangt werden können. Der Abschluss von Solo- und Koop-Missionen wird mit „Assassinen-Fähigkeiten“ belohnt, die recht selbsterklärend fungieren: Fähigkeiten wie das Doppelattentat oder Schlossknacken werden mit dieser Währung freigeschaltet. Kredo-Punkte gibt es durch das Absolvieren verschiedener Herausforderungen und werden beispielsweise nach X ausgeführten Luftattentaten verteilt. Mit diesen werden Aufstufungen für Waffen und Rüstungen erlangt. Abgerundet wird das Währungswirrwarr mit den Helix-Punkten, die mit Echtgeld erlangt werden und eine alternative Bezahlmethode für einige Rüstungen und Upgrades darstellen sowie weitere Booster ermöglichen. Die vier Währungen haben mich zu Anfang verwirrt und durcheinander gebracht. Nach einer Weile ist das Konzept zwar schlüssig, doch wirklich gutheißen will ich es nicht. Schließlich eröffnen diese Elemente die Tür für ein umfangreiches Microtransaction-System. Wie so oft heißt es: Sämtliche Objekte sind durch reguläres Spielen käuflich, doch ist man durch den Einsatz von Echtgeld deutlich schneller mit seinen begehrten Teilen asugerüstet. Weiterhin eine fragwürdige Entscheidung von Ubisoft ist das Auslagern von Ingame-Elementen in eine App und eine Website. Gleich zwei Zusatzdienste bietet man an: Assassin’s Creed Initiates ist eine Website, die einerseits den Fortschritt in vorherigen AC-Spielen erfasst und belohnt und außerdem regelmäßige Aufgaben stellt, um weitere Punkte einzuheimsen. Hier können dann zum Beispiel exklusive Kostüme freigeschaltet werden. Noch dazu gibt es eine App zu Unity, über die ebenfalls Tätigkeiten erfüllt werden müssen. Diverse Schatzkisten sind im Spiel verriegelt und lassen sich erst öffnen, wenn man auf der App entsprechend fortgeschritten ist. Grundsätzlich finde ich die Idee nicht schlecht, dass man sich in einer App zusätzliche Gegenstände verdienen kann. Da das Spielgeschehen in der App aber nicht besonders aufregend ist, schnell langweilig wird und Spielern ohne App schlichtweg vieles verwehrt bleibt, bin ich jedoch auch von dieser Einbindung nicht sonderlich begeistert. Es macht einfach keinen Spaß, auf der PS4 mitgeteilt zu bekommen, dass sich eine gefundene Kiste erst öffnen lässt, wenn ich teilweise stundenlang andauernde, öde Missionen auf der App erledigen muss. Auch hinter Ubisofts Dienst UPlay verstecken sich exklusive Objekte – da verliert man schnell die Übersicht, wie man an möglichst alle Kostüme, Waffen und Rüstungen herankommt. In Kombination mit den zu vielen Währungen überschatten diese negativen Punkte kleine Feinheiten wie die löblichen Individualisierungsmöglichkeiten beim Aussehen. Wir können nicht nur über Farbe unserer Kleidung entscheiden, sondern uns auch verschiedene Einzelteile zusammenkaufen. Diese verstärken Arnos Statuswerte und setzen sich zu einem persönlichen Assassinengewand zusammen. Auf jede gute Neuheit folgt wahrlich eine schlechte.
Hübsch auf Kosten der Performance
Die Straßen von Paris sind dermaßen mit NPCs vollgestopft, dass vorherige Teile regelrecht unbelebt im Vergleich erscheinen. Leider sind die Menschenmengen so groß, dass die PS4 Probleme hat, das Spiel vernünftig abzuspielen. Die Framerate kann ihre angestrebten 30 FPS nicht konstant einhalten und spontan aufploppende Figuren stören die Immersion – und das alles bei 900p-Auflösung. Die Probleme führten zwar nie zur Unspielbarkeit und durch mehrere Patches sind nun die meisten Glitches und Bugs beseitigt, die Framerate dezent verbessert. Dennoch ist es schade, dass Ubisoft sowohl ein leistungsmäßig unfertiges Spiel herausgebracht hat als auch lieber auf beeindruckende Grafik setzt anstatt eine angemessene Performance abzuliefern. Ja, Unity sieht weitestgehend sehr gut aus und ja, die riesigen Menschenmassen sind faszinierend. Ist es mir das auf Kosten der Performance wert? Nein! Hoffen wir, dass dieses Fiasko eine Lehre für alle Publisher und Entwickler sein wird. Anfängliche Leistungskatastrophe hin oder her – ich bin gerne im virtuellen Paris unterwegs. Mich interessiert das Setting, die Beleuchtungstechnik leistet vorzügliche Arbeit und mich überzeugen die digitalen Ausführungen der Bastille, des Palais du Louvre oder der Notre-Dame jedes Mal aufs Neue mit einer beachtlichen Liebe zum Detail. Auch Versailles findet sich im Spiel in einer kleinen Rolle wieder und ist ebenso hübsch anzusehen. Die Bürger sind vielfältig gestaltet und erwecken den Eindruck einer lebendigen Meute in Revolutionsstimmung. Viele Flaggenträger sind unterwegs, wenige Menschen laufen sogar mit aufgespießten Köpfen durch die Gegend. Die Darstellung der Spielwelt ist toll gelungen, woran die grafische Qualität einen großen Anteil hat. Anzumerken ist noch, dass der Titel einer Art speziellem Farbfilter zum Opfer fiel, was eventuell den einen oder anderen Spieler stören könnte. Trotz Farbfrohheit wurde ich beim Spielen das Gefühl nicht los, dass die Optik in einen stilistischen Schleier gehüllt ist, der mir allerdings keinesfalls missfallen hat. Im derzeitigen Stand sieht Unity wirklich gut aus und läuft auch relativ passabel. Es gibt immer noch gelegentliche Framerate-Einbrüche, die Ubisoft mit kommenden Patches hoffentlich aber noch weiter einzudämmen versucht. Als unspielbar empfand ich den Titel selbst zu Beginn nicht, doch sollte sich so ein Fall nicht noch einmal wiederholen. Während es über die Optik und Performance des Spiels viel zu berichten gibt, verliere ich zum Sound-Element nur wenige Worte. Die deutsche Synchronisation ist solide, die Effekte beim Kämpfen klingen glaubwürdig und die wütenden Pariser Mobs sind realistisch vertont worden. Hier spielt man auf gewohnt hohem Niveau mit.
Fazit
Mir fällt es schwer, Assassin’s Creed Unity gerecht zu bewerten. Ich hatte großen Spaß am Spiel: Arnos Geschichte ist unterhaltsam, es gibt unheimlich viel zu tun, nicht zuletzt die Detektiv-Missionen sorgen für Abwechslung im Spielgeschehen. Das Kampfsystem erfordert nun eine vielfältigere Vorgehensweise und auch die Attentate profitieren vom üppigen Anteil an Freiheit. Ich laufe unglaublich gerne im virtuellen Paris herum, schaue mir die schön gestalteten Wahrzeichen an und staune über die auf Revolution gesinnten Menschenmassen – und das alles, während mir ein guter Kumpel über die Online-Koop-Möglichkeit zur Seite steht. Doch gibt es einige Aspekte, die mir die gesamte Erfahrung madig machen. Die Performance-Probleme, die zwar immer weiter reduziert werden, aber in dieser Form einfach nicht in einer fertigen Kauffassung vorliegen dürfen. Die diversen Spielwährungen, die Verwirrung stiften und nach Microtransactions schreien. Auch die Auslagerung von Spielobjekten in eine externe Website, in UPlay und in ein ödes App-Spiel sorgt für einen faden Beigeschmack. Inhaltlich ist Unity für mich der stärkste Teil der vergangenen Jahre, doch das ganze Drumherum schadet dem Titel deutlich.