Brothers: A Tale of Two Sons im Test

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Releasetermin: 04.09.2015

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Adventure
Entwickler: Starbreeze Studios
Herausgeber: 505 Games

 

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Die Entwickler von Starbreeze Studios haben sich mit den Chronicles of Riddick-Spielen einen Namen gemacht. Durch einen Rechtsstreit mit EA über den Shooter Syndicate verließ ein großer Teil des Teams das Studio. Fans von Starbreeze hatten die Sorge, dass zukünftige Spiele durch das abgewanderte Talent an Qualität verlieren – falsch gedacht! Mit Brothers bewies Starbreeze, dass das verbleibende Team auch andere Genres beherrscht und mit kleinem Budget ein besonderes Spiel abliefern kann. Das Spiel stellte 2013 einen Überraschungstitel dar und ist nun zwei Jahre später auch für die neuen Konsolen erhältlich. Warum sich Brothers: A Tale of Two Sons auch heute noch lohnt, verrate ich euch in meinem Test.

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Auch ohne Sprache emotional

Der Titel startet auf eine ernste, bedrückende Note und setzt schnell den Ton für das gesamte Spiel fest. Da Brothers von seiner Story lebt, werde ich auf keinerlei Details eingehen, um Erstspielern die Chance zu geben, die Handlung selbst zu erleben. So viel sei aber gesagt: Die Geschichte spielt mit vielen Emotionen, wechselt von Freude zu Traurigkeit und nimmt euch auf ein teils schönes, teils erschöpfendes Abenteuer mit. Zwei Brüder brechen mit einem bestimmten Ziel zu einer Reise auf. Auch wenn die Prämisse des Spiels traurig scheint, versprühen die Brüder auf dem Weg auch durchaus schöne Momente, die von gemeinsamen Errungenschaften geprägt sind. Ebenso bietet das Abenteuer aber auch äußerst düstere Momente. Das Wechselbad der Emotionen ist effektiv und macht Brothers zum denkwürdigen Spiel. Weiterhin eine Besonderheit: Der Titel bietet keine üblichen Konversationen, sondern lässt die Brüder in einer Fantasiesprache miteinander kommunizieren. Obwohl wir als Spieler kein Wort verstehen, macht uns der Titel eine Interpretation dennoch leicht. Die Emotionen und die Story werden durch das Geschehen und durch die gezeigte Körpersprache und Mimik gekonnt herübergebracht, was einmal mehr eine Besonderheit von Brothers darstellt. Ein überaus starkes, ergreifendes Ende rundet Brothers: A Tale of Two Sons als außergewöhnlich gutes Erlebnis ab.

Koop mit sich selbst

Das Spielgeschehen lebt voll und ganz vom Teamwork der Brüder. Hier kommt wieder einmal eine Besonderheit zum Vorschein: Wir steuern beide Brüder gleichzeitig, was zunächst eine Herausforderung darstellen mag. Der linke Stick steuert den großen Bruder, der rechte Stick kontrolliert den kleinen. Mit dem linken bzw. rechten Trigger interagieren die Protagonisten mit der Umgebung. Auch wenn diese Steuerung bestehend aus nur vier Knöpfen simpel erscheint, ist die zeitgleiche Fortbewegung knifflig. Allen voran wenn die Brüder ihres Weges kreuzen, zeigte sich mein Gehirn kurzzeitig verwirrt. Hat man sich jedoch an die Spielweise gewohnt, reiht sich diese Art der Kontrolle gelungen in die besondere Ader des Spiels ein. Ein großer Teil der Spielzeit widmet sich Rätseln, die sowohl von der Umgebung als auch der Kooperation der Brüder leben. Die Puzzle-Aspekte sind keineswegs sonderlich komplex oder schwer. Da wir stets aber beide Brüder bei der Bewältigung der Rätsel benutzen müssen, gestalten sich so einige Momente herausfordernd. Ich habe mich gelegentlich gefragt, ob ein konventioneller Koop-Modus nicht Sinn gemacht hätte. Ich bin allerdings zum Fazit gekommen, dass die besondere Art des Spiels darunter leiden und das Spielgeschehen von Brothers an Charme verlieren würde. Das Gameplay mag simpel wirken, doch fügt sich die Koop-Solo-Mechanik wunderbar in das einzigartige Erlebnis ein.

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Kurz, aber mit tollen Extras

Mit einer Spielzeit von rund drei Stunden ist Brothers: A Tale of Two Sons kein besonders umfangreiches Spiel. Es gibt zwar Nebenaufgaben, doch sind diese zumeist durch einfache Interaktion unterwegs zu erledigen. Brothers gestaltet sich relativ linear und bietet nicht allzu viel Wiederspielwert. Neuen spielbaren Inhalt gibt es auch auf der PS4 nicht, doch die Neuveröffentlichung kommt dennoch mit einigen Extras daher. Allen voran habe ich mich über einen Videokommentar gefreut. Hier wird ein Spieldurchgang gezeigt, nicht selbst gespielt, während ein Entwickler über die Entstehung von Brothers spricht. In diesem Video kommen interessante Informationen ans Licht. Der Director musste aus Geldnot beispielsweise das Motion Capturing der Figuren selbst übernehmen. Es lohnt sich, den Videokommentar anzuschauen! Ebenso neu mit dabei ist eine Galerie, die Konzeptbilder des Spiels zeigt. Mir hat die optische Darstellung gut gefallen, weshalb es interessant war, die Entstehung des visuellen Stils zu sehen. Brothers hat sowohl helle, farbenfrohe Umgebungen als auch düstere Areale. Das Spiel läuft nun mit aufpolierter Auflösung und Framerate, optisch hat sich sonst jedoch nicht viel getan. Da Brothers auch schon auf der PS3 hübsch anzusehen war, ist dies aber kaum ein Problem. Der Soundtrack des Spiels weiß absolut zu gefallen. Die Klänge passen stets zur Stimmung, die das Spiel vermittelt und tragen zur Atmosphäre bei. Die PS4-Fassung gibt uns die Möglichkeit, den Soundtrack anzuhören, was einmal mehr ein tolles Extra darstellt.

Fazit

Brothers: A Tale of Two Sons ist ein besonderes Erlebnis, das von einer emotionalen Story und einem ungewöhnlichen Gameplay-Konzept lebt. Die zeitgleiche Kontrolle beider Brüder mag zunächst verwirren, harmoniert letztendlich aber toll mit den Rätsel-Aspekten des Spiels. Die Geschichte der beiden Söhne ist denkwürdig, aber kurz. Mit tollem Extra-Inhalt und zum Budget-Preis von 19,99€ lohnt sich das Erlebnis aber allemal!

Positiv-Icon Denkwürdige Story

Positiv-Icon Steuerung beider Brüder überzeugt

Positiv-Icon Gelungene Rätsel-Sequenzen

Positiv-Icon Grafik und Soundtrack sehr charmant

Negativ-Icon Trotz Budget-Preis und Extras sehr kurz und mit wenig Wiederspielwert
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Hey Leute, ich bin der Dominik, Redakteur, und stürze mich für euch gerne in die aktuellsten News und Reviews der PS4 :)