Releasetermin: 02.02.2018

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Beat’em Up / MMA Sportsimulation
Entwickler: EA Canada
Herausgeber: EA Sports

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Mixed Material Arts ist schon lange eine berühmte Sportart, die Anfang der Neunziger an Popularität zugenommen hat und von Publisher EA als Spiel simuliert wird. Mit UFC 3 ist bereits die dritte Simulation des Sports als Videospiel veröffentlicht worden, die über eine noch schickere Grafik und ein feineres Kampfsystem verfügen soll als in dessen Vorgänger. Inwiefern dies auf den Titel zutrifft, klärt sich in diesem Test.  

Heftiger Schlagabtausch im Octagon 

Mit einer breiten Palette an bekannten und weniger bekannten Gesichtern aus der MMA Welt schlagt, kickt oder werft ihr euren Gegner durch den Ring. Über 200 Charaktere sind von Anfang an verfügbar und können in der Arena eingesetzt werden. Die Kämpfer an sich unterscheiden sich von deren Angriffsmuster nicht sehr stark voneinander. Das Kämpfen funktioniert immer nach dem gleichen Prinzip. All eure Symboltasten stehen für einen Angriff im Spiel. Mit Dreieck und Viereck erzeugt ihr Schlagattacken und greift mithilfe der Arme an. Mit X und Kreis richtet ihr eure Gegner mit Kicks übel zu. Es sind sogar Tastenkombinationen möglich, wodurch beispielsweise Uppercuts, Kopftritte und noch vieles mehr ausgeführt werden können, um so euren Widersacher in die Knie zu zwingen. Das Kampfsystem ist dadurch sehr vielseitig und zeigt sich ein wenig anspruchsvoller als in ähnlichen Spielen. 

Beeindruckend ist auch, dass sich eure Attacken auf das Verhalten eures Gegners auswirken. Bearbeitet man beispielsweise das Bein des Feindes über einen längeren Zeitraum, wird dieses neben realistischen Bluteffekten auch die Bewegung und Stärke des Gegenübers einschränken. Das ermöglicht eine gewisse Taktik im Spiel, die euch viele Vorteile im Kampf verschafft.

Heftige Kopftreffer setzen eurem Gegner ordentlich zu.

Mit den sogenannten Strike Angriffen hat es sich aber noch nicht getan. Wie es im MMA Sport üblich ist, wendet ihr ebenfalls Griffe an, um euren Widersacher am Bodenkampf in diversen Kampfstellungen in die Mangel zu nehmen. Habt ihr ihn im Griff, können gezielte Schläge auf Körperteile wie z.B. den Kopf oder den Oberkörper ausgeführt werden. Während des Griffs kann die Kampfstellung beliebig gewechselt werden. Dies geschieht über den rechten Analogstick. Seid aber vorsichtig – selbstverständlich kann euer Gegner auch Maßnahmen ergreifen, um sich aus dieser Situation zu befreien oder den Spieß umzudrehen und euch in einen Griff zu nehmen.
Wenn ihr richtig flink seid, könnt ihr in einigen Positionen mit der Zugabe von L2 in eine sogenannte Submissionposition wechseln. Dabei habt ihr euren Gegner so weit unter Kontrolle, dass ihr beispielsweise in einer Hebelposition den Kampf beenden könnt. Doch zu früh darf sich nicht gefreut werden, denn es verbleibt eine kurze Zeit, um sich aus der Submission zu befreien. Es folgt eine kurze Challenge, beidem beide Parteien mit dem rechten Analogstick eine Richtung vorgeben müssen. Der, der die Submission los werden möchte wählt eine von vier Richtungen aus und der Anwender muss die gleiche Richtung wählen, um den Befreiungsversuch zu vermeiden. 

Der Bodenkampf ist gut inszeniert, weist aber deutliche Schwächen auf.

So schön sich dieses Feature auch anhört, umso schwieriger ist es, die Techniken am Boden zu bedienen. Leider mangelt es hierbei stark an der spielerischen Umsetzung. Seid ihr einmal in einem Griff gefangen, habt ihr mehrere Möglichkeiten aus diesem wieder zu entkommen oder die Position zu wechseln. Hier kommt auch schon das erste Problem, denn nur Veteranen des MMA können mit den Begrifflichkeiten etwas anfangen. Neueinsteiger wissen sicher nicht, was es mit einem „Sprawl“ oder einer „Half Guard“ auf sich hat und inwiefern das in welcher Situation nützlich ist. Dadurch folgt ein wildes Analogstickrotieren, in der Hoffnung, irgendwie wieder aus dem Bodenkampf zu entfliehen. Und selbst das wird leicht frustrierend, da das Spiel in einigen Situationen gar nicht oder zu spät auf eure Auswahl reagiert und euer Gegner eure Ausdauer in der Zeit schon fast auf 0 reduziert hat. Auch die komplizierte Challenge, um aus einer Submission zu entfliehen, trägt nicht sonderlich zum Spielspaß bei. Mein Gegenüber wusste schon ziemlich schnell, welche Richtung ich nehmen werde und konnte dem sofort entgegenwirken. Ich hatte daher keine Chance aus dem spielentscheidenden Griff zu entkommen. Man kann zwar in den Einstellungen die „vereinfachte Submission“ aktivieren, bei der die KI diese Challenge übernimmt und ihr durch das Hämmern der X-Taste unterstützend wirkt. Das hat allerdings nur bei 1 von 3 Mal funktioniert. Aus diesem Grund habe ich es stark vermieden, den Bodenkampf zu verwenden und habe mich ausschließlich auf die gelungenen Strike Angriffe im Stand konzentriert. 

Das Submission System ist unnötig kompliziert und bedarf Überarbeitung.

Ziel eines Gefechts im Ring ist es wie im echten MMA auch, den Gegner KO zu schlagen und ein sogenanntes „KnockOut“ zu verpassen oder ihn durch Submissions zum Abklopfen zu zwingen. Gelingt euch das nach einer Zeit, habt ihr das Match gewonnen.  

Welche Mittel euch dazu zur Verfügung stehen, habe ich ja bereits erläutert. Um diese Mittel allerdings gekonnt einzusetzen, benötigt ihr Ausdauer. Dafür wurde ein Ausdauersystem ins Spiel eingebracht, das leichte Schwächen in der Balance aufweist. Jeder Schlag, jeder Kick, jeder Griff und jeder Positionswechsel am Boden verbraucht Ausdauer. Je weniger Ausdauer euer Charakter besitzt, umso anfälliger ist er auf gegnerische Angriffe und fängt an zu taumeln. Ihr solltet beim Kampf also stets eure Ausdaueranzeige im Auge behalten, denn eine allgemein statische Gesundheitsleiste gibt es nicht. Das sorgt für noch mehr Realismus im Octagon Gefecht.
Leider wird euch zu Beginn des Spiels nur sehr wenig über die Ausdauer Anzeige verraten. Meine ersten Matches verliefen dementsprechend auch relativ schlecht. Ein wildes Einprügeln auf den Feind ist also nicht drin, da die Anzeige sehr schnell sinkt und ihr bei einem Gegentreffer sofort den Boden küsst. Generell mangelt es leider an aussagekräftigen Tutorials, sodass man vieles selbst erschließen muss. Nun möchte ich zur Balance kommen. Am Anfang kam es mir sehr oft so vor, als könnte ich meinem Widersacher so viele Schläge zudrücken wie ich möchte. Er wollte bei einem Niederschlag einfach nicht liegen bleiben. Habe ich jedoch einen Treffer kassiert, war das Match auf der Stelle entschieden, da meine Ausdauer stark gesunken ist und die meines Gegners nur sehr langsam. Das wurde zwar im späteren Verlauf des Titels etwas besser, trat aber dennoch vereinzelt auf. 

Das Ausdauersystem zeigt, wie nah die Simulation der Realität ist. Trotzdem gibt es noch kleinere Balancing Probleme.

MMA Klassen und ikonische Sprecher 

Selbstverständlich dürfen die unterschiedlichen Gewichtklassen in einer MMA Simulation wie dieser nicht fehlen. Unterschieden wird zwischen Fliegengewicht, Leichtgewicht, Schwergewicht und vielen weiteren, die im Ring gegeneinander antreten. Die einzelnen Charaktere sind zudem durch deren Fähigkeiten gekennzeichnet. Die einen sind stärker im Bodenkampf, die anderen haben dafür aber stärkere Strikes oder höhere Ausdauer. Ebenfalls in Spiel geschafft haben es Frauen, die in der niedrigsten Gewichtsklasse gegeneinander kämpfen. 

Auch Sprecher dürfen nicht im Spiel fehlen. Diese kommentieren euer Match und reagieren auf eure Angriffe sowie euer Movement. Das aber nicht nur während des Kampfes, auch nach dem Kampf wird nochmal ein Urteil über euren Knock-Out oder die Submission in der Wiederholung gefällt. Die unterschiedlichen Reaktionen und Kommentare bringen noch etwas mehr Abwechslung in die Ringkämpfe und motivieren auf weitere spannende Duelle im Octagon. Natürlich klingt das alles im englischen noch einmal besser, da selbst Snoop Dog im Knock-Out Modus kommentiert und ein paar lustige Zitate bringt. Über die deutsche Vertonung kann ich aber auch nicht meckern.  

Die UFC Karriere 

Eine spannende Handlung gibt es zwar nicht im Spiel, aber Karriere könnt ihr trotzdem machen. Dafür erstellt ihr euren eigenen Kämpfer nach Belieben in einem umfangreichen Charakter Editor, der euch im Ring vertreten soll. Dieser kann auch in allen anderen Modis verwendet werden. Habt ihr euren Charakter kreiert, geht es auch schon los mit eurer MMA Karriere. Ihr bekommt diverse Verträge, dessen Ziel es ist, einen bestimmten Rivalen nach einer Reihe von Kämpfen im Octagon besiegen. Zu aller erst beginnt ihr jedoch mit kleineren unbekannteren Duellen und müsst euch einen Namen machen, um bei den Großen in der UFC mitspielen zu können. Und wie es in der heutigen Generation bei den ganzen Promis nun mal der Fall ist, spielen auch Social Media Elemente bei eurem Aufstieg eine wichtige Rolle. Je mehr Fans und Follower ihr sammelt, umso mehr Hype wird bei einem Kampf erzeugt.
Die Community pflegt ihr durch Social Media Posts, Videogamestreaming, Meet & Greets im Restaurant, Autogrammstunden und so weiter. Im Spiel sind das alles jedoch nur kleinere „Tweets“, auf die die Fans dann mit Posts reagieren. Ihr streamt also nicht wirklich oder steuert euren Charakter durch Restaurants. Jeder Follower ist aber nicht auf eurer Seite. So wie es bei jedem Star jubelnde Fans gibt, sind auch einige Hater vorhanden, die beleidigende Sprüche veröffentlichen und sich über euch lustig machen. Mit den Kommentaren wurde jedoch leider sehr gespart. Es kam häufig vor, dass ich bis zu 3 Mal hintereinander das gleiche Kommentar von unterschiedlichen Usern erhalten habe. 

Neben dem Betreuen der Fanbase, darf auch das Training nicht vernachlässigt werden. Vor jedem Kampf habt ihr mehrere Wochen „Ruhepause“. Diese Zeit kann genutzt werden um zum einen die Fans zu erheitern und zum anderen eure Skills in Trainingshallen durch hartes Training zu verbessern. Letzteres sorgt für eine höhere Erfolgsquote im Kampf, da Fähigkeiten wie Strikegeschwindigkeit, Zähigkeit, Ausdauer und vieles mehr erhöht werden. 

Abgerundet wird der Karrieremodus durch reelle Videosequenzen, in denen Moderatoren über euren Erfolg sprechen.  

Dieser Modus ist gut gelungen und reflektiert den Aufstieg eines MMA Stars in allen Facetten.   

Abwechslungsreiches Gameplay? 

Tatsächlich bietet UFC 3 auch abseits des Karrieremodus viele unterhaltsame Kampfvarianten, die zur Abwechslung der MMA Simulation beitragen. 

Der Knock-Out Modus gehört mit zu meinen Favoriten, da ich vor allem eher der Striker im Kampf bin. Ihr müsst dem Gegner eine gewisse Anzahl an Kopfschlägen verpassen, damit dieser umkippt und euch ein KO gutgeschrieben wird. Habt ihr 2 KO’s geschafft, ist das Match gewonnen. Der englische Kommentator Snoop Dog ist nur in diesem Modus vertreten und hält das Match durch seine lustigen Sprüche bei Laune. 

Im Knock-Out Modus sind gezielte Kopftreffer Gold wert.

Weiteren Spielspaß bietet Stand and Bag, bei dem ausschließlich der Kampf durch Kicks und Schläge bis zum KO ausgetragen werden muss oder Submission Showdown, wo ihr nur mit Griffen kämpft und dadurch eure Submission Skills verbessern könnt. 

Der Turniermodus lässt euch nach beliebigen voreingestellten Regeln ein Turnier bestreiten, bei dem es darum geht, euch bis an die Spitze vorzukämpfen.
Ein Trainingsmodus wurde ebenfalls implementiert. Dort können die eigenen Kombis an einem NPC ausprobiert werden, um eure Fähigkeiten im Kampf zu meistern.

Wem das alles nicht genug Herausforderung ist, kann sich auch an einem Herausforderungsmodus probieren, bei dem diverse Challenges in verschiedenen Kampfarten gemeistert werden müssen.
Für Abwechslung ist in UFC 3 also reichlich gesorgt. 

All diese Modi könnt ihr auch lokal mit einem Freund/Freundin zusammen auf der Coach erleben. Einen online Multiplayer gibt es auch, allerdings wird dafür vorher noch ein EA Konto benötigt. 

Wertung im Einzelnen
Story
7
Gameplay
7,5
Inhalt und Umfang
8,5
Grafik und Performance
8
Sound
7
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Hallo zusammen, mein Name ist Alex, bin derzeit 24 Jahre alt und lebe derzeit im Ruhrgebiet in der schönen Wasserstadt Mülheim an der Ruhr. Zu meinen Hobbys gehören u.a. Sport, Kino, Videobearbeitung und natürlich das Spielen, Informieren und Konsumieren von Videospielen aller Art. Ich freue mich euch jederzeit mit den spannensten Neuigkeiten aus der Gaming Branche zu versorgen. :) Gamer bin ich seit meiner Kindheit und nutze seit jeher hauptsächlich die Playstation als Platform. Falls Fragen bestehen, könnt ihr mich gerne kontaktieren. Genres: Action, Horror, Shooter, Adventure, RPG, Online Gaming, Beat Em Up, MMO, Walking Simulator, ...