Freedom Wars im Test

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Releasetermin: 30.10.2014

Medientyp: Karte, Download
Genre: Action-RPG
Entwickler: Shift/Dimps,/SCE Japan
Herausgeber: Sony Computer Entertainment

 

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Freedom Wars entstand aus einer Kollaboration von den Entwicklerstudios Shift (u.A. God Eater Burst und Teil 2), Dimps (arbeitet an Dragon Ball Xenoverse) und Sony Japan. Der Titel hat einen beachtlichen Verkaufsstart in Asien hingelegt und ist nun auch bei uns erhältlich. Lohnt es sich, für das Hunting-Action-RPG seine Vita auszupacken und in eine Welt voller Bestrafungen, gigantischer Bedrohungen und Assistenz-Robotern einzutauchen? Wir finden es für euch heraus!

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Viel Spaß im Knast – für 1 Millionen Jahre

Die Prämisse der Handlung hat einen spektakulären Auftakt zur Folge. Die Anfangssequenz präsentiert, wie unser Charakter – stets aus der Ego-Perspektive gezeigt – im Kampf einem gefährlichen Riesen-Roboter unterliegt, wodurch wir einen Gedankenverlust erleiden. Als wäre das nicht schon schlimm genug, wartet auf uns eine negative Überraschung, wenn die Figur aufwacht. Da für das Kampftraining wertvolle Staatsressourcen zum Einsatz kommen, werden wir verhaftet – schließlich haben wir alle Fertigkeiten vergessen und die so wichtigen Ressourcen verschwendet. Nicht weniger als eine Millionen Jahre hinter Gittern lautet unser erschreckendes Urteil! Es gibt nur eine Möglichkeit, seine Jahre nach und nach abzuarbeiten: Wir müssen uns in immer schwieriger werdenden Missionen gegen die Feinde des Staats behaupten, um eines Tages die Welt wieder als freier Mensch zu betreten. Auch wenn der Handlungsausgang dem Protagonisten gegenüber recht unfair ausfällt, hat mich die Story von der ersten Sekunde an unterhalten. Der Aspekt des Gedankenverlusts wurde clever ausgenutzt und so erinnern wir uns im Gefängnis wieder daran, wie wir aussehen – mit einem relativ umfangreichen Charaktereditor basteln wir eine Figur nach Belieben. Nachdem der Charakter endlich nicht mehr aus Ego-Sicht gezeigt werden muss, da er nun eine von uns gewählte Gestalt hat, vertraut das Spiel uns mit unserem „Accessory“ an. Ein menschenartiger Android soll uns auf unseren Reisen zur Seite stehen – besser gesagt in unsere Schranken verweisen, schließlich sind wir ein Gefangener – und so können wir auch unseren „Komplizen“ nach Belieben gestalten. Das Accessory ist im Kampf eine Art Zweitcharakter und hat die Fähigkeit, uns zu heilen. Auch liefert der Android stets wissenswerte Infos, zum Beispiel wenn die Feinde Unterstützung rufen. Mir ist mein Accessory ans Herz gewachsen und im Spielverlauf bieten sich interessante Arten, mit dem Aufpasser zu interagieren.

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Mein Panopticon an die Macht!

Was mich an der Handlung so reizt, ist die interessante Welt. Mehr als 100.000 Jahre in der Zukunft befinden wir uns zu einer Zeit, in der die Lebensressourcen der Menschen knapp sind und von Tag zu Tag schrumpfen. Als Maßnahme hat man sich dazu entschieden, die Bewohner der Welt in so genannte Panopticons einzuteilen, denen jeweils eine bestimmte Ration an Ressourcen zusteht. Dadurch erklärt sich auch die Härte der Strafen, die die Leute erwarten, die verschwenderisch mit den überlebenswichtigen Mitteln umgehen. Die Lebensmittelknappheit geht mittlerweile sogar so weit, dass die zugeteilte Ration einem Panopticon quasi nicht mehr reicht. Das hat zum Resultat, dass die Gruppierungen in den Krieg gegeneinander ziehen, um die Ressourcen des Verlierers einzustreichen. Zu Beginn wählen wir die Zugehörigkeit zu einem Panopticon, wobei uns mehrere Städte zur Verfügung stehen. Viele Großstädte sind dabei, die jeweils ein Panopticon vertreten. In Deutschland ist lediglich Berlin dabei und so entschied ich mich für unsere Hauptstadt – um die es derzeit nicht gut steht. Das Berlin-Panopticon hat nicht besonders viele Unterstützer, sodass Städte wie Tokyo oder New York deutlich überlegen sind. Dieser Aspekt ist toll gestaltet, da so Elemente der Story mit der Online-Spielerschaft zusammengelegt werden.

 

Harte Strafen, lächerliche Rechte

FreedomWarsStrafeEbenfalls ein markantes Merkmal der Spielwelt ist das System um „Punishment“ und „Entitlements“. Die Verschwendung von Ressourcen ist nicht das einzige Vergehen in Freedom Wars. Hier werden uns einige lächerliche Regelungen präsentiert. Nähert euch einer Person des anderen Geschlechts – schon wird eine Strafe fällig. Rennt länger als 5 Sekunden – schon gibt’s 20 Jahre länger hinter Gittern. Freedom Wars bietet etliche Regeln, die nur darauf warten, von Spielern gebrochen zu werden. Im Grunde genommen werden wir nämlich erst auf eine Regelung hingewiesen, wenn wir sie schon gebrochen haben. Hier kommt das Konzept von „Entitlements“, also Berechtigungen, zum Einsatz. In den Missionen erhalten wir Entitlement-Punkte, mit denen wir uns ein Recht auf die vielen Aktionen erkaufen können. Diese sind teils wirklich trivial, wie das Schlafen im Liegen, aber gibt es auch spezielle Formen, beispielsweise das Recht, seinen Android zuhause zu lassen. Es mag ein wenig frustrierend sein, beim Spielstart in ein Fettnäpfchen nach dem anderen zu treten. Im Verlauf des Spiels empfand ich dieses System allerdings als gelungene Art, dem Spielgeschehen Tiefe zu verleihen. Der Blick auf die verbleibenden Jahre hinter schwedischen Gardinen gestaltet sich als übergeordnetes Spielziel – schließlich gilt es, die Freiheit zu erlangen. Dass man also die Strafzeit nicht noch weiter verlängert, wird schnell zur wichtigen Angelegenheit.

 

Missionsdesign mit Schwächen, Online-Komponente mit Stärken

Und wie kommen wir wieder frei? Sträflinge, im Spiel „Sinners“ genannt, können wie eingangs erwähnt eine Vielzahl an Missionen bestreiten, um die Jahre nach und nach erlassen zu bekommen. In einem Team zu vier „Sündnern“ gehen wir also auf Mission, feindliche Sinners zu besiegen, Einwohner unseres Panopticons zu retten und riesige Roboter-Feinde, Abductors genannt, zu töten. Pro Mission habe ich in etwa 800 „Jahre“ erlassen bekommen, mal mehr, mal weniger. Es gibt zwei hauptsächliche Aufgabentypen: Entweder muss jede feindliche Entität aus dem Weg geräumt oder Einwohner gerettet werden. Leider unterscheiden sich die Operationstätigkeiten kaum. Da die zu rettenden Personen meist von mehreren Gegnerwellen und einem oder mehreren Abductors gefangen gehalten werden, lautet auch hier die Devise: Alles töten, was feindlich ist. Unglücklicherweise bietet das Spiel dabei nicht allzu viele Areale, sodass schnell das Gefühl von Repetition aufkommen kann. Lediglich die seltenen Missionen, in denen man – natürlich neben dem Schnetzeln von Gegnern – auch bestimmte Kartenpunkte einnehmen muss, waren hier ein richtiger Lichtblick. Freedom Wars wurde mit einer tollen Multiplayer-Komponente beworben und die macht hier tatsächlich einiges wett. Am Grind-Charakter der Aufgaben ändert sich grundlegend nichts, doch machen die Kämpfe erheblich mehr Spaß, wenn man in seinem Team drei menschliche Mitspieler zu schätzen weiß. Der Online-Coop ist bei jeder einzelnen Mission möglich und auch wenn die KI der Spielkollegen recht gut zurecht kommt, ist ein gut eingespieltes Online-Team natürlich unschlagbar. Ebenso kann der PVP-Modus mit bis zu 7 Mitstreitern für gehörig Abwechslung sorgen. Am stärksten aber ist Freedom Wars, wenn man gemeinsam mit drei Freunden einen schwierigen, gewaltig großen Abductor zu Boden bringen kann.

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Mobil und mit vielen Möglichkeiten in den Kampf

Die Gameplay-Elemente im Kampf wissen durchaus zu überzeugen. Spielern steht die Wahl von zwei Waffen, verschiedenen Kampfmodifikationen und einigen hilfreichen Items frei. Hier sind für jeden Spieltyp mehrere Möglichkeiten geschaffen. Steht man auf Gefechte aus der Distanz? Ein Scharfschützengewehr und ein Raketenwerfer sind perfekt, um auch aus größerer Entfernung verheerenden Schaden anzurichten. Steht ihr auf Action aus der Nähe? Rüstet ein leichtes und ein schweres Schwert aus, um den Abductoren Ressourcenteile persönlich abzuschneiden. Strebt ihr lieber eine gut ausbalancierte Vorgehensweise an? Dann ist wohl eine Kombination aus Schusswaffe, Nahkampfklinge und einigen Granaten die beste. Hier stehen den Spielern viele Möglichkeiten frei, die gänzlich anderes Gameplay zum Vorschein rufen können. Zusätzlich zu den auswählbaren Waffen werden Spieler mit dem „Thorn“ ausgerüstet, was eine Art Peitsche mit schmerzhaften Dornen darstellt. Der Thorn macht es möglich, im Kampf mobil von Wand zu Wand zu schwingen oder sich an ein Abductor zu hängen, wodurch dem Spielgeschehen eine vertikale Komponente hinzugefügt wird. Benutzen alle Teamkameraden die Peitsche zur gleichen Zeit auf einen Robotergiganten, kann dieser sogar zum Fallen gebracht werden. Thorn wird mit einer von drei Sekundärfunktionen ausgerüstet: „Binding“, durch das man zum Leader der Truppe wird und die Angriffskräfte zusammenhält, „Healing“, durch das man zum Retter der angeschlagenen Kollegen avanciert, und „Shielding“, das einen defensiven Vorteil gewähren kann. Auch außerhalb des Kampfes ist der Thorn extrem nützlich, da man damit in der Umgebung schwierig zu erreichende Areale erklimmen und seltene Ressourcen finden kann. Die Elemente des Kampfsystems sind extrem gelungen und gestalten jedes Gefecht sowohl abwechslungsreich als auch spaßig. Die Steuerung ist gut auf die Vita zugeschnitten und es kommt nur selten vor, dass man sich den ein oder anderen Knopf mehr wünschen würde. So geht es mir jedenfalls in vielen Spielen auf Sonys Handheld, doch die gute Steuerbelegung hält dieses Gefühl in Grenzen, man ist stets in ausreichender Kontrolle über das Geschehen.

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High Density Layered CNT Plating – wie bitte?

Zum gelungenen Kampfsystem gesellt sich ein eher verwirrendes Belohnungskonzept. Auf dem Papier klingt das alles ganz gut: Es gibt ein tiefgründiges Crafting-System, etliche Waffen-Upgrade-Möglichkeiten, Belohnungen, die unseren Knastaufenthalt verkürzen und individuelle Loot-Stücke, die jeden RPG-Fan bei Laune halten. Das Problem ist die Tatsache, dass all diese interessanten RPG-Elemente hinter bizarren Menüs und schlecht beschriebenen Items lungern. Spieler haben zwar die Option, Waffen von Grund auf zu bauen oder bestehende Klingen und Knarren aufzurüsten. Oftmals ist jedoch unklar, welche Komponente genau dafür von Nöten sind. Jede Mission belohnt die Spieler mit – für eine Ressourcenarme Welt erstaunlich vielen – Objekten. Leider mangelt es zu oft aber an Erklärung, was genau die einzelnen Items überhaupt machen. Es ist möglich, die unglaublich langsam scrollenden Item-Beschreibung zu lesen. Schnell aber kommt man bei den kryptisch benannten Objekten (siehe Überschrift) durcheinander und verbringt weitaus mehr Zeit in den verwirrenden Menüs, als einem lieb ist. Es ist keinesfalls so, dass man nicht Herr über das Belohunungs- und Craftingsystem werden kann. Stellt euch jedoch darauf ein, eine Menge Zeit damit zu verbringen, jede Item- und Gameplay-Funktion zu erlernen. Im Prinzip sind hier tolle Aspekte gegeben, doch werden diese auf eine zu schwache Weise präsentiert.

 

Stylische Kopfhörer und gigantische Abductors

Die Präsentation ist eine große Stärke von Freedom Wars. Schon die Auftaktssequenz mit der fulminanten Zwischensequenz zeigt, dass man hier wirklich viel Arbeit in Artstil und grafischer Qualität gesteckt hat. Die Texturen sind erstaunlich scharf, die Explosionen besonders ansehnlich für die portable Hardware. An wenigen Stellen wird das Spiel zwar in seine Schranken verwiesen und die Framerate geht dezent den Bach herunter, doch halten sich diese Momente in Grenzen. Die futuristische Gestaltung der Abdcutors hat mir ebenso gefallen wie das Design der Spielerfiguren, die mit ungewöhnlichem Kleidungsstil und Kopfhörer auf den Ohren auffallen. Ebenso hat mich die musikalische Untermalung überzeugt, die von dunkleren Tönen bis hin zu schnellen Beats in den flotten Gefechten reicht. Es wird schnell deutlich, dass die Entwickler großen Wert auf die Ausarbeitung dieser Cyberpunk-Welt gelegt haben.

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Fazit

Freedom Wars ist zweifelsohne ein solides Action-RPG. Die Story-Prämisse ist fantastisch und es gibt wahnsinnig interessante und intensive Thematiken zu erforschen. Das Gameplay ist ebenso stark ausgefallen, die Gefechte spielen sich abwechslungs- und temporeich. Leider hat das Spiel dennoch mit einigen Schwächen zu kämpfen. Die Missionsstruktur wird schnell repetitiv und das Belohnungs- und Craftingsystem ist eher verwirrend als befriedigend. Dennoch spreche ich für Freedom Wars eine Empfehlung aus, was an den kooperativen und kompetitiven Online-Möglichkeiten liegt. Wer Lust auf eine Art Hunting-RPG ala Monster Hunter im frischen Gewand hat, bekommt hier jedenfalls eins mit toller Optik und fesselnder Story serviert.

 

Positiv-Icon Story, Spielwelt und Thematiken sind äußerst interessant

Positiv-Icon Klasse Kampfsystem mit viel Spielraum für verschiedene Spielweisen

Positiv-Icon Online-Coop und PVP bieten Abwechslung

Positiv-Icon Panopticon-System sorgt für Motivation

Positiv-Icon Grafik und Sound sind erstklassig

Negativ-Icon Missionsdesign ist zu eintönig

Negativ-Icon Bestrafungen können anfangs frustrieren

Negativ-Icon Belohnungssystem wurde unschön gelöst

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Hey Leute, ich bin der Dominik, Redakteur, und stürze mich für euch gerne in die aktuellsten News und Reviews der PS4 :)