Releasedatum: 26.10.2021

Medientyp: Blu-ray, Download                          Genre: Strategiespiel, Adventure                          Entwickler: King Art                                                  Herausgeber: Koch Media

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Mit Iron Harvest 1920+: Complete Edition erhalten Spieler:innen neben dem Hauptspiel noch die Add-ons „Rusvietische Revolution“ und „Operation Eagle“. Strategiespiele sind auf Konsolen eher Mangelware. Nun bringt King Art aber einen Port von dem PC-Spiel Iron Harvest auf Konsolen, um daran etwas zu ändern.

Die Geschichte von Iron Harvest 1920+: Complete Edition:

Iron Harvest 1920+: Complete Edition beinhaltet 5 verschiedene Kampagnen. Dabei erzählt jede die Geschichte nach und nach weiter, jedoch aus der Sicht von verschiedenen Fraktionen. Dadurch entwickelt sich die Geschichte sehr interessant und kann über alle Kampagnen hinweg unterhalten. Da die erste Kampagne somit als Anfang der Geschichte gilt, möchte ich mich aus Spoilergründen darauf beschränken.

Das Spiel erzählt die Geschichte von einer alternativen Zeitlinie der 1920er. Dabei erholt sich die Welt gerade noch vom ersten Weltkrieg, doch zieht schon ein neuer Konflikt am Horizont auf. Die Menschen zerlegen die Überreste der riesigen liegengebliebenen Mechs, welche wenn aktiv, das Kampfgeschehen deutlich verändern. Spieler:innen erleben die Geschichte von Anna Kos, welche eine Scharfschützin aus Polania ist. Diese zieht ein Bärenjunges auf, dessen Mutter bei einem Unfall ums Leben kam. Sie gibt ihm den Namen Wotjek und dieser ist seither ihr treuer Begleiter. Nachdem sie mehreren Soldaten das Leben rettet und sich somit dem Widerstand anschließt, um die Rusviets aus ihren Dörfern zu vertreiben, wird sie nach und nach das Symbol des Widerstands. Die Geschichte während der Zwischensequenzen ist gut erzählt. Während der Missionen unterhalten sich auch die verschiedenen Einheiten, weswegen diese noch lebendiger wirken. In der nächsten Kampagne wechselt man dann schon zur Sicht der Rusviets, wodurch noch mal ein ganz anderer Aspekt beleuchtet wird.

Aufstellen, Formieren, Feuer:

Iron Harvest 1920+: Complete Edition ist sehr einsteigerfreundlich. Ich selbst habe so gut wie keine Erfahrung mit Strategiespielen, jedoch konnte ich mich schnell hineinfinden. Nur muss man dabei die Tutorials auch vollständig lesen und verinnerlichen, da man sonst manchmal nicht weiß, was man eigentlich machen soll.

Typisch für ein Strategiespiel müssen Spieler:innen schon relativ früh in der Kampagne effektiv planen können. Reicht es anfangs aus, einfach mit allen Einheiten in jede Gegnerfront zu rennen, muss man schon nach wenigen Missionen feststellen, dass dies nicht ewig so weitergeht. So kann man verschiedene Gebäude zum Herstellen von Ressourcen sowie Einheiten erbauen. Dies können aber nur bestimmte Einheiten, weswegen man jene nur wenn nötig, mit aufs Schlachtfeld nehmen sollte. Baut man sich eine Basis auf, sollte man sich aber auch um Verteidigungsanlagen für diese kümmern, da manche gegnerischen Einheiten gerne den Versuch wagen, diese anzugreifen.

Neben der Baufähigkeit, gibt es auch verschiedene offensive Techniken, die verschiedene Einheiten besitzen. So kann Anna beispielsweise einen gezielten und somit verstärkten Schuss abgeben. Spieler:innen haben die Möglichkeit, entweder einzelne Einheiten in den Kampf zu schicken, oder auch mehrere zu markieren, welche dann zusammen agieren. Da man aber nicht zwingend Einheiten anklicken muss, um sie einzeln auszuwählen, sondern auch einfach im unteren Menü eine auswählen kann, kommt es nie zu Problemen, wenn man eine bestimmte Einheit gerade braucht. Dadurch spielt sich das Spiel sehr genau. Die Kampagnen sind auch im Onlinekoop spielbar. Dabei übernehmen bis zu 4 Spieler:innen die Rollen von unterschiedlichen Einheiten.

Neben diesen zwei Polania und Rusviet gibt es auch noch Saxony und Usonia. Jede von ihnen besitzt andere Stärken und Schwächen. So sind die Einheiten von Polania zwar relativ schwach, doch äußerst günstig und sehr schnell erschaffen.

Weitere Modi von Iron Harvest 1920+: Complete Edition:

Neben der Kampagne gibt es noch die Modi „Missionen“ und „Mehrspieler“. „Missionen“ untergliedert sich noch in die Kategorien „Gefecht“ und „Herausforderungen“. In „Gefecht“ können entweder Spieler:innen in verschiedenen Spielmodi gegen eine KI oder mit einer KI gegen zwei weitere antreten. Dabei muss man bei „Vorherrschaft“ strategische Positionen einnehmen und halten, in „Abwurfzone“ Vorräte sammeln und sichern und in „Vernichtung“ den Gegner erledigen. „Herausforderungen“ absolviert man, indem man bestimmte Ziele erreicht, wie z.B. soviel Öl wie möglich zu sammeln.

Im Mehrspielermodus hingegen kann man zwischen einem schnellen, ranked oder eigenen Spiel entscheiden. Dabei haben Spieler:innen die Wahl zwischen 1vs1, 2vs2 und 3vs3.

Die Welt von Iron Harvest 1920+: Complete Edition:

In Iron Harvest 1920+: Complete Edition bereist man die unterschiedlichsten Regionen. Darunter fallen verschneite Regionen, kleine Dörfer, größere Städte, Berglandschaften und einiges mehr. Diese stecken voller Details und sehen auch schick aus. In den verschiedenen Gebieten, gibt es überall Ressourcen oder auch Gegner zu finden. Hin und wieder kann man auch auf liegengebliebene Mechs stoßen. Diese können mit der richtigen Einheit repariert und dann benutzt werden. Außerdem ist quasi jedes Gebäude zerstörbar. Oft kommt es dazu, dass Mechs einfach in Häuserwände laufen und diese dabei zerstören. Das lässt die Welt nochmal lebendiger und realer wirken.

Der Soundtrack begleitet Spieler:innen mit ruhigen Klängen, wenn man gerade nicht in riesigen Schlachten um sein Leben kämpft. Die Vertonung ist sehr gelungen und vermittelt die Emotionen der einzelnen Charaktere überzeugend.

Die technischen Aspekte:

Iron Harvest 1920+: Complete Edition lief während meines gesamten Tests ohne Ruckler oder Abstürze. Die Ladezeiten sind so gut wie gar nicht auf der PS5 vorhanden. Die Steuerung prägt sich auch sehr schnell ein und ist wie erwähnt sehr genau. Die zuvor erwähnten, gut erzählten, Zwischensequenzen leiden ein wenig darunter, dass es dabei manchmal zu sehr matschigen Texturen kommt. Doch dies kann noch durch Updates behoben werden und reist einen nicht aus der Geschichte.

Fazit:

Die Iron Harvest 1920+: Complete Edition zeigt das Strategie nicht nur auf dem PC sehr gut spielbar ist. Nach und nach verinnerlicht man immer mehr die Steuerung sowie das Gameplay, wodurch man selbst schneller und genauer wird. Begleitet wird dies durch die gut erzählte Geschichte, sowie deren Vertonung. Einzig die teils matschigen Texturen in den Zwischensequenzen könnten einen leicht stören.

Wertung im Einzelnen
Grafik
7.5
Story
8.5
Gameplay
8
Sound
8
Abwechslung
7
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Hi, hier ist Tobias. Ich studiere derzeit und meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit Kochen und Zocken. Dabei bevorzuge ich Games mit guter Story, Langzeitmotivation oder einem Couch-Coop Modus.