Releasetermin: 28.01.2016
Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Action-Adventure, Platformer
Entwickler: TT Games
Herausgeber: Warner Bros. Interactive Entertainment
Ein neues Jahr darf nicht ohne einen neuen Lego-Titel eingeläutet werden! Nachdem Warner Bros im Oktober erst mit Lego Dimensions dem Franchise neues Leben eingehaucht hat, steht nun erneut ein traditionelles Lego-Abenteuer auf dem Plan. Lego Marvel’s Avengers steckt die Spieler in die Rolle diverser Marvel Superhelden und Schurken, die in den neusten Filmen des Comic-Giganten einen Auftritt haben. Lohnt sich der Ausflug in das Marvel-Universum, insbesondere angesichts des bereits länger erhältlichen Lego Marvel Super Heroes? Wir finden es heraus!
Großer Spaß für Marvel-Fans
Die Lego-Spiele sind weitestgehend auf Kinder zugeschnitten. Während die Handlung dementsprechend kindgerecht gestaltet ist, gibt es viele witzige Momente, die Groß und Klein gleichermaßen zum Lachen bringen dürften. TT Games hat viele Filme verarbeitet: The Avengers, Avengers: Age of Ultron, Captain America: The First Avenger, The Return of the First Avenger, Iron Man 3 und Thor: The Dark Kingdom. Die Entwickler haben das jeweilige Quellmaterial gut verwertet und vorzüglich umgesetzt. Insbesondere Marvel-Fans, die alle aufgelisteten Filme gesehen haben, können sich auf viele Anspielungen und Parodien freuen. Lego Marvel’s Avengers nutzt Soundschnipsel aus den Filmen. In Kombination mit der cineastischen Aufmachung der Handlung ergibt sich ein filmreifes Erlebnis, das ohne Probleme auch als Lego-Marvel-Blockbuster im Kino laufen könnte.
Gewohntes Geschehen
Wer bereits einen Lego-Titel gespielt hat, wird sich in Marvel’s Avengers gleich zuhause fühlen. Denn weder am grundsätzlichen Spielkonzept noch an der Steuerung hat sich etwas verändert. Wir kontrollieren bis zu fünf Figuren in einer Mission, zwischen denen nach Belieben durch gewechselt werden kann. Bei mehr als 100 enthaltenen Charakteren ergibt sich eine Menge Abwechslung, selbst wenn viele Figuren ein und das selbe Fertigkeitsschema teilen. Marvel’s Avengers macht es zudem möglich, die Fähigkeiten von zwei Figuren miteinander zu kombinieren. Diese Duo-Manöver kommen häufig zum Einsatz und variieren je nach beteiligter Figur und Initiator. Es ergeben sich also dutzende Kombinationen und es macht Spaß, viele dieser auszuprobieren. Ansonsten präsentiert sich das Kampfgeschehen simpel und es sind meist nicht viele Knopfdrücke benötigt, um Lego-Feinde oder Objekte zu zerstören. Mit den Charakteren gilt es, Level zu durchforsten, kleinere Rätsel zu lösen und jede Menge Legosteine zu zertrümmern. An diesem Prinzip hat sich nichts geändert, was allerdings einmal mehr für einen hohen Wiederspielwert sorgt. Es gibt etliche Sammelobjekte und viele alternative Wege freizuschalten. Ist ein Weg im ersten Storydurchgang aufgrund fehlender Charaktereigenschaft noch gesperrt, kann es später erneut gespielt werden, wenn eine Figur mit dem benötigten Attribut bereit steht. Wird eine Mission in der Story abgeschlossen, steht sie fortan im „Freien Spiel“ bereit, um sich in dieser ohne Vorgaben austoben zu können. In den großen Arealen sind weiterhin viele Nebentätigkeiten verteilt, die gemeinsam mit den dutzenden Sammelobjekten für eine lange Spielzeit sorgen. Allen voran das Level in New York präsentiert sich nahezu überladen vor nebensächlicher Tätigkeiten, was positiv zu vermerken ist.
Koop mit Schwächen
Obwohl Lego Marvel’s Avengers auch im Solo-Durchgang Spaß macht, liegt die große Stärke im Couch-Koop, der einmal mehr nicht wegzudenken ist. Sämtliche Aktivitäten lassen sich auch zu zweit vor einer Konsole erleben, was eine tolle Familienaktivität darstellt. Trotz USK12-Freigabe würde ich das Spiel auch Familien empfehlen, die jüngere Kinder haben und mit diesen gemeinsam spielen wollen. Durch die weitestgehend simplen Manöver und die kindgerechte Gestaltung dürften auch Kinder ab 6 großen Spaß zusammen mit ihren Eltern haben. Gelegentlich aber präsentiert das Spiel unklare Anweisungen, die auch mich verwirrt und frustriert haben. Bei Boss-Begegnungen kommen Quick-Time-Events zum Einsatz, doch war mir häufig nicht ersichtlich, ob ich einen Knopf nur einmal drücken, mehrfach antippen oder gedrückt halten muss. Dies kann zu frustrierenden Trial- & Error-Segmenten führen, die in solch einem kindgerechten Titel unnötig sind. Ebenfalls ist die Kamera-Perspektive im Splitscreen das ein oder andere mal stark eingegrenzt, was weiterhin die Koop-Möglichkeit abschwächt.
Auch grafisch alles beim Alten
Ähnlich wie beim Spielgeschehen wird optisch Bekanntes geboten. Seit dem Sprung auf die PS4 sehen die Lego Spiele wirklich gut aus – doch hat sich seitdem nicht viel getan. Insgesamt aber präsentiert sich Lego Marvel’s Avengers als hübsches Gesamtpaket, das sich durch ansehnliche Effekte der Lego-Klötzchen und recht detaillierte Umgebungstexturen auszeichnet. Der Soundtrack ist zwar generisch, passt aber stets zum Geschehen. Die Original-Soundschnipsel überzeugen mit passender Nutzung und stimmigen Sprechern.
Fazit
Lego Marvel’s Avengers ist für Fans der Vorlage und der TT Games-Reihe gewohnt spaßige Kost. Allerdings sind die Entwickler einmal mehr den sicheren Weg gegangen und bieten mit Avengers nicht viel Neues an. Das Quellmaterial ist gewohnt gut umgesetzt und auch der Koop-Modus ist trotz leichter Kamera-Probleme so spaßig wie immer. Die Implementierung von Duo-Manövern ist allerdings auch das einzige, was das Spiel neu macht. Wer nicht zwingend eine Handlung nach Filmvorlage braucht, sondern sich mit einem fiktiven Abenteuer im Marvel-Universum zufrieden gibt, wird mit dem bereits länger erhältlichen und dementsprechend günstigeren Lego Marvel Super Heroes mindestens genau so viel Spaß haben.
 Koop-Implementierung grundsätzlich zu loben…
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 … allerdings mit Schwächen bei Kamera-Perspektiven
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