Releasedatum: 24.02.2022

Medientyp: Download, Blu-ray (erfolgt am 10.03.2022)
Genre: Horror, Indie, Adventure
Entwickler: LKA
Herausgeber: Wired Productions

Kaufen im Playstation Store

 

Bei Martha Is Dead handelt es sich um den neusten Titel vom Entwickler LKA, welcher der Schöpfer des preisgekrönten „The Town of Light“ ist. Auch hiermit möchte man den Spieler:innen ein realitätsnahes narratives Erlebnis liefern, welches seinen Fokus auf härtere Theme legt.

Vielen Dank an Wired Productions für das Bereitstellen des Reviewcodes.

Die Geschichte von Martha Is Dead:

Martha Is Dead bringt die Spieler:innen ins Italien des Jahres 1944. Während sich der Konflikt zwischen den Alliierten und Deutschland immer weiter zuspitzt, findet die junge Frau Giulia ihre Zwillingsschwester Martha tot im See nicht weit von ihrem Haus auf. Was genau mit Martha passiert ist, gilt es herauszufinden. Denn während die meisten ein politisches Motiv vermuten, ist Giulia überzeugt, dass dies nicht der Fall ist. Nach und nach ergründet Giulia dieses Geheimnis mehr und mehr. Dazu nimmt sie sogar Kontakt mit dem übernatürlichen auf. Ihre Nanny hat ihr immer die Geschichte der Frau in Weiß erzählt, mit welcher Giulia kommunizieren will, da sie in dem See wohnen soll.

In der Geschichte werden den Spieler:innen auch immer die Gedanken und Gefühle von Giulia näher gebracht. So hat sie immer wieder Albträume, die immer finsterer und verrückter werden. Das Spiel weiß es, eine gute Geschichte zu erzählen und die Spieler:innen immer wieder auf eine falsche Fährte zu locken. Denkt man, man wüsste endgültig, was das Geheimnis hinter Marthas Tod ist, kommt wieder eine neue Wendung. Dies ist durchweg gut umgesetzt.

Erkunden, entdecken und fotografieren:

Da ihr in Martha Is Dead erfahren wollt, was wirklich hinter dem Tod von Martha steckt, bewegt ihr euch frei in der toskanischen Landschaft, um überall nach Hinweisen zu suchen. Es gibt verschiedene Quests, die es zu erfüllen gilt, wobei ihr euch teilweise entscheiden müsst, welcher Weg für euch der richtige ist. Überall gibt es versteckte Nachrichten oder andere Dinge zu entdecken. Dabei seid ihr aber nicht nur zu Fuß unterwegs, sondern könnt euch auch mit einem Boot fortbewegen, oder, nach dem ihr es aufgepumpt habt, mit einem Fahrrad fahren. Zusätzlich liebt es Giulia zu fotografieren. Dieses ist sehr detailliert dargestellt. Ihr besitzt verschiedene Filter, Aufsätze etc., um die perfekten Bilder einfangen zu können. Danach könnt ihr die Bilder in einer Dunkelkammer entwickeln. Es gibt noch viele weitere kleinere Aktivitäten. Dabei begleiten euch immer die Funktionen des DualSense Controllers auf der PS5. Jede Bewegung oder Handlung nehmt ihr durch unterschiedliche Vibrationen, die vom Controller kommen, wahr.

Die Welt und Musik von Martha Is Dead:

Die zu erkundende Landschaft der Toskana in Martha Is Dead ist realitätsnah gestaltet. Die Grafik weiß sehr zu überzeugen und die ruhigen als auch düsteren Momente gekonnt darzustellen.

Die Musik von Martha Is Dead ist etwas besonderes, da sie tatsächlich unter Wasser gemacht wurde. Dazu gibt es hier auch ein Video:

Im Spiel selbst wirkt sie ruhig oder sehr düster, je nach Situation. Manche Tracks könnten aus einem Horrorfilm stammen, da sie sehr abstrakt und unheimlich erscheinen.

Das Spiel ist standardmäßig auf eine italienische Synchro eingestellt, um eine bessere Immersion zu ermöglichen. In dieser habe ich das Spiel getestet und sie ist sehr gut gemacht.

Die technischen Aspekte:

Martha Is Dead lief die meiste Zeit des Tests sehr flüssig, ohne jegliche Ruckler oder Aussetzer. Als ich dann aber in der letzten Stunde des Spiels ankam, hing sich das Spiel drei mal auf und musste neu gestartet werden. Außerdem wurde ich, als ich das Fahrrad benutzen wollte, plötzlich in der Himmel geschleudert und landete irgendwo außerhalb der Map, wodurch es auch nicht weiter ging. Zudem gab es eine Hauswand, die in meinem Spielverlauf einfach nicht rendern wollte und dauerhaft unscharf aussah. Dies sind aber Probleme, die hoffentlich zeitnah mit einem Patch behoben werden können. Da das Spiel sehr oft selbst speichert, musste ich zum Glück nicht viel wiederholen. Die Steuerung ist einfach zu merken, aber sehr genau.

Diese Wand wollte einfach nicht schön aussehen

Das Thema der Zensur von Martha Is Dead:

Wie das Spiel schon am Anfang warnt, zeigt es einige Szenen, die eventuell manchen Spieler:innen zu heftig sein können. Egal ob visuell oder auch gesprochen, Martha Is Dead nimmt kein Blatt vor den Mund. Ungefähr eine Woche vor Release gab es dann die Nachricht, dass das Spiel auf der PS4 und PS5 geschnitten werden soll. Am Anfang des Spiels kam die Frage, ob man eine zensierte oder unzensierte Version spielen möchte. Diese Nachricht kommt auch noch zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels.
Durch die Zensur betroffen wäre genau eine Szene gewesen, die ich aber bei meinem Test der unzensierten Variante vorfand. So könnte es sein, dass die Option, zwischen den zwei Versionen wählen zu können, ein Kompromiss war, um das Spiel auch PS4/PS5-Spieler:innen unzensiert zur Verfügung zu stellen. Außerdem muss man anmerken, dass die extremeren Momente im Spiel, nicht nur der Brutalität wegen brutal sind oder um irgendwie aufzufallen. Sie erfüllen einen sinnvollen Zweck in der Narrative der Geschichte.

Fazit:

Martha Is Dead beschäftigt sich gekonnt mit der Psyche und den Emotionen einer jungen Frau, die mit dem Tod ihrer Schwester umgehen muss. Durch einige Wendungen weiß die Geschichte dauerhaft die Spieler:innen in seinen Bann zu ziehen. Die wirklich überzeugende Synchro, Grafik und Musik helfen der Geschichte, ihre volle Wirkung zu entfalten. Die Option zwischen einem zensierten und unzensierten Modus wählen zu können, finde ich einen guten Kompromiss, um das Spiel mehr Leuten zugänglich zu machen und trotzdem die wahre Identität des Spiels nicht einzuschränken.

 

Wertung im Einzelnen
Grafik
8.5
Story
8.5
Gameplay
7.5
Sound
10
Abwechslung
7.5
QuellePlaystation Store
Teilen
Hi, hier ist Tobias. Ich studiere derzeit und meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit Kochen und Zocken. Dabei bevorzuge ich Games mit guter Story, Langzeitmotivation oder einem Couch-Coop Modus.