Die Spiele
Eine Demo zum Ausgängeshooter von Guerrilla durfte natürlich nicht fehlen, aber länger hätte sie ruhig sein dürfen – nach gut 10 Minuten war Schluss. Spaß hatte ich trotzdem und so spielte ich die Testsequenz mehrmals an. Die Steuerung war schnell verinnerlicht, das Spielgefühl des Shooters auch schnell angeeignet. Es spielt sich recht schnell, weitaus weniger träge als noch die Vorgänger auf der PS3. Die Demo stellte mehrere Stockwerke eines Gebäudes bereit. Wie die Ziele angegangen werden sollen, wurde mir überlassen, was mir auf Anhieb gefiel. Die Drohne an unserer Seite ist wunderbar hilfreich und ihre Aufgabe lässt sich mit einem Wisch über das Touchpad wechseln – gelungene Einbindung! Neben dem eingängigen Gameplay bekamen wir auch die grafische Wucht des Spiels präsentiert. Ja, Killzone sieht auf der PS4 wirklich so schön aus, wie in den Videos; wenn nicht sogar besser. Denn wenn ihr selbst spielt, habt ihr die Chance, euch genau umzuschauen und all die feinen Details zu entdecken. Die Weitsicht des Shooters ist für ein Launch-Spiel unglaublich. Die Stadt, auf die ihr vom besagten Gebäude herunterschauen könnt, wirkt lebendig und gibt durch all ihre Lichter und umherfliegenden Luftschiffe ein beeindruckendes Bild ab. Auch mit an Bord ist ein Zerstörungssystem, das aber schon in der Demo an seine Grenzen kommt. Während Glasscheiben lebensecht zersplittern und auch verschiedene Wände zerstört werden können, gab es Stellen in der Umgebung, denen eure Kugeln nichts anhaben können. Ein umherflatterndes Tuch, dass trotz Beschuss kein einziges Loch vorweist, stört einfach ein wenig das Gesamtbild. So wirkt das Ganze ein wenig halbherzig umgesetzt. Auch die KI zeigte noch ihre Schwächen. Obwohl ich im Sichtfeld des Gegenübers stehe, macht dieser keine Anstalten, etwas gegen mein Eindringen zu unternehmen. Solche Fälle sind leider in der kurzen Demo häufiger aufgetreten und wir hoffen, dass die Vollversion bei diesem Aspekt besser punkten kann. Insgesamt erwartet uns mit Killzone: Shadow Fall dennoch ein klasse Shooter, der besonders durch das Spielgefühl und die Grafik heraussticht. Ob die Story dem hohen Niveau gerecht wird und ob die Kampagne genug Abwechslung bietet, muss sich noch beweisen. Über den Multiplayer vermögen wir noch kein Wort zu verlieren, da er nicht anspielbar war.

Auch in Knack werden Massen an Gegnern bekämpft, hier wird aber eine ganze andere Kerbe eingeschlagen als mit Killzone. Der Spielheld Knack durchstreift die schlauchartigen Areale und rennt von einer Gegnerwelle in die nächste rein. Die Spielmechaniken des Spiels sind äußert leicht gehalten, so beschränkt sich die Kontrolle von Knack auf das Bewegen, Springen, Schlagen und Ausweichen. Dadurch wird der Zugang für Kinder erleichtert, die mit dem farbenfrohen Abenteuer sicherlich ihren Spaß haben werden. Ob das simple Gekloppe und Gehopse aber genug Abwechslung für Jedermann darstellt, ist meine Sorge bei Knack. Das Spiel hat durchaus seinen Charme. Es wirkt wie ein Zeichentrickfilm und besonders die toll gestalteten, verschiedenen Gegnerarten haben es mir angetan. Das allein mag vielen aber nicht reichen, um bei der Stange zu bleiben. In den verschiedenen Gebieten, die wir in Knack bereisen konnten, zeigte sich schnell das repetitive und eintönige Gameplay. Von den versprochenen Rätseln war in den Abschnitten überhaupt nichts zu sehen. Wie viel Abwechslung das Spiel letztendlich bieten wird, wird wohl auch entscheiden, wie gut es bei den Spielern abschneidet. Immerhin bietet Knack euch an, mit einem lokalen Spieler kooperativ zusammen zu spielen, was den Spaßfaktor sicher noch einmal anhebt. Eine Sache bleibt aber noch anzumerken. Löblich finde ich nämlich den angenehm knackigen Schwierigkeitsgrad. Während auf leicht auch die Junioren vor der Konsole gut durchkommen sollten, wird es auf Stufe „normal“ schon recht fordernd. Gut getimte Sprünge sind wichtig, denn allzu viele Fehltritte erlaubt euch das Spiel nicht.

Assassin’s Creed 4: Black Flag
Auf den Konsolen war die Vollversion des neuen Krachers von Ubisoft installiert, was zugleich Leid als auch Segen war. Einerseits musste ich so ohne Tutorial auskommen und musste mich, da ich das Spiel auf der PS3 bisher ausgelassen habe, erst einmal wieder in die Steuerung hineinarbeiten. Andererseits stand mir so gleich alles zur Verfügung, das ich ausprobieren wollte, da der Spielstand schon weit genug fortgeschritten war, um mit der Flotte auf hohe See zu gehen. Zu Land machte sich bei mir gleich das altbekannte Assasssin’s Creed Gefühl breit, denn im Kern ist das Gameplay nicht großartig zu den Vorgängern verändert worden. Die interessanteste Komponente ist jedoch die Schifffahrt, die uns Spielern nun jederzeit offen steht. So streife ich von Insel zu Insel und suche mir meinen nächsten Gegner, mit dem ich mir eine spannende Seeschlacht liefere. Spielerisch scheint Black Flag der PS3-Fassung zu gleichen, die aufgrund des Piratenfeelings punkten kann und endlich ein wenig Abwechslung in die Reihe von Ubisoft bringt. Grafisch hingegen macht sich sofort bemerkbar, dass das Geschehen auf einer stärkeren Maschine läuft, als es die PS3 ist. Eine butterweiche Framerate, eine tolle Weitsicht und beeindruckende Wassereffekte zeigen die Vorzüge der PS4. Auch nett: Per Klick auf das Touchpad öffnet sich die Karte des Spiels, die ebenfalls per Toucheingaben bedient wird. Die Kontrolle des Cursors auf der Karte funktioniert gut, nur leider verzögert. Ein deutlicher Lag macht sich beim Wischen auf dem Touchpad bemerkbar, was aber zu verkraften ist. Die Next Gen Fassung von Assassin’s Creed 4 macht eine gute Figur, allerdings ist es immer noch das selbe Spiel. Wer den Titel für die PS3 schon hat, sollte sich zwei Mal überlegen, ob ihm die leichten optischen Verbesserungen einen erneuten Kauf wert sind. Ich bin aber sehr gespannt darauf zu sehen, was Ubisoft aus den Ärmeln schütteln kann, wenn ein neuer Ableger von Grund auf für die PS4 und ihre Power geplant wird.
Der erste Titel im Lineup von Playstation Plus war ebenfalls anspielbar und machte eine gute Figur. Das Konzept ist simpel und doch genial. Die Protagonistin hat die Fähigkeit, ihr Schattenbild zu steuern und so findet ihr euch wieder im stetigen Wechsel zwischen „echtem“ virtuellen Abbild und Schattenbild. Lichtquellen spielen in Contrast eine essentielle Rolle; manche sind bereits auf Position, andere müsst ihr erst zum Strahlen bringen, um anschließend Sillouetten an die Wand zu zaubern. Die Demo präsentierte schön, dass es jenseits der Ziele auch versteckte Sammelware gibt, die euch dazu motiviert, eure ganze Umgebung nach besteigbaren Schattenrissen abzutasten. Präsentiert wird Contrast in einem sehr interessanten Art-Style und auch die Musikauswahl trägt zum 20er-Jahre-Flair bei. Ich bin begeistert und habe meine erste Indie-Perle gefunden, die zum Launch für mich genau so eine Daseinsberechtigung haben wird, wie die „großen“ Spiele.

Epilepsie-Gefahr! Das schreite Resogun mich förmlich an, als ich das Spiel gestartet habe. Lauter schrille Farben, aufleuchtende Effekte und jede Menge Action sind eine gute Mischung für ein Shoot ‚em Up. Besonders interessant macht den Titel das Zylinder-artige Schlachtfeld, das ihn von Genrekollegen abhebt. Die Navigation des kleinen Schiffes funktioniert super und das ist auch bitter nötig. Denn nur wer stets konzentriert alle entgegenströmende Objekte beobachtet, kommt durch das Level. Der Twin-Stick-Shooter faszinierte mich sowohl im Konzept als auch in der Optik. Wer hätte gedacht, dass auch solch ein auf den ersten Blick simpel erscheinender Indie-Shooter mit den Muskeln der PS4 spielen kann? Bei all den Explosionen fliegen im wahrsten Sinne des Wortes die Fetzen. Die Partikeleffekte sind atemberaubend und es ist einfach hübsch anzuzehen. Das Effektefeuerwerk kann genau wie Knack auch im Coop genossen werden. Nicht zuletzt, da auch dieser Titel Teil der Playstation Plus Collection ist, solltet ihr den Shooter auf jeden Fall einmal genauer betrachten.
Was ist das denn? Diese Frage stellte ich mir nicht nur beim ersten Anblick des kommenden Indie-Spiels Hohokum, sondern auch noch Minuten später. Grund dafür ist mit Sicherheit, dass dem „Spiel“ kein Tutorial spendiert wurde. Sofort hat es mich aber an die Titel von thatgamecompany erinnert – genau wie bei Flower sitze ich vor dem Bildschirm und entspanne mich durch das Gezeigte einfach mal ein wenig von all der Action, die heute in kaum einem Spiel mehr fehlen darf. Mit einem Schlangen-ähnlichen Etwas lässt sich durch die Spielwelt gleiten. Es geht ums Interagieren mit verschiedenen Objekten, die durch Umkreisung der Schlange zum Leben kommen. Hohokum lädt zum Erkunden ein, ohne jeglichen Druck auf mich zu setzen. Es gibt keinen Punktestand, kein Zeitlimit. Auch wenn Hohokum mit Sicherheit kein Titel ist, der uns zeigt, dass wir in einer neuen Konsolengeneration angekommen sind, ist es schön, dass es weiterhin solche Spiele gibt. Daumen hoch dafür.
Noch ein Spiel der Kategorie unbestimmbar. In der Demo ließ sich die Hochzeit des geben Oktopus erleben. Die Steuerung des Tiers ist hierbei der Kern des Gameplays. Die Trigger L2 und R2 lassen den linken und rechten Tentakel nach vorne schreiten, die beiden Sticks kontrollieren die Arm-Tentakel. Es sieht herrlich schräg aus, wie Octodad sich auf dem Bildschirm fortbewegt. Dennoch ist die hakelige Steuerung nicht nur für den ein oder anderen Lacher gut, sondern auch für Frust. Bereits nach 10 Minuten mit dem „Spiel“ ging mir Kontrolle über die Spielfigur auf die Nerven. Als ich von Octodad genug hatte, kam ich aber wieder einer sehr unterhaltenden Szenerie entgegen. Der Octopus demonstrierte mit unserer Hilfe seine Breakdance-Künste zu einem fetzigen Song. Wenn der Titel mehr solcher aufheiternden Momente haben wird, kann ich über die Probleme beim Navigieren hinwegsehen. Wer auf skurrile Spielkonzepte steht, sollte Octodad zumindest einmal eine Chance geben.

Auch die Augmented Reality Demonstrations-App The Playroom durfte auf dem Event natürlich nicht fehlen. Hier stellt Sony die Möglichkeiten der Kamera zur Schau und verpackt sie in nette AR-Spielereien. Kleine Roboterviecher ließen sich in den Controller einsaugen und in diesem gefangen ordentlich durchschütteln. Genau so lassen sie sich durch das Touchpad hinauswischen, sodass sie sich vor euch auf dem Bildschirm platzieren. Verschiedene Interaktionsmöglichkeiten bieten sich, ihr könnt die Roboter kitzeln oder auch angreifen. Witzig auch, dass die Wesen als ich ihnen zuwinkte es mir gleich taten. Die Erfassung meiner Bewegungen war präzise, wenn auch unspektakulär präsentiert. Ähnliche Interaktion bot schon die PS2 mit den Eye Toy Spielen. Interessanter hingegen war es, die Zusammenarbeit zwischen Kamera und Licht am Controller zu sehen. Die Erfassung der Leuchte verspricht, nette Gimmicks in Spielen hervorzurufen. Wirklich aufschlussreich und umfangreich ist The Playroom leider nicht. Einige grundsätzlichen Möglichkeiten der Kamera werden recht witzig aufgezeigt, aber was die neue Kamera besser als ihre Vorgänger macht, frag ich mich heute immer noch. EyePet zeigte uns auf der PS3 nämlich ein sehr ähnliches Konzept mit wesentlich größerem Umfang. So lange „AR-Pong“ das einzige Spiel innerhalb des Playrooms bleibt, befürchte ich, dass die wenigsten unter uns die App oft starten werden.
Auf der 4ThePlayersLounge bekam ich eine Menge zu sehen – und doch gibt es noch so viel zu entdecken. Besonders an den ersten Kontakt mit dem blitzschnellen Benutzer-Interface erinnere ich mich gern. Ich hätte mit Freude alle Features durchschauen wollen, doch die nicht vorhandene Verbindung mit dem PSN machte mir einen Strich durch die Rechnung. Umso intensiver konnte ich mich also mit den vorgestellten Spielen befassen. Auch wenn das Lauch-Lineup einer Konsole meist eine enttäuschende Angelegenheit darstellt, hält die PS4 mit Sicherheit ein interessantes und vielseitiges Aufgebot bereit, das zeigte mir schon die Hand voll Spiele, die ich in München erleben durfte. Die Konsole scheint zum Launch bereits eine sehr gute Figur zu machen und hat eine noch viel rosigere Zukunft vor sich. Da muss man nur einmal daran denken, welche Sony-Studios bereits eifrig an ihren ersten Next-Gen-Projekten werkeln. Ob die Konsole nun am 29.11.13 vor eurem TV landet oder erst später hängt von eurem Spielegeschmack ab. Dass sie früher oder später aber einen festen Platz in eurem Wohnzimmer verdient hat, liegt nun an Sony zu beweisen. Wir bedanken uns bei Sony Deutschland für die Einladung, die Nostalgie durch bereitgestellte PS1-, PS2 und PS3-Konsolen und die Gastfreundlichkeit und wünschen Sony mit der PS4 natürlich nur das Beste!