Star Ocean The Second Story R – Gamescom-Vorschau zur JRPG-Neuauflage in 2.5D

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Die Star Ocean-Reihe gehört zu den bekanntesten Spielen, welche das JRPG-Genre zu bieten hat. Auch wenn die letzten Ableger nicht nur mit Lobeshymnen empfangen wurden, erfreut sich die Serie trotzdem großer Beliebtheit. Das liegt mitunter an den ersten Star Ocean-Titeln, welche nicht selten als Genreklassiker gehandelt werden. Der zweite Teil hat den Ruf, das beste Spiel der Reihe zu sein. Square Enix dürfte die Entscheidung, genau für diesen Teil ein Remake in Auftrag zu geben, daher leicht gefallen sein. Die Neuauflage trägt den Namen Star Ocean The Second Story R und hat viele Neuerungen und Änderungen im Gepäck. Ich durfte die neue Version auf der gamescom 2023 anspielen und berichte euch nun von meiner Erfahrung mit der Nintendo Switch-Fassung.

Science Fiction-Geschichte aus zwei unterschiedlichen Perspektiven

Als jemand, der den zweiten Teil im Original nicht gespielt hat, war ich doch recht schnell in den Bann des Spiels gezogen. Ich konnte den Anfang des Spiels ausprobieren und lauschte gespannt den Erzählungen, welche in den ersten Zwischensequenzen wiedergegeben werden. Ich kann nach nur einer Stunde mit The Second Story R noch keine konkrete Meinung zur Weltraum-Geschichte und den Charakteren äußern. Angefixt bin ich jedoch allemal, um herauszufinden, was es mit der gelobten Story des Titels auf sich hat. Zudem interessiert mich, wie das “Dual Protagonist System” zur Geltung kommen wird. Im Termin wurde mir erklärt, dass Spieler die Wahl haben, entweder mit Claude oder Rena die Reise zu starten. Die Wahl des Protagonisten würde Einfluss auf die Verbündeten haben, welche sich uns anschließen können. Außerdem werde die Geschichte je nach Figurenauswahl aus unterschiedlichen Perspektiven präsentiert.

Schlauchige Wege und der Wegfall von Zufallskämpfen

Der Titel von Square Enix lässt seine Spieler auf einer Weltkarte Orte zum Bereisen auswählen. Die von mir in der Demo gesehenen Umgebungen waren weitestgehend linear gestaltet. Manch eine Abzweigung führte zu einem optionalen Schatzfund oder Kampf, doch es gab zumeist einen hauptsächlichen Weg zum Voranschreiten in der Story bzw. in der aktuellen Quest. Neben einer hauptsächlichen Quest wird das Spiel auch viele Nebenaufgaben zu bieten haben.

Unterwegs lauern Feinde in den bereisten Arealen. Anders als das Original, so ließ ich es mir erklären, finden in The Second Story R keine klassischen Zufallskämpfe mehr statt. In den Umgebungen sind Feinde nun zu sehen, bevor man gegen diese in den Kampf zieht. Dies macht es in gewissen Situationen möglich, Kämpfe gänzlich zu vermeiden.

Echtzeit-Action mit Effektefeuerwerk

Die Bewegung in den Gefechten findet in Echtzeit statt. In einer kleinen Arena können wir die Figuren in alle Richtungen steuern und die gezeigten Gegner flankieren. Der Spieler kann mit einer Nahkampfwaffe zuschlagen oder zwei verschiedene Fähigkeiten nutzen, welche in regelmäßigen Abständen zur Nutzung bereit stehen. Im Kampf kann der Spieler die Kontrolle zwischen den Charakteren in der Party wechseln. Weiterhin können sich zwei Figuren, welche nicht direkt auf dem Schlachtfeld stehen, mit zusätzlichen Fähigkeiten temporär in den Kampf einschalten. Die Möglichkeit zum Ausweichen und Betäubung des Gegners bei richtigem Timing rundet das Kampfsystem ab.

Die Gefechte erscheinen im ersten Kapitel des Spiels noch sehr simpel. Doch spätestens, nachdem ich einen Spielstand geladen hatte, auf dem es eine volle Party mit Charakteren auf Stufe 35 zu erleben gab, fühlte sich das Geschehen deutlich chaotischer an. Die Effekte zur Angriffsausführung füllen gerne mal den gesamten Bildschirm, sofern zwei oder mehr Figuren gleichzeitig tätig werden. Das kann unübersichtlich werden, was mir das rechtzeitige Ausweichen bei Gegnerangriffen erschwerte. Mir hat aber gefallen, wie mächtig ich mich als Spieler mit dem Arsenal an Figuren und Manövern fühlte. In der Demo hatte ich die Möglichkeit, die Partymitglieder, deren Fähigkeiten, Waffen und Rüstungen anzupassen. Mangels ausreichender Zeit beschäftigte ich mich aber nur kurz mit diesem Aspekt. Das Gezeigte hat mir aber Lust darauf gemacht, mich bei der Partyzusammenstellung und den Skill-Repertoires auszutoben.

Gespannt bin ich hingegen auf die Schwierigkeiten, welche The Second Story R bieten wird. In der Demo wirkten die Herausforderungen wenig ausbalanciert. Die meisten Feindesbegegnungen waren innerhalb von fünf Sekunden bereits wieder vorbei, so dass sich der Kampf fast nicht gelohnt hat. Gegen einen Gegner tat ich mich jedoch so schwer, dass ich mit nur wenigen Treffern die volle Gesundheitsleiste von mehreren Figuren verloren hatte. Als neuer Spieler, der nach wenigen Minuten mitten ins Spiel geworfen wird, kann ich keine Einschätzung darüber treffen, wie fordernd der Titel sein wird. Standardmäßig wird der Titel mit der Schwierigkeitsstufe “Erde” begonnen. Wer es gerne schwerer mag, kann die „Galaxie“- oder gar “Universum”-Schwierigkeit wählen.

Charmante Grafikneugestaltung im 2.5D-Look

Star Ocean The Second Story R hat nicht nur Kämpfe und das Party– und Ausrüstungsmanagememt zu bieten. In den sogenannten “Privaten Aktionen” lernen Spieler außerhalb von Kämpfen neue Details zu den Gruppenmitgliedern und der Spielwelt kennen. Jede wichtige Figur bietet mehrere dieser Ereignisse, welche sich im Laufe des Spiels erleben lassen. Bei den Konversationen werden hübsche Artworks der Charaktere angezeigt, die für The Second Story R neu erstellt wurden.

Mir hat die moderne Gestaltung der Figuren gefallen. Es wird sicherlich auch Leute geben, welche die Original-Grafiken präferieren. Auf Nachfrage hieß es, dass man die Charakter-Artworks zwischen dem PSX-Original, der PSP-Version und der neuen Fassung wechseln kann. Prompt probierte ich dieses Feature aus, stellte jedoch fest, dass sich das Artwork nur auf der “Status”-Seite im Menü ändern ließ. Spontan konnte man mir nicht beantworten, ob es sich dabei um einen Fehler handelt oder dies so gedacht ist. Auch wenn mir der neue Anime-Stil der Figuren gefällt, würde ich mich dennoch über die Möglichkeit freuen, das Artwork nicht nur in der Menü-Ansicht, sondern auch im Spiel ändern zu können.

Apropos Grafik: Neben den neuen Figuren-Artworks, welche bei den Konversationen zu sehen sind, hat das Spiel eine optische Runderneuerung erhalten. Square Enix spricht von einer 2.5D-Optik. Diese äußert sich darin, dass die Umgebungen dreidimensional dargestellt werden, die Charaktere aber im 2D-Pixel-Look erstrahlen. Mir hat diese Darstellung sehr gut gefallen. Es kommt ein Retro-Feeling herüber, gleichzeitig sieht das Spielgeschehen durch die neu animierten 3D-Areale modern aus.

Guter Ersteindruck von der Switch-Fassung

Ich habe auf der Nintendo Switch im Handheld-Modus gespielt, auf der die Grafik besonders hübsch wirkte. Auf dem OLED-Display der Switch kamen sämtliche Farben und der Grafikstil sehr gut zur Geltung. Die Optik war von Kantenflimmern geplagt, doch der Grafikstil kaschierte dies recht gut, so dass das Aliasing nicht ständig ins Auge stach. Die Switch-Version läuft mit einem Begrenzung auf 30 FPS, auf PC und PS5 sollen 60 FPS möglich sein. In den von mir gespielten Kämpfen konnte die Switch trotz eines ansehnlichen Effektefeuerwerks die angepeilte Framerate gut halten, Einbrüche der Bildrate nahm ich nicht wahr. Somit ergab sich der Eindruck einer hochwertigen Switch-Umsetzung. Kurze Ladezeiten bei Tod oder Schnellreise bestätigten diesen Eindruck.

Vorläufiges Fazit

Star Ocean: The Second Story R hat mir als JRPG-Fan Lust auf mehr gemacht. Die Story und Figuren wirken interessant, so dass ich nach meiner kurzen Session gerne mehr über die Science Fiction-Welt erfahren möchte. Die Kämpfe sind schnell gestaltet, bieten flotte Action in Echtzeit mit schicken Animationen und Effekten. Der von Square Enix als 2.5D-Ästhetik beschriebene Grafikstil sorgt für eine ansehnliche Darstellung von Umgebungen und Figuren. Mit neuen Charakter-Artworks, dem neu arrangierten Soundtrack und Quality of Life-Verbesserungen haben auch Kenner des Originalspiels einen Grund, den zweiten Star Ocean-Teil als Remake erneut zu erleben. Ich bin gespannt, wie mir die “Privaten Aktionen” zum Ausbauen der Figurenbeziehungen außerhalb der Gefechte gefallen werden, welche raffinierten Gameplay-Mechaniken das Spiel im Detail bereithalten und wie viel Inhalt und Abwechslung das JRPG letztlich bieten wird.

Star Ocean The Second Story R soll am 02. November 2023 für PC (Steam), Nintendo Switch und PS4 sowie PS5 erscheinen.

Star Ocean The Second Story R – Gamescom-Vorschau zur JRPG-Neuauflage in 2.5DAXYO.

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