Heute möchte ich euch mal etwas anderes vorstellen. Ich wurde zu einer Pressevorführung zum psychologischen Horrorfilm Talk To Me. Dieser wurde von den Zwillingsbrüdern Danny und Michael Philippou gemacht, die auf ihrem YouTube-Channel RackaRacka verschiedene Horror- und Actionfilme (es gibt auch ein paar Videos basierend auf Videospielen) parodieren und damit ziemlich erfolgreich sind. Nun hatten sie die Gelegenheit, einen vollständigen Horrorfilm zu inszenieren und zeigen dabei auch ihr Können auf.
Vielen Dank an PURE Online und den Passage Kinos für diese Möglichkeit.
Seht hier noch einmal einen Trailer zum Film:
Die Geschichte von Talk To Me:
Gleich zu Beginn von Talk To Me befinden wir uns auf einer Party, auf welcher ein junger Mann nach Duckett sucht, der anscheinend gerade etwas durchdreht. Er findet ihn eingeschlossen in einen Raum, in welchen er einbricht und ihn dann mit nach Hause nehmen will. Doch plötzlich sticht ihm sein Bruder in die Seite mit einem Messer, bevor er sich damit selbst umbringt.
Nach einem Szenenwechsel begleiten wir unsere Hauptcharakterin Mia, welche nach dem vermeintlichen Selbstmord ihrer Mutter, sich mehr in die Familie ihrer besten Freundin Jade eingelebt hat und quasi dazu gehört. Diese trifft sich nun mit dem Exfreund von Mia, weswegen sie nicht darauf achtet ihren Bruder Riley abzuholen, weswegen dieser stattdessen Mia ruft. Auf der Rückfahrt treffen sie auf ein überfahrenes Känguru, wobei Riley Mia darum bittet, dass Tier von seinem Leid zu erlösen, sie es aber einfach nicht schafft. Zu Hause angekommen, sehen sie Videos von einer Mitschülerin, in welchen sie anscheinend mit weiteren Partybesuchern sich von Geistern besessen lassen, was Mia und Jade natürlich als Fake abtun, aber trotzdem daran interessiert sind. Somit gehen sie gemeinsam mit Riley auf die nächste Party und erleben dort das Ritual mit. Dafür haben sie eine einbalsamierte Hand, welche man mit der eigenen umschließen muss. Daraufhin sagt man „Talk to me“ (zu deutsch: Sprich zu mir), woraufhin man plötzlich einen zufälligen Geist sieht. Nach den Worten „I let you in“ (Ich lass dich rein) dringt der Geist in den eigenen Körper ein und kann somit über die besessene Person kommunizieren. Natürlich gibt es dort eine Regel. Der Geist darf höchstens 90 Sekunden in einem Körper stecken, sonst würde er sich an die Person heften und sie damit in den Tod treiben, um sich die Seele zu holen. Da das Ganze aber wie eine Droge wirkt, artet dies natürlich schnell aus, zu mal ein Geist auch Mias verstorbene Mutter zu sein scheint.
Die Story hat zu Beginn schon ein schnelles Tempo und zieht einen gleich in den Bann. Nach der Eröffnungssequenz schaltet die Geschichte aber erstmal einen Gang runter, um die Charaktere und ihre Beziehungen aufzubauen, wobei dies sich aber in den späteren Szenen dann auszahlt. Wie schon erwähnt, zieht Talk To Me mit der Besessenheit durch die Geister schon fast ein Gleichnis mit Drogenabhängigkeit. Die Besessenen beschreiben den Vorgang, wie ein Glühen im Inneren zu haben und das man quasi nur auf dem Beifahrersitz währenddessen sitzt. Hinzu kommt noch ein klares Bild der Mitmachkultur, bei der Mia dies eigentlich nur mitmacht, um ein Teil der Gruppe zu sein, bis sie ihre Mutter hört.
Die Schauspieler:innen:
Alle Schauspieler:innen schienen sehr viel Spaß am Set zu haben, was vor allem in den Besessenheitsszenen in Talk To Me zu sehen ist. Während einige Charaktere sehr ruhig und zurückhaltend wirken, können die jeweiligen Personen dort alles rauslassen. Dadurch wirkt die Leistung durchweg überzeugend und reiht sich definitiv zu den Stärken des Films ein.
Die visuellen Aspekte von Talk To Me:
Talk To Me sieht während seiner ganzen Laufzeit wirklich gelungenen aus. Die Geister sehen sehr überzeugend nach toten Menschen aus und werden durch Schatten und Perspektiven sehr klug eingesetzt. Jedes Mal, wenn eine Person besessen wird, fährt die Kamera quasi mit dem Geist in den Mund, von der Seite zu sehen, was den Film noch einmal immersiver wirken lässt. Durch die visuellen Mittel wird überzeugend der Wahnsinn dargestellt, der nach und nach die Charaktere durch die Geister begleitet.
Der Sound:
Talk To Me ist oftmals ein sehr ruhiger Film, was Hintergrundmusik angeht, was die Unsicherheit mit verschiedenen Situationen, egal ob nun Liebe, klärende Gespräche oder eben Besessenheit, ganz gut unterstützt. Auf den Partys wird natürlich viel fröhliche Musik gespielt, die auch die Besessenheitsszenen begleitet, als alles noch wie im Rausch ist. Doch als es dann ausartet, wendet sich auch die musikalische Begleitung zu einer viel Düsteren und Bedrohlichen. Ich habe den Film auf Englisch mit deutschen Untertiteln sehen können. Während ich noch bei der Sichtung der englischen Trailer befürchtete, dass man nicht soviel verstehen würde, waren die Stimmen im Film sehr viel klarer und deutlicher, weswegen man, wenn man der englischen Sprache mächtig ist, die Untertitel nicht mal zwingend benötigte.
Fazit:
Mit Talk To Me erhaltet ihr einen wirklich gelungenen Horrorfilm von den Gebrüdern Philippou. Die Story ist sehr interessant erzählt und schafft es mit seinen Analogien zu Drogenkonsum und der Mitmachgesellschaft auch wichtige Themen anzusprechen, sie aber auch gelungenen auf einen Film über Besessenheit zu übertragen. Die Schauspieler:innen sind durchweg überzeugend und dürfen sich als Besessene wirklich austoben. Zwar hat der Film kurz nach der überzeugenden Eröffnungssequenz ein paar Längen, doch sind diese wichtig für die späteren Ereignisse, wenn der Film dann wieder an Tempo zunimmt. Visuell steht der Film auch größeren Hollywoodproduktionen im selben Bereich in nichts nach und zieht einen damit noch mehr in den Bann. Fans von psychologischen Horrorfilmen können hier definitiv mal reinschauen, wenn der Film am 27.07.2023 in die deutschen Kinos kommt.
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