Die gamescom 2017 ist vorbei! Eine Woche voller Ankündigungen, Eindrücken, Veranstaltungen, Technik und natürlich Videospielen. Sich auf ein einziges Highlight zu beschränken grenzt an die Unmöglichkeit – stattdessen wollen wir euch einfach ein paar unserer Eindrücke der vergangenen Woche schildern. Um alle Spiele ausreichend zu beleuchten geschieht dies in zwei Artikeln – im ersten Teil warten unter anderem Berichte zu Detroit: Become Human, Star Wars: Battlefront 2 und Super Mario Odyssey.

Star Wars: Battlefront 2

Einer der größten Stände der gamescom kam 2017 von Electronic Arts: [amazon_textlink asin=’B06Y67QHV4′ text=’Star Wars: Battlefront 2′ template=’ProductLink‘ store=’mapd-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’4909ade2-8bfc-11e7-8ef5-41bd7015d226′] wurde mit zahlreichen Anspielstationen ausgestellt und versammelte riesige Massen von Fans. Schon der Vorgänger sorgte für einen großartigen Hype, konnte diesem aber leider nicht in sämtlichen Aspekten gerecht werden. Im Endeffekt litt der First-Person-Shooter hauptsächlich an zu wenig Inhalt – zu schnell nutzten sich die wenigen Maps ab. Doch die Entwickler von Dice versprechen Besserung: Star Wars Battlefront 2 scheint auf die gleichen Stärken des Vorgängers zu setzen und gleichzeitig wesentlich ambitionierter zu sein. Neben einer Einzelspielerkampagne wird auch im Mehrspielermodus neuer Content versprochen. Unter anderem sind jetzt auch die Klonkriege dabei, das Levelsystem wird verändert und es sind weitere Charaktere spielbar.

Die Weltraumschlacht, die ich auf der gamescom spielen durfte, war jedenfalls sehr packend. Erneut verteidigt Star Wars: Battlefront 2 die immens hohe Messlatte in Sachen Grafik und Sound – selten hat man in einem Shooter ein so intensives Mittendrin-Gefühl erlebt. Und die Inszenierung, die Dice in einer Mehrspielerschlacht bewerkstelligt, ist auch fantastisch. Überall gibt es etwas zum Abschießen oder Verteidigen, im Laufe des Kampfes verändern sich die Spielziele und die Shooter-Action macht einfach riesigen Spaß! Die Zeichen stehen also gut, dass Star Wars: Battlefront 2 die größten Probleme des Vorgängers bereinigt und gleichzeitig seine gewohnten Stärken ausspielt – ich bin gespannt!

Life is Strange: Before the Storm

[amazon_textlink asin=’B019GQ1FL6′ text=’Life is Strange‘ template=’ProductLink‘ store=’mapd-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’6608c6bc-8bfc-11e7-8d13-b9b68a0a35cb‘] kam aus dem Nichts und konnte Fachpresse und Spieler begeistern. ähnlich wie die Spiele von Telltale Games oder Quantic Dream setzte auch das Spiel von Dontnod Entertainment auf Entscheidungen des Spielers, die auch noch später im Spiel von großer Bedeutung sein würden. Neben den sehr interessanten hematiken zwischen Mobbing, Suizidgedanken, Behinderungen, Verlusten und weiteren Problemen der Jugend konnte das Adventure noch mit einem weiteren Feature punkten: Zeitreisen. Max Caulfield, der Protagonistin von Life is Strange, war es nämlich möglich in der Zeit zurückzureisen und Entscheidungen nachträglich zu verändern. Was in Film & TV schon etliche Male behandelt wurde, gestaltete sich in Life is Strange gerade dank der neuen spielerischen Möglichkeiten als sehr interessant.

Als mit Life is Strange: Before the Storm ein Prequel zum Spiel angekündigt wurde, war ich trotz der überzeugenden Vorlage sehr skeptisch, doch wurde eines besseren belehrt. Der Hauptcharakter wurde mit Max‘ bester Freundin Chloe sehr gut besetzt, da sie schon im Hauptspiel einer der tiefgründigeren Charaktere war. Auch scheinen Deck Nine Games, welche die Prequel-Arbeiten für Dontnod übernehmen, sich den wichtigen Faktoren aus Life is Strange bewusst zu sein. Erneut erwarten Spieler zahlreiche Entscheidungsmöglichkeiten, die mal kleine Details und mal großartige Auswirkungen mit sich ziehen. Da es Chloe nicht möglich ist durch die Zeit zu reisen, hat man sich für ein neues Backtalk-System entschieden. Bei diesem gilt es in Dialogen gut aufzupassen, um Argumentationen durch passende Konter-Antworten für sich zu gewinnen. Nicht ganz so aufregend wie die Vergangenheit zu verändern, aber offensichtlich ein gelungener Ersatz. Ich bin also gespannt auf Life is Strange: Before the Storm und freue mich auf ein Wiedersehen mit diversen Figuren und Schauplätzen aus dem Hauptspiel!

Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs

Müsste ich mich für das niedlichste Rollenspiel der gamescom 2017 entscheiden, würde mir die Wahl nicht schwer fallen. [amazon_textlink asin=’B073G14J1Y‘ text=’Ni No Kuni 2: Schicksal eines Königreichs‘ template=’ProductLink‘ store=’mapd-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’7a0002d2-8bfc-11e7-9984-ffdead927735′] setzt genau an den Vorgänger an und präsentiert sich wieder in hervorragender Anime-Optik – fast so, als wäre Studio Ghibli weiterhin an Bord. Nicht nur die Umgebungen sind malerisch, auch das Charakter- und Monsterdesign ist fantastisch. Störend fand ich lediglich den Look der Protagonisten auf der Overworld. Die dort verwendeten 3D-Modelle wirken wesentlich unschöner als die Varianten aus dem Vorgänger auf der Playstation 3.

Spielerisch war das, was ich in der kurzen Demo erleben konnte, bislang relativ unspektakulär. Das Kampfsystem wurde generalüberholt und spielt sich jetzt wesentlich schneller, haute mich aber bislang nicht vom Hocker. Vielleicht war es auch den Demo-Umständen und dem wahrscheinlich noch sehr frühen Ausgangspunkt im Spiel geschuldet, aber wirklich anspruchsvoll oder taktisch fordernd war das JRPG leider noch nicht. Trotzdem sollten sich Rollenspielfans den 19. Januar 2018 im Kalender markieren: kann das Spiel in seinem Charme und der Erzählweise an die Qualitäten des Vorgängers anknüpfen, könnte uns hier ein echtes Rollenspiel-Highlight bevorstehen.

South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe

Nachdem es inzwischen mehrmals verschoben wurde, soll [amazon_textlink asin=’B01IHVGPPC‘ text=’South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe‘ template=’ProductLink‘ store=’mapd-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’91c86bab-8bfc-11e7-84b9-4ba368b91d6f‘] im Oktober endlich für Playstation 4, Xbox One und PC in den Läden stehen. Und es wird Zeit: als großer Fan der South-Park-Serie freut es mich, dass Ubisoft es offensichtlich erneut verstand, den Humor der Animationsserie auch in Videospielform umzusetzen. Ein kurzer Einblick: auf der Suche nach einer verlorenen Katze verschlägt es den Spieler in einen Stripclub (Wohin auch sonst?), in dem eine der Stripperinen einen Hinweis über den Standort des Vierbeiners haben soll. Um weitere Informationen zu erhalten, sehen sich die South-Park-Kids gezwungen, zwei betrunkenen Männern in Minispielform einen Furz-Lapdance zu geben. Nachdem wir uns anschließend in einem rundenbasierten Rollenspielkampf bewiesen haben, müssen wir noch schnell dem DJ einen Gin Tonic mit Körperflüssigkeiten und Rattenkot unterjubeln um an unser Ziel zu gelangen – ja, South Park bleibt seinem Namen weiterhin treu.

South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe ist dabei sicherlich nicht das durchdachteste Rollenspiel mit dem tiefgehendsten oder innovativsten Kampfsystem. Stattdessen hat es aber eine ganze Menge Charakter, humorvolle Details in jeder Dialogzeile und Fanservice bis zum geht nicht mehr. Wem der Vorgänger Stab der Wahrheit gefallen hat, der macht mit South Park: Die rektakuläre Zerreißprobe gewiss nichts falsch. Wer bisher allerdings nix mit dem teilweise grenzwertigen Humor der Animationsserie anfangen konnte, wird auch mit der neusten Videospielumsetzung mit Sicherheit kein Fan.

Detroit: Become Human

Würde man mich nach den PS4-Exklusivtiteln fragen, die ich am meisten erwarte, dürfte [amazon_textlink asin=’B01B68PSF6′ text=’Detroit: Become Human‘ template=’ProductLink‘ store=’mapd-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’a09247bd-8bfc-11e7-a767-b78c4eccf9f8′] auf keinen Fall fehlen. Dabei sollte ich meine Vorfreude eigentlich zurückhalten, schließlich war Beyond: Two Souls – das vorherige Spiel von Quantic Dream – eine riesige Enttäuschung. Doch genauso haben die Detroit-Macher mit Heavy Rain auch eine der spannendsten Erfahrungen auf der Playstation 3 zu verschulden. Mit der großen Hoffnung, Detroit: Become Human kann an die Qualitäten von Heavy Rain anschließen, warte ich also sehnlichst auf den Erscheinungstermin von Detroit: Become Human.

Und es könnte tatsächlich etwas werden: in der spielbaren Gamescom-Demo wurde erneut klar, welche Vision Designer David Cage vorschwebt. Neben umfassender Entscheidungsfreiheit und Storyentwicklungen, die maßgeblich durch Aktionen des Spielers geleitet werden, sind es vor allem emotionale Momente, die Cage mit Detroit: Become Human einfangen möchte. Hilfreich ist dafür die erneut fantastische Motion-Capturing-Arbeit, die das französische Studio geleistet hat. Gepaart mit einem bisher positiv auffallenden Voice-Acting sorgte Detroit: Become Human schon in der Demo für hohe Immersion. Spannend fand ich neben dem Sci-fi-Setting rund um Vermenschlichung von Androiden auch die spielerische Detektivarbeit, die mir nicht nur weitere Hintergrundinformationen beschert, sondern auch Auswirkungen auf meine späteren Optionen im Spiel hat. Leider ist es schwer, aus den wenigen Spielminuten eine Prognose für die letztendliche Qualität des interaktiven Films zu erstellen – generell macht Detroit: Become Human aber Hunger auf mehr.

PlayLink: Frantics & Wissen ist Macht

Im Rahmen der neuen PlayLink-Reihe möchte Sony eine Reihe von Casual-Games auf die Playstation 4 bringen. Der Clou dabei: es werden nicht mehrere Controller benötigt, da jeder Spieler mit seinem Smartphone und entsprechender PlayLink-App mitspielen kann. Den Anfang machte bereits That’s You – ein Spiel, in dem man Punkte sammelt, kann man die Antworten seiner Mitspieler gut einschätzen. Das Konzept klang schon dort sehr rudimentär, eine liebevolle optische Gestaltung und das problemlose Verbinden der Smartphones mit der PS4 sorgte aber dafür, dass dieses simple Spiel das Potenzial zum Party-Hit bekam.

Zwei weitere Spiele der Reihe konnte ich auf der gamescom 2017 anspielen. Bei Frantics handelt es sich um eine Minispielsammlung für bis zu vier Spieler. In kleinen Geschicklichkeitsspielen müsst ihr euch mit euren Mitspielern messen, wobei besonders die Tatsache, dass manchmal auch zwei Spieler gewinnen können, für eine Menge Chaos sorgt. Man verbündet sich plötzlich gegen führende Spieler, wirft sich gegenseitig Beleidigungen an den Kopf und lacht eine ganze Menge. Auch hier ist die Präsentation mit ulkigen Tieren als Spielfiguren wieder unfassbar gelungen. Bei Wissen ist Macht handelt es sich hingegen um ein Quizspiel, bei dem man nicht nur teilweise sehr abstruse Fragen gestellt bekommt, sondern auch Mitspieler sabotieren kann.

Sowohl Frantics als auch Wissen ist Macht klingen auf dem Papier sehr unbesonders, dasselbe galt aber auch für That’s You. Doch die PlayLink-Spiele bringen den guten alten Couch-Coop zurück in die heutige Konsolengeneration und beweisen, dass es für viele Lacher oft nur die richtige Runde an Freunden braucht- Dass auch diese Spiele wieder für den ein oder anderen Abend unterhalten können, steht für mich also außer Frage. Viel wichtiger ist allerdings der Umfang: laufen sich die Konzepte bereits nach wenigen Spielrunden tot oder können sie auch zum langfristigen Multiplayer-Hit taugen?

Super Mario Odyssey

Das große Gamescom-Highlight seitens Nintendo war dieses Jahr definitiv [amazon_textlink asin=’B01MUBNPYP‘ text=’Super Mario Odyssey‘ template=’ProductLink‘ store=’mapd-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’cec07c31-8bfc-11e7-955a-cbc4fa60819c‘]. Bereits nach wenigen Sekunden hat man auch nach längerer Mario-Abstinenz wieder alle grundlegenden Aspekte der intuitiven Steuerung erlernt, schließlich liegt auch dem neusten 3D-Mario ein ähnliches Grundgerüst wie den letzten Ablegern zugrunde. Ein paar neue Elemente gibt es dann aber doch: in erster Linie ist das natürlich die neue Weltenstruktur, die dem Plattformer vorliegt. Die einzelnen Level sind ähnlich wie in Super Mario 64 oder Super Mario Sunshine sehr großräumig gestaltet. Die Umgebungen laden zur Erkundung ein, bieten diverse Minispiele, Nebenaufgaben und kleine Geheimnisse an jeder Ecke.

Außerdem wurde das Moveset des Klempners um Würfe seiner Mütze erweitert. Zwar lassen sich damit auch Gegner besiegen und Kisten zerstören, spannender ist aber die Tatsache, dass man damit auch kurzzeitig die Kontrolle über einige von Marios Widersachern erhalten kann. Die temporären Flüge als ikonischer Kugel-Willi fügen sich dabei hervorragend in bisherige Features ein und machen das kreative Leveldesign nach wie vor zu einem der besten des Genres. Großartig zu bemängeln habe ich abseits der teilweise etwas hakeligen Sprungkontrolle zwar nichts, irgendwie fehlte mir bei Super Mario Odyssey aber der große Wow-Effekt, den ich beispielsweise bei einem Super Mario Galaxy verspürt habe. Trotzdem: ein routinierter Super Mario sorgt dank einigen frischen Impulsen für ein unterhaltsames Jump’n’Run, das durchaus für einen großen Schub der Switch-Verkaufszahlen sorgen könnte. Kein Wunder also, dass Super Mario Odyssey als bestes Spiel der gamescom 2017 ausgezeichnet wurde.

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