Releasetermin: 27.10.2017

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Action-Adventure
Entwickler: Ubisoft Montreal
Herausgeber: Ubisoft

 

Bestellen bei Amazon.de

 

 

Das erste Assassin’s Creed kam vor so ziemlich genau 10 Jahren heraus. Seitdem erscheinen regelmäßig neue Titel der Ubisoft-Reihe. Da aber die Qualität und auch die Verkaufszahlen mit den letzten Spielen abgenommen hat, entschied man sich dazu, der Serie ein Jahr Pause zu gewähren. In 2016 erschien kein Hauptspiel der Assassinenwelt. Man nahm sich ein zusätzliches Jahr der Entwicklungszeit, um den neuen Titel auf Hochglanz zu bringen. Merkt man das dem kürzlich erschienenen Assassin’s Creed Origins an? Findet es heraus.

In der Welt der Pharaonen

Bevor ich mit meinem Review anfange, möchte ich an dieser Stelle betonen, dass ich ein großer Fan des Antiken Ägypten bin. Ich finde, dass die Wüste der Sahara etwas Magisches hat. Ich liebe die Götter der ägyptischen Mythologie. Ich schaue mir gerne ägyptische Hieroglyphen an, ohne das Abgebildete zu verstehen. Ich bin der Meinung, dass die Pyramiden von Gizeh absolut faszinierend sind und ich könnte mir stundenlange Dokumentationen ansehen, die die Entstehung der gewaltigen Bauwerke zu erklären versuchen. Aus diesem Grund hat Assassin’s Creed Origins quasi schon einen Pluspunkt von mir erhalten, bevor ich überhaupt mit dem Spielen angefangen habe. Und auch wenn ich einiges am Titel auszusetzen habe, möchte ich bereits jetzt schon einmal sagen, dass die Spielwelt von Origins meine Erwartungen mehrfach übertroffen hat. Ich bin mir sicher, dass nicht nur Ägypten-Fans ihren Spaß mit der Erkundung der großen, offenen Welt haben werden. Der Schauplatz, den Ubisoft inszeniert hat, ist das mit Abstand beste Element an Origins. Daher möchte ich euch auch als erstes von diesem Aspekt erzählen.

Die Spielwelt ist nicht nur gewaltig groß, sondern auch prall gefüllt mit vielen kleinen Details. Sowohl visuelle Feinheiten als auch überraschend tiefreichende KI-Muster machen das virtuelle Ägypten der Vergangenheit zu einer der besten Spielwelten seit GTA V und The Witcher 3. Wachen fangen beispielsweise an, Leichen ihre Kollegen aus dem Weg zu schaffen, sobald sie sich sicher sind, dass der Übeltäter nicht mehr in der Nähe ist. Auch die Tierwelt überzeugt mit vielen solcher Details. Die Lebewesen fühlen sich in der Wildnis nicht nur von Hauptcharakter Bayek bedroht, sondern fahren teilweise auch gegen andere Tiere ihre Krallen aus. Flusspferde ernähren sich gerne einmal von nahe gelegenen Leichen. Es gibt so viele Kleinigkeiten zu entdecken, wenn man sich die Zeit nimmt und seine Umgebung auch schlicht mal nur aus dem Schatten heraus beobachtet. Die Spielwelt ist sicherlich die mit Abstand lebendigste, die Ubisoft für die Reihe bisher kreiert hat.

Das Studio wirbt nie mit einer vollständig akkuraten Nachbildung, doch verspricht es stets ein authentisches Erlebnis. Das ist einmal mehr gut gelungen. Die Wahrzeichen und Areale wurden akribisch studiert und durchaus realistisch dem nachempfunden, was Historiker heutzutage über die Region und Zeitepoche wissen. Natürlich wurden dabei auch einige Kompromisse zugunsten des Spielerlebnisses getroffen. Die Welt ist groß, doch sind die Regionen näher zusammengelegt worden, als sie es in Wirklichkeit sind. So reitet man nur minuten- statt stundenlang durch die Wüste, um beispielsweise von der Sphinx in Gizeh zum Leuchtturm von Alexandria zu reiten. Für Fans des Antiken Ägypten ist die Darstellung in Origins fantastisch. Ich freue mich bereits auf den “Touristen-Modus”, den Ubisoft in den nächsten Wochen per Gratis-Update nachliefern möchte.

Blutige Geschichte

Die Handlung von Origins verfolgt die private Rachegeschichte von Bayek von Siwa, die schnell zum übergreifenden Konflikt mutiert. Von seinen Rachegelüsten angetrieben, verschlägt es Bayek in unterschiedliche Orte ganz Ägyptens. Schnell wird klar, dass Origins eine blutrünstige Geschichte erzählt, da der Protagonist sich nicht zufrieden gibt, bis nicht der letzte, der auf seiner Liste steht, gefallen ist. Die Aktionen von Bayek fallen zumeist äußerst barbarisch aus, was für die Zeitperiode aber nur allzu passend wirkt. Das Spiel arbeitet immer wieder mit Flashbacks, um die Rache der Hauptfigur zu ergründen. Ebenfalls steht ihm seine Frau Aya zur Seite, die in wenigen Missionen sogar zum spielbaren Charakter wird. Die Handlung braucht ein wenig, um Fahrt aufzunehmen. Doch spätestens mit der Ankunft in Alexandria zeigt sich, dass hier wesentlich verzwicktere politische Intrigen im Hintergrund vorgehen, als Bayek es zu wissen glaubte. So schließt er sich nicht nur Kleopatra an, sondern lernt auch Caesar kennen. Die hauptsächliche Geschichte, die sich lose an historische Ereignisse klammert, fällt recht solide aus. Ohne zu viel verraten zu wollen, kann ich sagen, dass sie sich toll in das Assassinen-Universum einfügt. Auch gut gefallen hat mir, dass Bayeks private Geschichte dabei nicht in den Hintergrund gerät und Origins den Aspekt der Moral mit einbezieht. Zudem ist die Chemie zwischen Bayek und Aya hervorzuheben, die Szenen mit den beiden stets zum Höhepunkt macht. Die Geschichte ist nett inszeniert, gut geschrieben und eine der stärkeren Handlungen der Reihe. Bayek ist seit Ezio wohl auch mein Lieblingsassassine, unterm Strich haben mich die Erzählung und die Figuren überzeugt.

Vieles beim Alten, und doch mit vielen Neuerungen – zum Beispiel in Form von fordernden Kämpfen

Spielerisch hat sich einiges getan, und dennoch bleibt das grundsätzliche Konzept altbekannt für Serienkenner. Bayek nimmt sich der Probleme der Bürger von Ägypten an, die unter Korruption und Unterdrückung zu leiden haben. Wir sind viel in der Welt unterwegs, um eine Erkundungstour zu machen oder Missionszielen nachzugehen. Die Aufgaben involvieren häufig blutige Gefechte, weshalb ich zunächst auf das neue Kampfsystem zu sprechen komme. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Kämpfe hauptsächlich über simple Kombos ablaufen. Origins legt größeren Wert auf Timing und stellt eine größere Herausforderung dar. Wer sich von Gegnern in der Überzahl umzingeln lässt, sich gegen zu starke Feinde herantraut oder einfach nur unachtsam ist, wird schnell ins virtuelle Gras beißen. Ausweichen, Blocken und Parrieren sind überlebenswichtige Funktionen und genau so muss der Spieler seine Waffenkombinationen aus leichten und schweren Angriffen gut drauf haben. Origins stellt uns dabei verschiedene Waffen zur Verfügung. Schwerter, Speere oder auch Äxte, um mal einige zu nennen, spielen sich allesamt unterschiedlich. Die Angriffskombos sind ansehnlich inszeniert und auch die stetig bleibende Herausforderung trägt dazu bei, dass die rasanten Kämpfe auch nach vielen Stunden noch Spaß machen.

Kameraprobleme und Spaß mit Bögen

Völlig zufrieden bin ich mit dem Kampfsystem dennoch nicht. Das liegt an der Kamera, die in meiner Zeit mit dem Spiel immer wieder etwas bockig war. Mal wird schlicht nicht der richtige Gegner anvisiert, mal springt die Anvisierung mitten im Kampf um. In vielen Fällen hat die anvisierende Kamerasicht einen angenehmen Spielfluß zur Folge, doch kann die vermeintliche Hilfe in manchen Situationen eben auch zu Frust führen.

Doch man muss ja auch nicht immer in den Nahkampf gehen! Nicht umsonst ist Bayek mit einem Bogen ausgestattet. Oder besser gesagt mit mehreren: Auch hier gibt es verschiedene Arten wie beispielsweise den Räubtierbogen und den Kriegsbogen, die unterschiedliche Stärken und somit variierende Einsatzmöglichkeiten haben. Besonders hilfreich ist der Bogen auch beim Reiten, da wir auf dem Reittier sitzend ebenfalls Pfeile verschießen können. Die vermeintlich größte Wirkung erzielt der Bogen aber beim Schleichen. In Assassin’s Creed Origins sind barbarische Gefechte ala Gladiator hin und wieder nicht abzuwenden, doch können sich Spieler über weite Strecken des Spiels auch daran versuchen, möglichst ungesehen und heimlich ihre Ziele auszuschalten.

Aus dem Schatten – und aus der Luft?

Im Stealth-Geschehen wird der Adler Senu zum besten Freund vom gespielten Assassinen. Der Vogel kann nämlich in die Lüfte steigen und sämtliche Areale auf Gefahren und wichtige Informationen absuchen. Wir steuern das Tier und so hilft Senu nicht nur dabei, Schiffe und Kutschen mit geladener Fracht ausfindig zu machen, die nur darauf warten, überfallen und bestohlen zu werden. Auch Tiere werden visuell hervorgehoben, was die Jagd begünstigt. Neben Schätzen kann Senu natürlich auch menschliche Feinde markieren, um so das Eindringen in gut bewachte Gebiete zu erleichtern. Mir hat die Einbindung des Vogels sehr gut gefallen, da Senu sich als logisches und besonders nützliches Feature erweist. Bayek hat aber auch noch andere Hilfsmittel in petto. Er kann unter anderem Gift- und Schlafpfeile sowie Brandbomben freischalten und sogar die Fähigkeit erlangen, wilde Tiere kurzzeitig zu Verbündeten zu machen und Senu zum Killer-Adler ausbilden. Mit seinen vielfältigen Möglichkeiten bietet das Spiel jede Menge unterschiedlicher Herangehensweisen für jede Situation. Wer stets nur stupide von einer Nahkampfschlacht in die nächste rennt und die Abwechslung bemängelt, ist selbst schuld.

Assassingeschehen mit RPG-Einflüssen

Wo wir beim Thema Freischalten sind: Origins wartet mit diversen RPG-Elementen auf seine Spieler. Zum einen gibt es ein übergreifendes Level, das nicht nur auf Bayek, sondern auch seine Feinde zutrifft. Jeder Gegner wird von einer Levelanzeige geziert, was sehr hilfreich ist. Legen wir uns nämlich mit Feinden an, die 2-3 Stufen über uns sind, sehen unsere Überlebenschancen erstaunlich schlecht aus. Mit jedem Levelaufstieg gibt uns der Titel einen Fähigkeitspunkt, den wir in einem Skillbaum ausgeben können. Dabei stehen Verstärkungen in den Kategorien Krieger (hauptsächlich für Nahkampfstärkungen), Jäger (für neue Fähigkeiten mit dem Bogen) und Seher (u.A. zur Freischaltung diverser Hilfsmittel) zur Verfügung. Es hat mich über das ganze Spiel motiviert, meinen Skillbaum immer weiter auszufüllen. Origins bietet viele wirklich spaßigen Fähigkeiten an und liefert seinen Spielern somit auch nach vielen Stunden noch frische Spielelemente.

Neue Waffen, Bogen und Schilde kommen in einer Reihe von Seltenheitsstufen daher, die anhand von Farben gekennzeichnet sind. Mit steigenden “Qualitätsstufen”, immer besseren Angriffs- bzw. Abwehrwerten und einigen netten Nebeneffekten (wie eine Kombokette für erhöhten Schaden oder der “Bluten”-Effekt, durch den der Feind nach einem Treffer für kurze Zeit weiteren Schaden erleidet) sind sehr unterhaltsame Exemplare gegeben. Für mich persönlich sind zwar nur wenige Waffen immer mal wieder herausgestochen und so habe ich mich ganz unspektakulär darauf verlassen, in regelmäßigen Abständen bessere Ausrüstung zu erhalten. Wer eine Waffe aber besonders toll findet, hat die Möglichkeit, diese gegen verdientes Gold auf sein aktuelles Level zu ziehen und die Werte zu verbessern. Da im späteren Spielverlauf dann doch sehr interessantes Loot verteilt wird, freute ich mich über diese Funktion.

Die Basis-Ausrüstung wie beispielsweise die versteckte Klinge, der Brustschutz (Gesundheit), verschiedene Armschützer (Nah- und Fernkampf) wird ebenfalls aufgestuft. Dafür sind verschiedene Materialien nötig. Neben Tierfell und -haut unterschiedlicher Beschaffenheit und Seltenheit werden unter anderem auch Holz und Eisen fällig. Diese Materialien lassen sich in der Welt finden, oder aber von Gegnern in größeren Mengen abnehmen, die ihre Fracht per Kutsche oder Schiff transportieren. Die letzten Aufstufungen, die die meisten Spieler gegen Ende des Spiels freischalten sollten, verlangen zudem einige besonders seltenen Ressourcen, sodass wir auch im “Endgame” noch zum Jagen und Erkunden getrieben werden. Obwohl ich nicht immer Spaß daran hatte, die armen Tiere abzuschlachten, wurde dies aufgrund des unterhaltsamen Kampfsystems zumindest nicht langweilig.

Erstaunlich hochwertig gestaltete Nebenquests

Während ich mich mit der Erkundung und Jagd nach Tieren schon stundenlang beschäftigen konnte, hat Assassin’s Creed Origins unzählige Tätigkeiten auf Lager. Sowohl die Haupt- als auch vielen Nebenmissionen haben mir sehr gut gefallen. Es wird eine bunte Mischung an Missionen mit Eliminierungen, Eskortierungen, Eroberungen, Sammelaufträgen und Untersuchungsaufgaben geboten. Die Bürger von Ägypten haben mit jeder Menge Problemen zu kämpfen, denen sich Bayek gerne annimmt. Ich möchte an dieser Stelle zwei Sachen erwähnen. Zum einen sind die Nebenmissionen in Origins keine klassischen Optional-Aufgaben. Spieler müssen viele dieser Quests bewältigen, da die Story-Missionen immer wieder große Sprünge im Schwierigkeitsgrad machen. Wir müssen uns zwingend aufleveln und die Nebenmissionen sind mit ihrer großen Erfahrungspunkte-Ausbeute die beste Weise dafür. Zum anderen möchte ich eine Entwarnung aussprechen, denn ist dieses Konzept keineswegs störend. Man hat sich spürbar viel Mühe gegeben, die ganzen Figuren der Spielwelt mit interessanten Geschichten auszustatten. Hier wird zwar nicht die Tiefe eines Witcher 3 erreicht, doch haben mir viele Nebenmissionen sowohl geschichtlich als auch spielerisch sogar besser gefallen als manche Hauptaufgabe. Ich war wirklich erstaunt, welch hohe Qualität die Nebenquests bieten.

Und auch abseits sämtlicher Quests haben Spieler dutzende Dinge zu tun. Wir reden hier immer noch von einem Open World-Spiel von Ubisoft, weshalb wir Aussichtspunkte zur “Synchronisation” erklimmen können und etliche Symbole auf der großen Karte und dem Kompass sehen, die Sammelobjekte und kleinere Tätigkeiten andeuten. Während mich dieses Konzept in den letzten Assassin’s Creed-Teilen allmählich angeödet hatte, gelang es den Entwicklern hier besser, die Aktivitäten spaßig zu gestalten. Allen voran die Erkundung von Grabstätten hat mir großen Spaß bereitet, die atmosphärisch in Szene gesetzt ist.

Zahlreiche Tätigkeiten mit gelungener Abwechslung

Es gibt eine Arena, in der man gegen Elefanten in beinharten Gefechten antritt. Im Hippodrom behauptet sich Bayek in Wagenrennen – auch wenn mir das Geschehen hier eher weniger gefallen hat. Besser finde ich da schon die “Prüfung der Götter”. Regelmäßig wird Ubisoft in den nächsten Wochen Kämpfe gegen übergroße Götter anbieten, am Ende winkt eine mächtige Ausrüstung als Belohnung. Nicht ganz so groß, aber ähnlich gefährlich sind die Phylakes. Diese Super-Soldaten werden ab einem bestimmten Level auf uns angesetzt und bieten quasi Bosskämpfe im kleinen Ausmaß. Zudem gibt es in Origins mit Reda einen Händler, der jeden Tag eine spezielle Quest mit ansprechender Belohnung für uns hat. Und auch die seichte Online-Einbindung hat mir gefallen. Wir können menschliche Spieler rächen, indem wir ihre KI-Mörder ausfindig machen und diese ausschalten. Sicherlich ist nicht jede Tätigkeit in Origins gleich spaßig ausgefallen. Allerdings gibt es so viele unterhaltsame Weisen, sich die Zeit zu vertreiben, dass man viele Stunden im Antiken Ägypten verbringen wird. Wenn ihr an einer bestimmten Aktivität keinen Spaß habt, lasst ihr sie einfach aus – das Spiel hält dennoch mehr als genug Inhalt bereit. Ich habe über 40 Stunden gespielt und bei weitem noch nicht alles gesehen oder erlebt.

Microtransactions? Micro Problem!

Im Vorfeld sorgten die Microtransactions für Unmut – zu Unrecht wie ich finde. Ja, es gibt Lootcrates, die sich mit der Ingame-Währung Helix kaufen lassen, die wiederum mit Echtgeld erworben werden kann. Ja es gibt eine Reihe von “Zeitsparern” wie zusätzliche Fähigkeitspunkte und Karten, die den Standort bestimmter Sammlerobjekte markieren. Ich fühlte mich jedoch zu keinem Punkt dazu gedrungen, auch tatsächlich Geld für diese Extras auszugeben. Eine Reihe von speziellen Kostümen für Bayek und sein Reittier stehen bereit, die für mich das spannendste Angebot lieferten. Der Preis von 5€ pro Kostüm schreckte mich allerdings schnell ab. Da der Titel auch regulär dutzende Waffen, Ausrüstungen und Kostüme für den Spieler in petto hat, gibt es im Ubisoft-Store absolut keine Gegenstände, die zwingend gekauft werden sollten. Daher kann ich die Aufregung auch keineswegs verstehen. Wer das Spiel und die Entwickler unterstützen will, tobt sich im Store aus – alle anderen werden nicht benachteiligt.

Unglaublich hübsch und mit wahnsinnig viel Liebe zum Detail

Ich habe Assassin’s Creed Origins auf PS4 Pro und Xbox One X gespielt. Was ich gesehen habe, hat mir regelmäßig den Atem geraubt. Der neue Titel von Ubisoft ist eins der hübschesten Spiele, das derzeit auf dem Markt ist. Die Umgebungen sind bildschön gestaltet und beeindrucken mit vielen kleinen Details. Noch dazu sind die Gebiete sehr abwechslungsreich inszeniert. Egal ob Deshert-, Weiße oder Schwarze Wüste: Origins präsentiert Ägypten in einem wundervollen Gewand. Dabei können besonders die Areale punkten, die mit Natureinwirkungen auch etwas Farbe ins Spiel bringen können. Dank HDR-Technik werden die Farben des Bildes besonders leuchtstark auf unterstützte TV-Geräte gebracht. In Kombination mit der dynamischen Beleuchtung ergeben sich viele Momente, die sich mit einem Bilderrahmen drum herum gut als Kunstwerk machen würden. Der Fotomodus hilft dabei, Spielszenen ansehnlich abzulichten. Viele Screenshots in diesem Artikel habe ich auch mit Hilfe des Fototools geknipst.

Allen voran Großstädte wie Alexandria, Memphis oder Krokodilopolis könnten mit aktueller Technik kaum hübscher gestaltet sein. Die antike Architektur ist wundervoll in Szene gesetzt. Mich hat auch fasziniert, wie lebendig die Städte und generell sämtliche Areale aufgemacht sind. Nicht nur Menschen lassen sich antreffen, sondern auch Tiere. In der Wildnis finden wir einige sehr ansehnliche Tiere. Auch die Animationen aller Figuren ist gelungen. Besonders erwähnenswert sind an dieser Stelle Bayek und sein Reittier. Das Reiten eines Pferdes oder Kamels ist dank geschmeidiger Animationen sehr natürlich dargestellt. Ebenfalls möchte ich die Weitsicht hervorheben. Schon in Ghost Recon Wildlands nutzte Ubisoft eine neue Technik, die eine detaillierte Darstellung der Ferne möglich macht. Origins nutzt dies eindrucksvoll auch für sich aus. Ich habe mich stets darüber gefreut, die großen Pyramiden von Gizeh auch noch in weit entfernten Arealen angedeutet zu sehen. Bei der Fortbewegung gibt es zwar hier und da Pop-Ins von Objekten zu beobachten, doch ist dies heutzutage in Open World Spielen fast nicht auszuschließen. Da es sich in Grenzen hält, ist es mir nicht sonderlich ins Auge gesprungen.

Mehr gestört haben mich da manche unscharfen Umgebungstexturen. Auf PS4 Pro und Xbox One X wird das Spiel mit dynamischer Auflösung mit mehr Pixeln berechnet, was sich in besonders scharfen Figurenmodellen bemerkbar macht. Manche Materialtexturen scheinen aber deutlich niedriger aufgelöst zu sein. Weiterhin ist mir aufgefallen, dass in großen Städten wie Alexandria die Framerate ein wenig in die Knie gehen kann. Das geschieht aufgrund der vielen Menschen und der aufwendig berechneten Wahrzeichen. Außerhalb der Riesen-Städte wirkt die Bildrate von 30 FPS jedoch sehr stabil. Daher ist dieser Aspekt abermals Meckern auf hohem Niveau. Aber er trägt dazu bei, dass ich der Optik nicht die volle Punktzahl geben kann.

Stimmungsvolle Oriental-Klänge und gelungene Synchronisation

Ähnlich begeistert hat mich der Soundaspekt. Viele professionellen Sprecher wurden sowohl für die englische als auch deutsche Synchronisation geholt. Dadurch gewinnt die Story an Qualität. Der stereotypische Afrika-Akzent von Protagonist Bayek im Englischen wird dem einen oder anderen vielleicht stören. Ich persönlich bin aber sehr zufrieden mit sämtlichen Sprechern. Auch der Soundtrack ist bombastisch umgesetzt. Orientalische Klänge sorgen bei der Erkundung der Pyramiden für Atmosphäre. Gleichzeitig hat es das Spiel auch verstanden, Stille bewusst einzusetzen. Wenn in der Wüste neben Bayeks Lauten nur das gelegentliche Schnauben unseres Pferdes zu hören ist, wird gekonnt das Gefühl von Einsamkeit erzeugt. Stichpunkt Soundeffekte: Auch hier kann Origins punkten. Ich habe den Titel teilweise über Kopfhörer erlebt und bin nicht zuletzt durch die akustische Umsetzung völlig im Erlebnis versunken.

Wertung im Einzelnen
Story
8
Gameplay
8.5
Inhalt und Umfang
9.5
Grafik
9.5
Sound
10
Teilen
Hey Leute, ich bin der Dominik, Redakteur, und stürze mich für euch gerne in die aktuellsten News und Reviews der PS4 :)