Bladestorm: Nightmare im Test

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Releasetermin: 20.03.2015

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Action/Hack’n’Slay
Entwickler: Omega Force
Herausgeber: Koei Tecmo

 

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Bladestorm: Nightmare von Entwickler Omega Force und Publisher Koei Tecmo ist Reboot und Nachfolger zugleich: Hier wird uns sowohl „Bladestorm: Der Hundertjährige Krieg“ aufgearbeitet präsentiert als auch neuer Inhalt mit einem alternativen „Nightmare“-Modus geboten. Doch kann das fast 8 Jahre alte Spiel als Basis für diesen Titel heutzutage noch überzeugen? Lohnt sich der erweiterte Inhalt? Wir haben Bladestorm: Nightmare für euch getestet!

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Reale Geschichte und fiktive Fantasie

Die Kampagne in Nightmare besteht aus zwei Teilen. Die erste Umsetzung orientiert sich an der Handlung des Vorgängers Bladestorm: Der Hundertjährige Krieg und erzählt, am Titel unschwer zu erkennen, die Ereignisse des Hundertjährigen Kriegs zwischen England und Frankreich geradlinig nach. Der Spieler steht an den Fronten und kann sich zwischen den beiden Fraktionen entscheiden. Die zweite Umsetzung präsentiert eine alternative Geschichte, in der der Protagonist einen Pakt mit dunklen Mächten eingeht, um eine Armee aus übernatürlichen Wesen zusammenzustellen. In diesem „Nightmare“-Modus kommen Fabelwesen wie Drachen und Dämonen zum Vorschein, was die Erzählung natürlich weniger glaubwürdig, dennoch aber unterhaltsam gestaltet. Die Geschichte weiß nicht unbedingt mit Dramatik und Charakterentwicklung zu gefallen. Dennoch finde ich die Idee interessant, reale Geschehnisse mit Fantasie-Aspekten, mit realen und fiktiven Persönlichkeiten, neu zu erleben. Trotz erzählerischer Schwächen konnte mich die Vorstellung packen, dass die englischen und französischen Truppen sich auf dem Schlachtfeld vereinen, um gegen eine Armee übernatürlicher Kräfte zu bestehen.

Schlacht der Truppen

Anders als in den Dynasty und Samurai Warriors-Spielen sind wir nicht als Ein-Mann-Armee unterwegs. Entwickler Omega Force legt in Bladestorm vielmehr auf die Übernahme ganzer Soldaten-Truppen. Auf dem Schlachtfeld verteilt sind Krieger unterschiedlicher Art – gewöhnliche Fußsoldaten mit Schwert, bewaffnete Ritter, Bogenschützen oder eben auch Magier. Wir können im Kampf zwischen nahestehenden Heeren hin und her wechseln, um die Überhand gegen den Feind zu gewinnen. In der Theorie klingt das Konzept von Bladestorm: Nightmare nicht schlecht; es kommt nur mit einem Problem daher: Die eigentlichen Gefechte sind nicht besonders spannend gestaltet. Die meiste Zeit laufen wir auf dem Schlachtfeld umher. Treffen wir auf Feinde, greifen wir die gegnerischen Truppen durch gedrückt gehaltenem Knopfdruck an, gelegentlich sorgen andere Knöpfe für stärkere Spezialmanöver, die von Zeit zu Zeit einsetzbar sind. Im Grunde genommen basiert das System des Spiels auf Schere, Stein, Papier, denn alle Soldaten haben Stärken und Schwächen, die es auszunutzen gilt. Mit dem reibungslosen Wechsel zwischen den Einheiten kommt dieses Konzept gut zur Geltung. Der Titel erklärt ausreichend, welche Kriegerarten unser Trupp bestenfalls angreifen sollte – und welcher Gegnerschar wir aus dem Weg gehen sollten. Das Spielgeschehen hat durchaus seine spaßigen Momente, doch wird das Gameplay zu schnell monoton. Dass die Missionsziele der Kampagnen nicht allzu abwechslungsreich gestaltet sind, hilft in dieser Hinsicht nicht gerade. Ebenfalls trägt der Schwierigkeitsgrad des Spiels dazu bei, dass schnell die Luft raus ist. Die Gegner-KI ist nicht sonderlich erpicht darauf, uns für unsere Fehler zu bestrafen. Ein Upgrade-System soll zur Motivation und zum Langzeitspaß beitragen, tut im Endeffekt aber das Gegenteil: Mit aufgestuften Einheiten sind die meisten Missionen noch leichter zu absolvieren. Alles in Allem präsentiert Nightmare ein simples, taktisch angehauchtes und auch spaßiges Spielgeschehen, das durch mehrere Umstände allerdings deutlich unter seinen Möglichkeiten bleibt. Besonders die geringe Abwechslung und die zumeist leichte Schwierigkeit bremsen das Potential deutlich aus.

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Lobenswerter Umfang

Obwohl die Missionsziele nicht mit Vielfalt glänzen, ist zumindest der Umfang lobenswert. Das ursprüngliche Bladestorm ist hier vorhanden, das mit dutzenden Handlungssträngen und vielen Haupt- sowie Nebenaufträgen auf die Spieler wartet. Auch mit den Gestaltungsmöglichkeiten der Figuren kann eine Menge Zeit verbracht werden. Das Highlight des Pakets ist unverkennbar die namensgebende „Nightmare“-Erweiterung. Sie stellt die Geschehnisse des Hundertjährigen Kriegs auf den Kopf und kommt mit kreativen Aufgabentypen daher, die zumindest ein wenig abwechslungsreicher als die des Grundspiels sind. Wem das nicht genug ist, kann sich im „Free Mode“ in verfügbaren Schlachten austoben. Anders als viele Omega Force-Titel hat das Spiel zwar keinen lokalen Multiplayer, dafür aber eine Online-Komponente. Mit einem Freund oder Fremden kann im Koop gespielt werden, ebenso ist ein Versus-Match gegen einen Online-Spieler möglich.

Grafik zum Gruseln

Grafisch macht Bladestorm: Nightmare keinen guten Eindruck. Es gibt einige nette Effekte zu sehen und auch die Beleuchtung zeigt sich mit guten Momenten. Abseits davon bietet das Spiel optisch nichts, was sich positiv bemerkbar macht. Die Charaktermodelle sind nicht sonderlich detailliert, die Umgebungstexturen reichen von wenig bis hin zu unglaublich matschig dargestellt. Es ist optisch keine totale Katastrophe, aber ich habe in den fast 1 ½ Jahren, die die PS4 nun auf dem Markt ist, tatsächlich kaum ein hässlicheres Spiel auf der Konsole gesehen. Der Soundtrack des Spiels bleibt relativ unspektakulär und auch die Sprecher der Charaktere sind nicht optimal gewählt. Die Akzente einiger französischer Truppenmitglieder sorgen beispielsweise für ungewollte Lacher. Noch dazu ist Lippensynchronität nur selten vorhanden. Man merkt dem Spiel durch und durch an, dass der Großteil einem 8 Jahre altem PS3 Spiel entstammt.

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Fazit

Es fühlt sich beim Spielen so an, als wüsste Bladestorm nicht, was es eigentlich sein will. Nightmare gibt sich gleichzeitig als Strategie-Spiel und als eine Art Warriors-Actiontitel, doch sind die Strategie-Elemente zu oberflächlich und das Kampfsystem zu unausgereift, um wirklich zu überzeugen. Mit langweiligem Gameplay, abwechslungslosen Missionsaufgaben und hässlicher Grafik machte das Spiel es mir wirklich schwer, Gefallen daran zu finden. Schade! Denn das Konzept des Nightmare-Modus ist kreativ, der Umfang stattlich – verschenktes Potential.

 

Positiv-Icon Toller Umfang

Positiv-Icon Nightmare-Modus eine nette Idee

Positiv-Icon Im Online-Multiplayer Koop und PVP spaßig

Negativ-Icon Missionen fehlt Abwechslung

Negativ-Icon Gameplay und Kampfgeschehen absolut unspektakulär

Negativ-Icon Strategie bleibt auf der Strecke

Negativ-Icon Grafik gehört zur Schlechtesten auf der PS4

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Hey Leute, ich bin der Dominik, Redakteur, und stürze mich für euch gerne in die aktuellsten News und Reviews der PS4 :)