Releasetermin: 07.03.2018

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: VR Action Game / VR Shooter
Entwickler: Supermassive Games
Herausgeber: Sony Interactive Entertainment

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Letztes Jahr kam bereits mit Farpoint ein vielversprechender VR Shooter auf den Markt, der komplett mit dem extra dafür entworfenen Aim Controller gespielt werden konnte. Nun ist mit Bravo Team ein weiterer VR Shooter von Supermassive Games erschienen, der ebenfalls mit dem genannten Controller genossen werden kann. Dabei setzt es auf eine virtuelle Baller Simulation und möchte mit rasanten Schussaustauschen punkten. Ob dies den Machern von Until Dawn gelungen ist, erfahrt ihr hier im Test.

Ballerei auf dem Schlachtfeld

Bravo Team spielt in einer fiktiven Stadt. Ihr eskortiert die Präsidentin des Landes und werdet Zeuge einer Entführung. An dieser Stelle steht ihr nach einer Explosion mitten im Schussgefecht mit eurem KI Partner. Mithilfe des Aim Controllers, der Move Controller oder des normalen Dual Shock Controllers schießt ihr euch durch Gegnerwellen und nehmt Deckung, um euch vor feindlichen Schüssen zu schützen. Freies Laufen ist leider nicht möglich. Ihr zielt auf einen Deckungspunkt, um euren Charakter dort hin zu versetzen. Nachdem ihr den Punkt ausgewählt habt, könnt ihr euch in aller Ruhe ansehen, wie euer Charakter auf die Stelle zuläuft. Ist er dort angekommen, könnt ihr mit der Ballerei fortfahren. Hier komme ich schon an den ersten Kritikpunkt, denn dieses Prinzip nimmt dem Spieler massiv die Immersion, für die gerade VR geschaffen worden ist. Ein Teleportieren erfüllt meiner Meinung nach nicht den Nutzen, den virtuelle Realität versucht zu erzeugen, da auch in Bravo Team die Bewegung extrem eingeschränkt wird. Oftmals war ich länger am Suchen bis ich einen neuen Deckungspunkt ausfindig machen konnte. Man gelangt in stressigen Situation daher leider nicht sofort zu einem anderen Ort, um dort Deckung zu nehmen, sondern muss vorher nach diesen Stellen Ausschau halten. Aus diesem Grund sollte auch stets mit Vorsicht die Deckung gewechselt werden. In Teilen des Spiels werdet ihr bei falscher Deckungsauswahl schnell mal von allen Seiten beschossen. Gerne tauchen Feinde auch mal hinter euch auf.

Schaut eurem Charakter zu, wie er elegant auf den nächsten Deckungspunkt zusteuert. Ein freies Laufen ist leider nicht enthalten.

Zum Schießen stehen euch mehrere Waffen zur Verfügung. Angefangen mit einem Automatikgewehr und einer Pistole bis hin zur Schrotflinte oder Sniper. Um eure Munition aufzufüllen, sind überall im Spiel Munitionskisten verteilt. Um Munition aufzusammeln, muss der Charakter wieder nach demselben Prinzip zur Kiste navigiert werden, wie es bei Deckungspunkten funktioniert. Es folgt wieder eine kurze Sequenz aus der Third Person Ansicht, bei dem man dem Charakter beim Aufnehmen der Munition zusieht. Da die Munition aber ziemlich schnell wieder ausgehen kann, wurde glücklicherweise eine Pistole als Sekundärwaffe integriert, dessen Magazine nie aus gehen.

Damit ihr dem Getümmel nicht alleine ausgesetzt seid, wurde ein Partner implementiert, der euch entweder als KI unterstützt oder von einem anderen Spieler online gespielt werden kann. Kommandos sorgen dafür, dass der Partner sich in bestimmten Situationen anders verhalten soll. Per Handbewegung wird dem KI Kollegen signalisiert, ob er beispielsweise vorauslaufen oder das Schießen einstellen soll. Das funktioniert leider nicht immer so wie geplant und daher habe ich auf dieses Feature zum großen Teil verzichtet. Falls ihr einen Schusswechsel nicht überstehen solltet, kommt euer KI Partner jedoch direkt zu euch, um euch wieder auf die Beine zu helfen. Eure Unterstützung leistet also als KI ordentliche Arbeit im Heilen. Beim Ballern kommt es zwischendurch aber mal vor, dass er nur zuschaut, wie ihr alleine auf die feindlichen Soldaten schießt. Das kommt aber darauf an, wie wie er sich gerade positioniert hat.

Euer KI Partner eilt euch in der Not stets zur Hilfe. Heilen kann er gut, in heftigen Schussgefechten versteckt er sich aber auch mal gerne.

Inhaltlich fokussiert sich das Spiel hauptsächlich auf die Ballerei. Für viel Tiefe oder erschütternde Emotionen wird demnach nicht gesorgt. Das ist sehr schade, da in einer solchen Situation durchaus Emotionen eine wichtige Rolle spielen können. Stattdessen wurde sich hier mehr mit der Simulation einer Schusswaffe auseinandergesetzt.

Bravo Team spielt sich demnach nach 10 Minuten genauso wie nach 3 Stunden. Bis auf wechselnde Umgebungen und neue Waffen, wird euch nicht viel Neues geboten. Die Waffen an sich fühlen sich alle sehr ähnlich an und auch die Sounds machen den Schuss nicht spürbar intensiv. Auch ein paar Schleichpassagen schaffen es nicht den Spieler zu überzeugen.

Neben dem normalen Storymodus gibt es auch die Punktejagd. Dabei gilt es durch das Abschießen von Gegnern möglichst viele Punkte zu ergattern. Das Prinzip ist allerdings exakt dasselbe wie im Storymodus. Dadurch werden Spieler leider nicht motiviert, diesen Modus aktiv zu spielen.

Steuerung, Technik & Spielzeit

Wie bereits kurz erwähnt bietet das Spiel volle Controllerunterstützung. Ihr könnt euch aussuchen, ob ihr mit dem Aim Controller, den Move Controllern oder dem Dual Shock PS4 Controller spielen möchtet. Der VR Shooter ist zwar auf den Aim Controller ausgelegt, unglücklicherweise aber leidet das Tracking des Controllers enorm. Ständig ist eure Waffe entweder zu weit links, oben oder unten. Und selbst wenn man den Controller gerade hält, zielt euer Charakter im Spiel in eine komplett andere Position. Auch die Options Taste zum Zurücksetzen der Kamera hat nicht geholfen. Lediglich ein Neustart konnte das Problem kurzfristig lösen. Nach weniger Zeit tauchten die Tracking Probleme allerdings wieder auf. Seltsamerweise funktioniert das Aiming mit den Move Controllern bedeutend besser, bietet aber weniger Immersion als der Aim Controller. Das Spiel ist zwar auch mit dem Dual Shock spielbar, ist aber nach meinem Empfinden nicht sehr empfehlenswert, weil das Schussgefühl dadurch noch weniger rübergebracht wird.

Die KI der Gegner lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Wenn zum Beispiel Feinde in einer Schleichpassage ausgeschaltet werden, bekommen es andere Soldaten in unmittelbarer Nähe nicht mit. Außerdem nutzen sie ebenfalls Deckungen, strecken euch aber häufig den Kopf entgegen oder kommen direkt auf euch zu, um als wandelnde Zielscheibe zu dienen.

Die KI der Gegner hätte besser sein können. Oftmals bekommen diese es gar nicht mit, wenn man unmittelbar daneben den Ballerkollegen ausschaltet.

Die Grafik an sich ist im Vergleich zu allem anderen auf der Playstation 4 Pro sehr gut gelungen. Matschige Texturen gibt es zwar, sind aber im VR Bereich aufgrund der Hardwarebegrenzung üblich und in diesem Spiel besser gemacht als in vielen anderen. Es gab einige schöne Stadtbereiche und auch das Polizeirevier ist ansehnlich gestaltet.

Wie in vielen derzeitigen VR Spielen, ist das Spiel nach ca. 3 Stunden auch schon wieder vorbei. Leider schaffte es das Spiel nicht in den 3 Stunden wirklich zu beeindrucken.

Wertung im Einzelnen
Story
4
Gameplay
5,5
Inhalt und Umfang
5
Technik und Performance
6
Sound
5
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Hallo zusammen, mein Name ist Alex, bin derzeit 24 Jahre alt und lebe derzeit im Ruhrgebiet in der schönen Wasserstadt Mülheim an der Ruhr. Zu meinen Hobbys gehören u.a. Sport, Kino, Videobearbeitung und natürlich das Spielen, Informieren und Konsumieren von Videospielen aller Art. Ich freue mich euch jederzeit mit den spannensten Neuigkeiten aus der Gaming Branche zu versorgen. :) Gamer bin ich seit meiner Kindheit und nutze seit jeher hauptsächlich die Playstation als Platform. Falls Fragen bestehen, könnt ihr mich gerne kontaktieren. Genres: Action, Horror, Shooter, Adventure, RPG, Online Gaming, Beat Em Up, MMO, Walking Simulator, ...