Ich finde, dass 2018 für die Gamingwelt ein fantastisches Jahr war. Allein Sonys Studios haben mich mit God of War und Marvel’s Spider-Man super unterhalten. Red Dead Redemption 2 habe ich schlicht noch nicht genug gespielt, hätte aber sicherlich ebenfalls einen Platz auf der Liste verdient. Ebenso Spiele wie Assassin’s Creed Odyssey, Far Cry 5, Dragon Quest XI und Forza Horizon 4, mit denen ich viele Stunden verbracht habe. Ich musste mich für diesen Artikel jedoch auf drei Titel festlegen, die ich euch im Folgenden vorstellen möchte.

Platz 3: Firewall: Zero Hour

Bei der tollen Auswahl an VR-Spielen in diesem Jahr war mir klar, dass in meiner Liste ein Virtual Reality-Titel nicht fehlen darf. Die Entscheidung zwischen Astro Bot: Rescue Mission und Firewall: Zero Hour fiel mir schwer, da sie von Grund auf verschieden, aber beide fantastisch sind. Ich habe mich letzten Endes aber für Firewall auf meinem dritten Platz entschieden, da der Titel in Kombination mit dem PSVR Aim Controller mir eine völlig neue Erfahrung im Online-Shooter-Genre aufgezeigt hat. Ich habe auf der HTC Vive bereits einige VR-Mehrspieler-Shooter ausprobiert, doch erst mit Firewall habe ich einen Titel gefunden, in dem ich mich langfristig verbessern wollte. Der Titel genießt eine phänomenale Community, mit der es schlicht großen Spaß macht, gemeinsam in die strategischen Gefechte zu ziehen. Teamplay ist von enorm großer Bedeutung und entscheidet über Sieg und Niederlage. Das Zielen mit dem PSVR Aim Controller, zudem die Möglichkeit, sich per eigener Körperbewegung um Wände herum zu lehnen, hat Firewall für mich zu einer ganz besonderen Erfahrung gemacht. Mit einer größeren Auswahl an Maps und Modi könnte der Titel gar noch weiter oben in meiner Liste stehen.

Platz 2: Battlefield V

Ich war bei der Battlefield-Reihe aufgrund meines Alters nicht von Beginn an dabei. Doch seit dem ersten “Bad Company”-Ableger ist Battlefield meine Shooter-Reihe der Wahl. Für gewöhnlich verbringe ich vor allem zu Release viel Zeit mit jedem neuen Battlefield. In 2016 wollte Battlefield 1 aber nicht so richtig für mich zünden. Ich hatte durchaus auch viele spaßige Runden mit dem Shooter, doch mir gefiel nicht jede Neuerung, die das Spiel implementiert hatte. Mit Battlefield V ist es nun anders. Auch wenn das Spiel nun, einige Wochen nach Veröffentlichung, immer noch einiges an Feinschliff nötig hat, gefällt mir das Spielgefühl der Mehrspielerschlachten so gut wie schon lange nicht mehr. Features, die mir in Battlefield 1 weniger gut gefallen haben, wurden entfernt. Dafür gibt es diverse subtile Änderungen, die das Shooter-Geschehen für mich noch unterhaltsamer machen. Die Umstände der Veröffentlichung haben EA und DICE durchaus verbockt, doch ich bin mir sicher, dass ich mit Battlefield V gerade durch das kostenfreie “Tides of War”-Programm noch viele Monate meinen Spaß haben werde.

Platz 1: Valkyria Chronicles 4

Mein liebstes Spiel des Jahres kommt aus dem Hause Sega. Das erste Valkyria Chronicles von 2008 gehört zu meinen Lieblingsspielen überhaupt und so fieberte ich der Veröffentlichung des vierten Teils mit Vorfreude entgegen – zurecht! Das Strategiespiel bot zugegebenermaßen kaum Innovationen, was manche Fan enttäuschte. Ich persönlich freute mich aber darüber, schlicht mehr von dem Taktikgeschehen zu bekommen, das mir bereits in der Vergangenheit so gut gefallen hat. Dazu gab es sympathische Charaktere, eine größtenteils gut erzählte Geschichte und einen gewohnt knackigen Schwierigkeitsgrad. Valkyria Chronicles 4 ist nicht das erste Spiel der Reihe, das sich unterwegs spielen lässt. Doch da ich mittlerweile täglich sehr viel mit der Bahn fahre, schätze ich die Möglichkeit, dank der Nintendo Switch-Version auch unterwegs den Strategieshooter spielen zu können. Es hat viele persönliche Gründe, die Valkyria Chronicles 4 zu meinem “Spiel des Jahres” gemacht haben.

 

Überraschung des Jahres: Pokemon Let’s Go Pikachu

Ich bin Pokemon-Fan der ersten Stunde und wusste nach der Ankündigung von Pokemon Let’s Go Pikachu / Evoli nicht so recht, was ich von den neuen Titeln halten sollte. Inhaltlich stellt das Spiel eine Neuauflage der ersten Generation dar. Daher sah ich Pokemon Let’s Go lange Zeit als Überbrückungstitel an, der Fans hinhalten soll, bevor im nächsten Jahr potentiell eine neue Generation eingeläutet wird. Auch viele Aspekte, mit denen Entwickler Game Freak das Geschehen zugänglicher machen wollte, nahm ich skeptisch auf. Ebenso war ich nie ein großer Fan von der Fangmechanik in Pokemon Go. Aus diesen Gründen wollte ich Pokemon Let’s Go Pikachu bzw. Evoli daher erst bei einem Kumpel antesten. Durch einen guten Preis im Black Friday-Sale legte ich mir das Spiel aber doch kurz nach Release zu und ließ mich auf das Abenteuer ein. Es dauerte nicht lange, bis ich hin und weg vom Spiel war. Der Nostalgiefaktor hatte einen größeren Effekt auf mich als erwartet. Zudem gefallen mir viele der Elemente, die ich zuvor noch skeptisch sah. Ich habe Spaß am Fangen per Motion Control bzw. Gyro im Handheld-Modus. Auch gefällt es mir super, dass Pokemon nun bereits in der Welt zu sehen sind. Weiterhin bin ich mittlerweile dem Shiny-Hunting verfallen und schnappe mir ein schillerndes Pokemon nach dem anderen. Ich habe mit dem Gesamtpaket weitaus mehr Spaß, als ich gedacht habe, weshalb Pokemon Let’s Go Pikachu meine persönliche Überraschung des Jahres ist. Ich bin gespannt, welche der neuen, tollen Aspekte es auch in Pokemon 2019 schaffen.

Enttäuschung des Jahres: Bravo Team

Sony hat eine Reihe an internen und externen Entwicklerstudios zusammengestellt, die Spiele für Playstation VR entwerfen. Die Qualität der bisher veröffentlichten Spiele war in der Vergangenheit recht gut, weshalb ich auch Bravo Team von Until Dawn-Entwickler Supermassive mit Spannung erwartete. Leider blieb der VR-Shooter völlig hinter seinen Erwartungen. Zum einen war das Spiel, zumindest zu Release, geplagt von technischen Problemen. Sowohl mit Move-Controllern als auch dem PSVR Aim Controller fiel das Tracking nicht so gut aus wie bei ähnlichen Spielen, was das Zielen erschwerte. Spieler erhielten eine lustlose Kampagne, die stationären Schusssequenzen machten mir schlichtweg nicht allzu viel Spaß. Gerade auf der HTC Vive habe ich schon viele bessere Shooter von wesentlich kleineren Studios spielen können. Titel wie The Brookhaven Experiment und Arizona Sunshine, die ebenfalls auf PSVR verfügbar sind, haben mich wesentlich besser unterhalten. Die hohe Latte, die der Shooter PSVR Farpoint einige Monate zuvor legte, wurde leider bei weitem nicht erreicht.

Most Wanted 2019: Devil May Cry 5

Die Devil May Cry-Titel gehören zu den ersten Spielen, die ich auf einer Playstation-Plattform gespielt habe. Besonders an Teil 1 und 3 habe ich tolle Erinnerungen und spiele die Remaster-Ports auch heute noch gerne. Mit Devil May Cry 4 hatte ich ebenfalls Spaß, auch wenn mich das Backtracking-Konzept des Spiels störte. Und sogar mit DmC – Devil May Cry, das von manchen Fans aufgrund seiner etwas anderen Ausrichtung regelmäßig kritisiert wird, hatte ich eine gute Zeit. Ihr merkt schon: Ich bin ein großer Fan der Reihe und mir gefällt bisher alles, was ich zum fünften Teil gesehen habe, sehr gut. Ich habe vollstes Vertrauen darin, dass Director Hideaki Itsuno der Reihe eine furiose Rückkehr bescheren wird. Auch wenn im kommenden Jahr viele tolle Spiele auf dem Plan stehen, freue ich mich am meisten auf Devil May Cry 5, das 11 Jahre nach dem vierten Spiel endlich auf den Markt kommen wird.