Auf der gamescom 2019 hatte ich die Gelegenheit mir den Indie Titel Röki genauer anzusehen. Der in Cambridge entstehende Titel von Tom Jones und Alex Kanaris-Sotiriou (ehemals Art Directors von Guerrilla Games und Sony Computer Entertainment) basiert auf Skandinavischer Geschichte und Folklore. Protagonistin Tove landet in dieser geheimnisvollen Welt voller Monster, die eigentlich gar nicht existieren sollten. Im Spiel enthüllt ihr, wer Tove wirklich ist und was sie in dieser Welt zu suchen hat. Ihre Motivation nimmt sie aus der Suche nach ihrer verschollenen Familie.
Die Story wird im Laufe des Spiels immer klarer. Man findet aber zwischendurch immer mal wieder Orte und Hinweise, die kleinere Geschichten erzählen und euch flüchtig zeigen, was dort passiert sein könnte. Das wird durch die schöne bildliche Darstellung des Spiels untermauert.
Wunderschöner Artstyle
Die Entwickler haben mich eine kurze Demo im Pre-Alpha Build spielen lassen, um mir das Gameplay und den besonderen Artstyle des Spiels genauer vorzustellen. Bei Letzterem handelt es sich um einen animierten-gezeichneten Grafikstil, der sehr flüssige Bewegungen ermöglicht. Durch zusätzliche agile Elemente wie Tiere, Bäume und mehr wirkt die Welt nicht zu starr und bleibt durchgehend lebendig. Außerdem konnten die Entwickler durch die Festlegung auf diesen Grafikstil sicherstellen, dass es ebenfalls auf Nintendo Switch keinerlei Downgrades geben wird.
Der malerische Stil des Spiels wirkt sich darüber hinaus positiv auf die Bewegungen und Mimiken der Charaktere aus. Protagonistin Tove verändert diese je nach Spielsituation. In unheimlichen Umgebungen ist sie beispielsweise ängstlich und beim Durchsuchen des Inventars nachdenklich.
All diese Kleinigkeiten verleihen dem Spiel seinen eigenen besonderen Charme, der sich in Rökis Look wiederspiegelt.
Point-&-Click Inspiration im Gameplay
Man teilte mir zudem mit, dass sie sich bei der Entwicklung auch stark an Point-&-Click Adventures inspiriert haben. Das merkt man dem Spiel auch sofort an. Es ist kein reines Point-&-Click, nutzt aber diese Elemente im Spiel. Ihr steuert Tovel ganz normal per Controller meistens als 3D Sidescroller, interagiert zeitgleich aber sehr viel mit Gegenständen aus eurer Umgebung. Das solltet ihr auch, da man sonst schnell hängen bleibt und an den Rätseln scheitert. Die Rätsel sind so aufgebaut, dass häufig Dinge gesucht werden müssen, die man an einer anderen Stelle wiederverwenden kann. Getreu alten Point-&-Click Adventures sagt euch das Spiel aber nicht, wo ihr welchen Gegenstand nutzen müsst. Es gibt euch dezente Hinweise, die euch näher zum Ziel bringen, kaut euch aber nicht vor, was ihr machen müsst. Das ist auch gezielt von den Programmierern so gewünscht, um das Denken der Spieler anzuregen. Dadurch fokussieren sich Spieler wieder mehr auf die Erkundung und entdecken sogar das ein oder andere Geheimnis, das Röki zu bieten hat. Man hat aber noch immer die Möglichkeit sich per Tastendruck alle interagierbaren Objekte anzeigen zu lassen. Diese leuchten dann kurz auf und signalisieren eine Interaktion, damit Spieler auch nichts verpassen.

In der Demo musste ich beispielsweise einem freundlich gesinnten Golem einen Gegenstand aus seiner Schulter ziehen. Nun stellt man sich selbst die Frage: “Wie gehe ich dafür am besten vor?” Ein Blick in mein Inventar zeigt mir, dass ich bereits ein Seil gefunden habe. Das könnte ich ja nutzen. Also ziehe ich es per Drag&Drop aus dem Inventar heraus und platziere es auf dem Golem. Nun sagt mir das Spiel aber, dass das noch nicht ausreicht, da noch etwas zum Greifen fehlt. Ich mache mich also wieder auf die Suche und finde eine Bärenfalle. Diese Falle konnte ich mit dem Seil kombinieren und dann auf dem Golem platzieren. In einer kurzen und niedlichen Animation wurde der Gegenstand erfolgreich entfernt und als Dank der Weg frei gemacht.
Die Demo spielt aber noch ziemlich zu Beginn des Titels. Mit ansteigender Spieldauer wird natürlich auch der Schwierigkeitsgrad der Rätsel erhöht. Auch defensive Kämpfe in Form von Schleichen, Verstecken oder ähnlichem sollen Spieler erwarten, da nicht jedes Monster freundlich gesinnt ist.
Wie das im fertigen Spiel aussehen wird, bleibt abzuwarten. Nach dem, was ich bisher gesehen habe, bin ich jedoch davon überzeugt, dass auch dieser Teil des Adventures überzeugen wird.
Aufgrund des besonderen Artstyles, dem Setting und dem besonderen Charme, den das Spiel versprüht, ist es unser bestes Indie Spiel der Messe und definitiv einen Blick wert!
Röki soll nach Plan Winter für Konsolen und PC erscheinen.