Samurai Warriors 4-II im Test

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Releasetermin: 02.10.2015

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Action/Hack’n’Slay
Entwickler: Omega Force
Herausgeber: Koei Tecmo

 

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Ein neues Jahr, ein neues Samurai Warriors-Abenteuer? Im letzten Jahr erst erschien Teil 4, der das Musou-Genre mit Bravur auf die PS4 gebracht hat. Bevor jedoch der unvermeidliche fünfte Titel der Hauptreihe ins Rennen geschickt wird, präsentiert Koei Tecmo seinen Fans den Ableger Samurai Warriors 4-II. Zum zehnjährigen Bestehen der Serie bekommen wir die Geschehnisse von Teil 4 aus neuen Blickwinkeln erzählt. Ob diese Umstrukturierung gelungen ist und wie sich die Veränderungen am Spielgeschehen schlagen, erfahrt ihr in unserem Test.

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Bekanntes Gemetzel

Im Kern des Spielgeschehens hat sich nicht viel getan. Spieler werden in der Rolle eines starken Offiziers auf eine Horde von Gegnern losgelassen, die es mit schnellen, großflächigen Angriffen auszuschalten gilt. Mal ist das Ziel der Geleitschutz einer bestimmten Figur, mal muss ein gewisser Stützpunkt verteidigt werden. Im Grunde münden aber alle Ereignisse in der hitzigen Hack’n’Slay-Action, die locker flockig von der Hand geht. Charaktere verfügen über schwache und starke Angriffe, können zudem Springen, Ausweichen und Blocken. Mit R3 wird bei erfolgreicher Spielweise ein Wut-Modus aktiv, der verheerende Spezialangriffe möglich macht. Wer bereits einen vorherigen Teil gespielt hat, weiß weitestgehend bereits im Vorfeld, was spielerisch von Samurai Warriors 4-II zu erwarten ist. Was sich jedoch geändert hat, ist die Handlung der Kampagne. Die Erzählung wurde neu strukturiert, ist aber immer noch zur Sengoku-Ära in der Feudalzeit Japans angesiedelt. War in Samurai Warriors 4 noch Nobunaga Oda Dreh- und Angelpunkt der Story, wird die Handlung nun aus Sicht mehrerer Figuren erzählt. Es gibt mehrere Mini-Kampagnen, die sich um jeweils einen Charakter und diverse Nebenfiguren dreht. Spieler erleben die selbe Story auf neue Weise, was durchaus erfrischend ist. Die Entwickler von Omega Force bleiben dabei den geschichtlichen Ereignissen größtenteils treu und mischen romantische, dramatische und lustige Wendungen ein. Durch die vielen Mini-Kampagnen steht ein gewaltiger Umfang bereit – bereits das Basisspiel hatte jede Menge zu tun.

Mehr Tiefgang und Wiederspielwert

Ebenfalls überarbeitet wurde das Aufstufungssystem. Konnten in Samurai Warriors 4 nur wenige Waffen mit bestimmten Gems hochgestuft werden, ist nun ein praktischeres System aktiv. Waffen des selben Typs können miteinander fusioniert werden. Bei diesem Vorgang geht das schwächere Exemplar verloren, dafür wird die stärkere Variante verbessert. Im Vorgänger noch konnten schwächere Waffen des selben Typs nur verkauft werden, was mich dieses System mehr schätzen lässt. Das Konzept trifft nicht nur auf Waffen zu, sondern auch auf Reittiere, die sich auf diese Weise schneller verbessern lassen. Während Charaktere auf gewöhnliche Art weiterhin Erfahrung sammeln und so im Level aufsteigen, fällt die Verwaltung von Fähigkeiten neu aus. In den Arealen verteilt sind sogenannte Strategy Tomes. Diese fügen in einem großen Gitter Fertigkeiten frei, die das Spielgeschehen erweitern. Die Strategie-Bänder sind allerdings nur begrenzt verfügbar und auf den gesamten Figurencast aufgeteilt. Es gilt also, die Tomes mit bedacht einzusetzen, oder diverse Levels mehrmals abzuschließen, um eben auch mehrere Exemplare zu erhalten. Wer alle Fähigkeiten von allen Charakteren freischalten will, muss eine halbe Ewigkeit in Samurai Warriors 4-II investieren. Dieses neue System ist simpel zu verstehen, erhöht den Wiederspielwert und trägt positiv zum Umfang bei.

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Zusammen in die Schlacht

Da immer weniger Spiele Wert auf einen lokalen Multiplayer-Modus legen, freue ich mich bei der Warriors-Reihe immer wieder über die Einbindung einer Split-Screen-Option. Ein zweiter Spieler kann sich einen Controller schnappen und ins Geschehen bei geteiltem Bildschirm einsteigen. Diese Funktion ist nicht nur lokal möglich, sondern auch online. Über eine Internetverbindung lässt sich ebenfalls gemeinsam mit einem anderen Spieler, Freund oder Fremder, in die Schlacht ziehen. Neben den 13 kleineren Storykampagnen steht ein Survival-Modus bereit, in dem wir alleine oder mit einem Verbündeten unser Können gegen eine endlose Masse an Feinden unter Beweis stellen können. Hier dürfen wir auch eine erstellte Figur nutzen. Denn wie schon im Vorgänger ist ein umfangreicher Charaktereditor enthalten, in dem sich Anpassungsfanatiker austoben können. Während die PS4-Fassung auf Disk und digital erschienen ist, gibt es den Titel für die Vita nur im Playstation Store. Wer beide Versionen sein Eigen nennt, kann den Spielstand dank Cross-Save-Funktion beliebig zwischen PS4- und Vita-Version hin- und herschieben.

Grafik und Sound? Nicht viel dran geschraubt

Ich habe grafisch kaum einen Unterschied zum direkten Vorgänger festmachen können. Auch wenn die Animationen der Figuren etwas angestaubt wirken mögen und einige Umgebungen nicht gerade mit visueller Finesse punkten können, ist die Grafik des Titels gelungen. Denn in Bewegung sieht das Geschehen mehr als passabel aus, was bei den Massen an Gegnern wahrlich eine Errungenschaft ist. Die Performance stimmt, es gibt kaum Framerate-Einbrüche oder sonstige technische Aussetzer zu bemerken. Die Effekte im Kampf sind ansehnlich, was aus dem rasanten Spektakel ein optisch solides Abenteuer macht. Akustisch bleibt ebenso alles beim Alten. Der Originalton in Japanisch ist nach wie vor die einzige Option bei der Sprachausgabe. Texte liegen weiterhin in Englisch vor, sodass zum Verständnis zumindest Schulenglisch erfordert wird. Der Soundtrack reicht von traditionellen bis zu hektischen Klängen, was in den Menüs und im Geschehen jeweils gut zur Atmosphäre beiträgt.

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Fazit

Samurai Warriors 4-II ist weder eine klassische Erweiterung noch ein vollwertiger Nachfolger. Der Titel bedient sich an den Elementen des Basisspiels und präsentiert ein neues Konzept um den Inhalt. Die Story wird nun aus Sicht mehrerer Figuren in 13 kleineren Kampagnen erzählt. Der Kern des Spielgeschehens bleibt bestehen, doch mit einem verbesserten Aufrüstungsprinzip und neuem Fertigkeitssystem bietet das Gameplay mehr Tiefgang. Der Umfang ist fantastisch, die Grafik wie zuvor schon passabel. Musou-Fans werden ihren Spaß an den Veränderungen haben, die Samurai Warriors 4-II zum Paradebeispiel des Genres machen.

Positiv-Icon Die neuen Minikampagnen präsentieren die Story frisch

Positiv-Icon Aufrüstung und Fertigkeitsverwaltung motiviert und sorgt für Tiefgang

Positiv-Icon Tolle Balance aus Gemetzel und strategischem Vorgehen

Positiv-Icon Lokal- und Online-Coop möglich

Positiv-Icon Grafik und Sound passabel

Negativ-Icon Missionsaufgaben nach wie vor selten innovativ

Negativ-Icon Einige Umgebungen sind wirklich hässlich gestaltet

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Hey Leute, ich bin der Dominik, Redakteur, und stürze mich für euch gerne in die aktuellsten News und Reviews der PS4 :)