Releasedatum: 10.06.2022

Medientyp: Blu-ray, Download
Genre: Survival Horror, Interactive Storytelling, Adventure
Entwickler: Supermassive Games
Herausgeber: 2K Games

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Mit Until Dawn zeigte Supermassive Games, dass man klassische Horrorfilme auch in Spielform gut umsetzen kann. Nun versucht man mit The Quarry, das Ganze ein weiteres Mal zu schaffen.

Vielen Dank an 2K Games für das Bereitstellen des Reviewcodes.

Die Geschichte von The Quarry,

Zunächst begleitet ihr beim Start von The Quarry das Pärchen Max und Laura. Diese sind auf dem Weg zu einem Sommercamp, mit dem Namen Hackett’s Quarry, bei dem sie Teil der Betreuer sind. Doch als sie gerade einen Moment nicht auf die Straße achten, überfahren sie beinahe eine Gestalt und kommen beim Ausweichen von der Straße ab. Sie stürzen einen Berg hinab und das Auto muss erstmal repariert werden. Während Max dies macht, nimmt Laura seltsame Geräusche im Wald war und beschließt, den Ursprüngen auf den Grund zu gehen. Während sie durch das Gehölz wandert, entdeckt sie eine verbrannte und zurückgelassene Freakshow. Doch als sie plötzlich immer lauter werdende Stimmen hört, begibt sich zurück zu Max. Daraufhin erscheint ein Polizist, der ihnen zwar hilft, aber davon abrät, noch heute zum Sommercamp zu fahren, sondern erst einmal in einem Motel unter zukommen. Dem Rat folgt das Duo jedoch nicht und als sie ankamen, war niemand zu finden. Doch dann nahmen sie ein Geräusch aus dem Keller war, öffneten den sich außen befindenden Zugang dazu, um dem Ganzen nachzugehen. Doch dort unten wird plötzlich Max attackiert und als Laura fliehen will, wird sie von dem Polizisten betäubt.

Szenenwechsel. 2 Monate später finden wir uns nun am letzten Tag des Sommercamps wieder. Die Spieler:innen machen Bekanntschaft mit den Charakteren Abi, Nick, Dylan, Emma, Kaitlyn, Jacob und Ryan, in deren Rolle sie schlüpfen werden. Alle sind froh zurückzukehren, aber Jacob, der eine Sommerromanze mit Emma hatte, erhofft sich durch das Sabotieren des Auto, einen weiteren Abend mit ihr zu erhaschen. Nachdem die Sabotage vollbracht ist, fährt der Campleiter Chris Hackett los, um für Ersatz zu sorgen, aber verlangt von den Betreuern in der Lodge während der Nacht zu bleiben. Wie üblich, hält man sich natürlich nicht dran und nachdem ein „Wahrheit oder Pflicht“-Spiel die Gruppe auseinander treibt, stellen die Betreuer fest, dass Chris sie nicht umsonst sicher in der Lodge wissen wollte.

Die Geschichte von The Quarry erinnert an klassische Slasherfilme wie Scream, Halloween oder Freitag der 13. Dabei gibt es natürlich vielerlei Entscheidungen der einzelnen Charakter, die einfach nur idiotisch erscheinen oder es wird über bestimmte Dinge scheinbar unnötig geschwiegen. Dies kann manchen Spieler:innen vielleicht weniger gefallen. Da die Geschichte aber trotzdem logisch und interessant geschrieben ist und auch die einzelnen Personen einen ganz eigenen Charakter haben, möchte man ihr weiter folgen, um hinter die Geheimnisse von Hackett’s Quarry zu kommen.

Entscheiden, entdecken und reagieren:

Da es sich bei The Quarry, um ein Visual Storytelling Spiel handelt, treibt man die Geschichte selbst durch seine Entscheidungen voran. Bei manchen Entscheidungen ist nicht sofort klar, welchen Unterschied sie machen, doch auf lange Zeit erkennt man dann, was man vielleicht hätte anders machen können. Dadurch bekommt man auch nach Abschluss sofort Lust, einen weiteren Durchlauf zu starten. Bei vielen Spielen, bei denen man in Dialogen Entscheidungen treffen darf, sagt der eigene Charakter schlussendlich sehr andere Dinge als zur Auswahl standen. Bei The Quarry wiederum ist eigentlich immer der gewählte Ausdruck im nächsten Dialog mit enthalten. Dadurch vermittelt das Spiel mehr das Gefühl, wirklich etwas selbst zu entscheiden, unabhängig von den tatsächlichen Folgen.

Seid ihr gerade einmal nicht in Gespräche verwickelt, ist es oft möglich, verschiedene kleinere Bereiche zu erkunden. Dort gibt es viele Hin- und Beweise zu finden, die eure Charaktere dann auch in der Argumentation nutzen. Doch gibt es auch vielerlei versteckte Tarotkarten pro Kapitel. Durch diese könnt ihr euch von der Wahrsagerin, die zu euch zwischen den Kapitel spricht, einen kurzen Blick in eine mögliche Zukunft erhaschen. Diese sind jedoch teilweise sehr gut versteckt, sodass man jede noch so kleine Gasse absuchen kann, um sie zu entdecken. In einigen Erkundungsabschnitten fragt euch am Ende ein weiterer Charakter, ob ihr fortfahren wollt, während in anderen durch bloßes Erreichen einer bestimmten Stelle des Gebiets, dieses verlassen wird. Da viele von diesen Gebieten sehr verwinkelt sind, kann es schon einmal passieren, dass man eigentlich dachte, man würde nur erkunden, während man in Wirklichkeit schon zum nächsten Storypunkt lief. Während man die Welt erkundet oder auch redet, wechselt die Kamera immer wieder in eine weite entfernte Position, um ein dauerhaftes Gefühl der Beobachtung zu erreichen. Zu erwähnen ist vielleicht auch, dass egal in welcher Situation ihr euch befindet, eure Charaktere immer enorm langsam die Treppen laufen, wenn ihr euch frei bewegt. Eventuell sind die Treppen versteckte Ladebildschirme ähnlich den Schlauchgängen in Spielen wie God of War, The Last of Us usw.

Doch The Quarry lässt euch natürlich nicht nur entspannt quatschen und in der Gegend umherschlendern, denn es lauern vielerlei unterschiedliche Gefahren auf euch. Oftmals habt ihr dann die Entscheidung ob ihr euch verstecken oder wegrennen wollt. Habt ihr bei ersterem ein Versteck gefunden, so haltet ihr die „Kreuz“-Taste gedrückt, um eure Luft anzuhalten, während die Gefahr langsam verschwindet. Wählt ihr wiederum die zweite Möglichkeit, so landet ihr in einer Abfolge von Quicktime-Events. Dort benötigt ihr oftmals nur den linken Analogstick eures Controllers, um ihn im richtigen Moment in die gezeigte Richtung zu lehnen. Selten kommt es auch vor, dass ihr die „Kreuz“-Taste sehr oft hintereinander drücken müsst. Doch Rennen und Verstecken sind nicht immer eine Option. Manchmal kommt es auch zur direkten Konfrontation und ihr müsst kämpfen. Die Quicktime-Events von den Kämpfen verhalten sich aber genauso wie die Wegrenn-Sequenzen.

Die Welt und Musik von The Quarry:

The Quarry ist ein sehr schön aussehendes Spiel. Bei einigen Szenen vergisst fast, dass man ein Horrorspiel spielt, da die Natur einfach sehr schön aussieht. Auch die Charaktere sind liebevoll gestaltet und man erkennt sofort die Schauspieler:innen, die sie verkörpern. Einzig das Wasser und dessen Effekte sind im Vergleich zu allen anderen Sachen nicht so schön anzusehen.

Beim Start des Spiels könnt ihr auswählen, ob ihr die lizensierte Musik nutzt oder eigens erstellte. Doch so oder so passen die Tracks dauerhaft zum Spiel und zur jeweiligen Situation. Auch die deutsche Synchro weiß zu überzeugen. Besonders hervorheben möchte ich hierbei, dass wenn die Kamera zwischen z.B. dem Gespräch in einer Autokabine zu demselben Gespräch nur mit Sicht von außerhalb des Autos wechselt, werden die Stimmen leicht dumpfer. Selbiges gilt für ein Gespräch, bei dem die Kamera plötzlich von weiter weg auf die Personen zeigt und somit die Konversation leiser wird. Dadurch wirkt das Spiel noch natürlicher.

Verschiedene Modi:

Ihr könnt The Quarry in verschiedenen Modi starten. So habt ihr das Einzelspieler Erlebnis, in dem ihr sogar mehrere Leben habt. Ihr könnt aber auch den Filmabendmodus nehmen, wodurch ihr verschiedene Ausgänge und Entscheidungen wählen und euch daraufhin einfach zurücklehnen könnt, während sich The Quarry als Film vor euch abspielt. Natürlich gibt es auch einen Couch Coop Modus, bei dem bis zu 4 Spieler:innen gemeinsam sich den Controller nach und nach zu reichen. In diesem habe ich das Spiel getestet. Da man die Charaktere dort auch zufällig zu teilen kann, ist es möglich, dass ein Spieler/ eine Spielerin sehr lange am Stück dran ist, bis der/die nächste ran darf. Ein Onlinemodus wird zu einem späteren Zeitpunkt, voraussichtlich bis zum 08.07., auch noch erscheinen.

Die technischen Aspekte:

The Quarry lief während meiner Gesamttestzeit auf der PS5 ohne Ruckler oder Abstürze. Die Steuerung ist sehr simpel. Immer mal wieder kam es dazu, dass Texturen während dem Start einer Sequenz erst einmal noch schnell renderten. Die Funktionen des DualSense werden nicht weiter genutzt. Einzig beim Luftanhalten vibriert er synchron zum Herzschlag des Charakters.

Fazit:

Mit The Quarry erhaltet ihr ein wunderschön aussehendes und erzähltes Spiel, dass an klassische Slasherfilme erinnert. Da die eigenen Entscheidungen die Geschichte sehr beeinflussen, schafft diese es einen sehr in den Bann zu ziehen. Einzig die genretypischen teils seltsamen Handlungen könnten manchen Spieler:innen nicht zusagen. Ansonsten kann ich das Spiel nur jedem empfehlen, der Fan des Genres ist.

Wertung im Einzelnen
Grafik
9
Story
8.5
Gameplay
7.5
Sound
8.5
Abwechslung
7
QuelleAmazon
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Hi, hier ist Tobias. Ich studiere derzeit und meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit Kochen und Zocken. Dabei bevorzuge ich Games mit guter Story, Langzeitmotivation oder einem Couch-Coop Modus.